Kategorie: Arbeitsmedizin

Arbeitsmedizin

One apple a day…

Schon eine alte Weisheit besagt: »One apple a day keeps the doctor away!«

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat diese These nun unterstrichen. Es wird unter anderem davon ausgegangen, dass der regelmäßige Verzehr von Äpfeln das Darmkrebsrisiko senken kann. So enthalten die süßen Früchte bis zu 30 verschieden Polyphenole. Dies sind sogenannte Sekundäre Pflanzenstoffe mit einer guten antioxidativen Wirkung. Die Polyphenole in den Äpfeln sind dabei so ausgewogen und sinnvoll kombiniert, dass sie sich in ihrer Wirkung optimal ergänzen und diese positive Wirkung noch verstärken. Am besten sind frische Äpfel oder frischgepresste Apfelsäfte.

Darüber hinaus enthalten Äpfel noch:

  • Ballaststoffe
  • Vitamine und Mineralstoffe
  • und sie wirken sich günstig auf den Fettstoffwechsel aus und senken sogar den Cholesterinspiegel

Foto von Maria Lindsey Content Creator – www.pexels.com

Einblicke

IBG GF und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka wurde für das Magazin „Einblicke“  in der Rubrik „Standpunkte“ zitiert. Dabei geht es um das Thema Personalmangel – was tun? Der aktuelle Engpass an Arbeitskräften macht auch vor den GBVs nicht Halt. Doch wie brisant ist die Lage tatsächlich und was können die Unternehmen tun, um geeignete Personen zu finden und zu halten? 

Experte: Gerhard Klicka

Zum Beitrag siehe Seite 9

Zeitumstellung: Warum wir die innere Uhr ernster nehmen müssen

Die kommende Umstellung auf die Winterzeit lenkt das Augenmerk regelmäßig auf die chronobiologischen Bedürfnisse der Menschen. IBG-Arbeitsmediziner Dr. Helmut Stadlbauer, Experte für gesundheitsoptimierte Arbeitszeitgestaltung, fordert eine höhere Flexibilität in der beruflichen und privaten Tageszeitgestaltung: Denn rund die Hälfte der Bevölkerung sei gezwungen, entgegen ihrer chronobiologischen Veranlagung zu leben. Für die „Eulen“ unter der Bevölkerung startet der Arbeits- und Schultag um mindestens eine Stunde zu früh. Nur flexible Beginnzeiten holen das volle Leistungsvermögen von MitarbeiterInnen und SchülerInnen ab.

  • Die periodisch wiederkehrende Diskussion um Winter- und Sommerzeit zeigt, dass der tägliche Tagesablauf aus gesundheitlicher Sicht nicht mit den biologischen Bedürfnissen des menschlichen Organismus übereinstimmt.
  • Chronobiologen teilen die Menschheit in Frühtypen oder Lerchen (zehn Prozent), Spättypen oder Eulen (40 Prozent) und Menschen mit gemischten Schlafeigenschaften (50 Prozent) ein. Die Veranlagung ist genetisch bedingt.
  • Lerchen diktieren mit den frühen Beginnzeiten den Alltag. Eulen hingegen kämpfen Tag für Tag mit “sozialem Jetlag” mit Schlafmangel und gesteigertem Krankheitsrisiko. Vor allem bei Jugendlichen verschiebt sich der Schlaftyp zu späteren Zeiten – damit verstärkt sich die Benachteiligung.

Permanenter Jetlag 

Die aktuelle Umstellung von Winter- auf Sommerzeit befeuert die Problematik der divergierenden Chronotypen: Der Konflikt zwischen biologischer Uhr und gesellschaftlicher Zeit führt häufig zu einem Schlafdefizit. Dieses wird durch die Zeitumstellung verstärkt: Denn Sommerzeit verleitet die Bevölkerung dazu, eine gesteigerte Zahl an Aktivitäten in die verlängerte Wachzeit zu packen. Daran wird Corona nur wenig ändern. Der daraus resultierende Schlafmangel vergrößert die Diskrepanz zwischen Lerchen- und Eulentypen. Dr. Helmut Stadlbauer plädiert daher für die Winterzeit als Normalzeit, »sofern die Arbeits- und Schulbeginnzeiten nach individuellen Veranlagungen flexibilisiert werden«.

Innere Uhr ist vorgegeben  


Die innere biologische Uhr bestimmt unseren Chronotypen. Diese Prägung ist genetisch vorgegeben. Es gibt sogenannte Lerchen (Frühtypen) und Eulen (Abendtypen). Der Großteil der Bevölkerung lässt sich irgendwo dazwischen definieren. Der Berufs- und Schulalltag nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf die verschiedenen Eigenschaften. Dr. Helmut Stadlbauer ist ständig mit den Auswirkungen von festen Beginnzeiten und gestörten Schlafgewohnheiten konfrontiert :  »Hier werden in unserer Schul- und Berufswelt Ressourcen verbrannt, Krankheiten gefördert und Resignation erzeugt – ohne dass es den Entscheidungsträgern bewusst ist. Frühaufsteher werden bevorteilt, Eulen in den sozialen Jetlag  getrieben.«

Typen passen sich Lebensphasen an

Lerchen sind Morgenmenschen. Ihnen kommt der feste Schul- und Arbeitszeitbeginn entgegen. Eulenmenschen schlafen länger, werden abends dafür richtig munter. Diese Veranlagungs-Typologie verändert sich in den verschiedenen Lebensphasen:  Kleinkinder sind meist Frühaufsteher und werden – später – als Schulkinder eher zu Eulentypen. Ältere Menschen dagegen tendieren wieder zu Lerchen. Dr. Helmut Stadlbauer fordert aus gesundheitlichen Gründen eine deutlich stärkere Berücksichtigung dieser Eigenschaften. Die Beginnzeiten des beruflichen und schulischen Lebens müssen flexibler werden. Gesundheitliche Risikofaktoren wie Nikotinsucht, Alkoholkonsum und Übergewicht werden gefördert. »Auch Depressionen sind bei höherem sozialen Jetlag häufiger«, berichtet der Arbeitsmediziner.

Berufsleben und Gesundheit

Die »normalen« Beginnzeiten orientieren sich in Arbeit und Schule ausschließlich an den Bedürfnissen der ausgeprägten Frühtypen. Diese repräsentieren nicht einmal zehn Prozent der Bevölkerung. Leichte Frühtypen und Normaltypen, die zusammen etwa 50 Prozent der Bevölkerung stellen, müssen dabei etwa eine Stunde »sozialen Jetlag« täglich kompensieren. Eulen in unterschiedlicher Ausprägung sind in der Population zu rund 40 Prozent vertreten: Sie müssen zwei bis vier Stunden sozialen Jetlag jeden Arbeitstag wettmachen. Das volle Leistungsvermögen von Spättypen wird kaum genutzt.

Späterer Schulbeginn bringt bessere Leistungen

Jugendliche sind in der Mehrheit Eulentypen. Der in Österreich vorgegebene Schulbeginn um acht Uhr ist daher kontraproduktiv und leistungshemmend. IBG-Experte Dr. Helmut Stadlbauer hält es »für äußerst sinnvoll, die Schule der Chronobiologie von Jugendlichen anzupassen und sie eine Stunde später beginnen zu lassen«. Denn der frühe Start ist nicht gottgegeben: In Großbritannien beginnt die Schule allgemein um neun Uhr. Spätere Schulbeginnzeiten kennen auch Frankreich und Italien.

 

 

Power-Nap im Home-Office: “Munterer, frischer und leistungsfähiger“

In Zeiten des Home-Office werden mittägliche Pausen und ein kurzer Mittagsschlaf („Power-Nap“) eine Frage der Selbstorganisation. Der IBG-Arbeitsmediziner Dr. Helmut Stadlbauer empfiehlt: „Ein kurzer Mittagsschlaf hält uns frisch“. Der Rat des Arbeitsmediziners: Jeder arbeitende Mensch, der dazu Gelegenheit hat, sollte den Power-Nap in seinem Arbeitstag integrieren.

  • Ein Power-Nap hält die Leistungsfähigkeit über den zweiten Teil des Arbeitstages aufrecht.
  • Die Fehlerquote der Menschen sinkt durch den Mittagsschlaf deutlich.
  • In Zeiten von Home-Office sollten arbeitende Menschen den kurzen Mittagsschlaf – maximal 15 Minuten – fest in den Arbeitstag einplanen.

Wien, 25.10.2023. Wer in der Mittagspause einen kurzen Power-Nap halten will, erntet nicht selten schiefe Blicke. Denn ein Mittagsschlaf wird mit Faulheit und fehlender Motivation assoziiert. Dabei ist das kurze Nickerchen zu Mittag eine natürliche Reaktion des menschlichen Biorhythmus: vormittags sind Konzentrationsfähigkeit und Produktivität bei den (meisten) Menschen am höchsten. Ausnahme sind die Eulentypen – Menschen, die lieber bis in die Nacht hineinarbeiten, dafür frühes Aufstehen meiden. Beim Großteil der Menschen, den Lerchen- und Normaltypen, sinkt die Leistungsfähigkeit am Nachmittag stark ab. Am Abend sind viele Menschen kaum in der Lage, geistige Höchstleistungen zu erbringen. Ein Power Nap am frühen Nachmittag liefert für „Normalos“ einen neuen Energieschub, sodass Menschen eine zusätzliche Phase mit stabiler Leistungsfähigkeit gewinnen. Home-Office ist „die große Gelegenheit“, den Power-Nap in den Arbeitsalltag einzubauen.


Herr Dr. Stadlbauer, was ist vom Power-Napping zu halten, dem kurzen Nickerchen nach dem Mittagsessen?

Ein Power-Nap steigert die Leistungsfähigkeit. Dies ist in mehreren Studien nachgewiesen. Physiologisch hilft der kurze Tagschlaf Mitarbeiter:innen wie Chefs und Chefinnen, Leistungsfähigkeit und Produktivität aufrecht zu erhalten. Früher hieß dies Nickerchen, heute sagt man Power- Nap. Die NASA konnte belegen, dass eine halbe Stunde Power-Napping die Reaktionsschnelligkeit von Piloten um 16 Prozent steigerte und Aufmerksamkeitsausfälle um 34 Prozent verringert hat. Ein Power-Nap zur Mittagszeit hilft uns, munterer, frischer und leistungsfähiger zu werden. Es gibt Hinweise in Langzeituntersuchungen, dass das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sinkt und die Lebenserwartung steigt. Nach einem Power-Nap ist unsere Stimmung ausgeglichener. Menschen können sich intensiver konzentrieren und nervige Kollegen oder Vorgesetzte besser aushalten. Aber aufpassen: Schlaf passiert phasenhaft. Nach dem Einschlafen gleitet man rasch in die erste Tiefschlafphase (Non-REM-Phase). Aus einer Tiefschlafphase heraus ist es schwierig und unangenehm, geweckt zu werden. Dieser ersten Non-REM-Phase folgt eine kurze REM-Phase, nach eineinhalb Stunden beginnt der gleiche Rhythmus von vorne. Also nur kurz, wenige Minuten nappen.

Was geschieht, wenn ich diese Frist verschlafe?

Dann gibt es keinen erfrischenden Effekt – wenn man z.B. nach 45 Minuten geweckt wird, ist man benommen. Wenn ich schon schlafe, dann eineinhalb Stunden, dann ist man wieder leicht weckbar und auch erholt. Oder eben der kurze Power-Nap: Zehn, maximal 15 Minuten.

Wir haben einen Sommer mit Rekordtemperaturen hinter uns. Selbst der Herbst ist mit Temperaturen bis zu 30 Grad außergewöhnlich warm. Der nächste Sommer kommt bestimmt:  Sollten wir bei hohen Temperaturen die Arbeitszeiten flexibler gestalten und während der Mittagshitze freigeben?

Aus arbeitsmedizinischer Sicht gibt es keine zwingenden Gründe, wegen zu hohen Temperaturen eine verlängerte Mittagspause einzuführen. Aber die Mitarbeiter:innen müssen sich wohlfühlen. Für die Arbeitgeber:innen stellt sich die Frage: Wie kann ich die Raumtemperatur auf ein erträgliches Maß reduzieren – sei es durch Klimaanlage, Beschattung, Rollos oder sonstige bauliche Mahnahmen. Wenn Klimaanlage, dann muss diese von guter Qualität sein, gut gewartet und von den Mitarbeiter:innen leicht für die eigenen Bedürfnisse regelbar sein. Menschen reagieren nun mal sehr unterschiedlich auf Hitze. Daher sollten auch die Arbeitsumstände so flexibel wie möglich gestaltet werden. Das ist in vielen Branchen organisatorisch nicht einfach.

Was bedeutet das?

Arbeitsrechtlich gibt es keinen Anspruch auf eine hitzebedingte Dienstfreistellung. Geregelt ist nur, dass Arbeitgeber:innen – wenn sie eine Klimaanlage haben – dafür sorgen müssen, dass die Raumtemperatur maximal 25 Grad beträgt. Gibt es keine solchen Anlagen, sind sie dazu verpflichtet, sonstige geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Temperaturen zu senken beziehungsweise erträglich zu machen. Das können Maßnahmen sein wie ausreichende Versorgung mit Flüssigkeiten, Lüften in den kühleren Stunden, Installation von Jalousien etc.

Ist die Durchsetzung von Home-Office die große Chance für Power-Napping?

Ich hoffe sehr. Die Mitarbeiter:innen sind im Home-Office in ihrer Arbeitseinteilung zu einem größeren Teil selbstbestimmt. Jeder arbeitende Mensch, der sich die Gelegenheit für einen kurzen Mittagsschlaf schaffen kann, sollte dies unbedingt nützen. Es ist besser und gesünder, sich 20 Minuten hinzulegen als die Pause für die Tageseinkäufe zu verwenden.

Macht es Sinn, die Tagesarbeitszeit zu teilen?

Das ist eine politische, keine arbeitsmedizinische Frage. Ich kann aus meiner Beobachtung nur sagen, dass die Belegschaft so bald wie möglich nach Hause gehen will und geteilte Arbeitszeiten völlig unerwünscht sind. Es gibt zwar Branchen wie die Gastronomie oder Pflege, wo untertags zwei oder drei Stunden unentgeltlich frei sind und dann weitergearbeitet wird. Dies zählt aber nicht zu den Pluspunkten der jeweiligen Branchen. Die Leute wollen ihre Arbeit leisten und dann heimgehen.

Sie haben an der Entwicklung vieler Arbeitszeitmodelle mitgearbeitet. Welchen Beitrag liefert das Instrument der Gleitzeit, um Menschen gesund und leistungsfähig zu halten?

Wir nutzen das Potential der Gleitzeit viel zu wenig. Es ist ein ideales Instrument, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen entgegenzukommen, ohne dass die Arbeitgeber große Aufwendungen tätigen müssen.  Viele Gleitzeitmodelle haben ausgedehnte Kernzeiten, in denen die Mitarbeitenden präsent sein müssen. Schon aus Gründen der verschiedenen Chronotypen sind diese Konzepte viel zu starr angelegt. Gleitzeitmodelle mit schmalen Kernzeiten helfen, Wohlbefinden und damit die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Literatur:

 

Infekte vermeiden

Häufig fängt es mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen an. Dazu kommen Kopf- und Gliederschmerzen sowie eventuell Fieber. Ein allgemeines Krankheitsgefühl breitet sich aus. Atemwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten und haben insbesondere in der nasskalten Jahreszeit Hochsaison.

Wussten Sie, dass …

  • es über 100 verschiedene Virustypen gibt, die eine Erkältung auslösen können und diese nicht mit der echten Grippe (Influenza) zu verwechseln sind, welche durch Influenzaviren verursacht wird?
  • bei einer Erkältung die verstopfte oder rinnende Nase am meisten stört gefolgt von Halsschmerzen, Husten u.Gliederschmerzen?
  • durchschnittlich 50 Papiertaschentücher pro Erkältung verbraucht werden?

 Gründe für gehäufte Krankheitsfälle

Die Ansteckungsgefahr nimmt vor allem in der kalten Jahreszeit zu, weil viele Viren die Kälte lieben. Nicht nur in dicht gedrängten U-Bahnen, auch allein schon beim Niesen eines Arbeits-kollegen oder des Partners werden Millionen von Viren durch die Luft geschleudert, und es kommt zu einer Übertragung innerhalb von Sekunden. Sogar beim Sprechen und Husten werden kleinste Tröpfchen gebildet, die Keime enthalten und so von Person zu Person wandern. Weiterhin sind trockene Schleimhäute durch eine niedrige Luftfeuchtigkeit, nicht entsprechende Kleidung oder unausgewogene Ernährung mögliche Gründe für Infekte.

Gesund in die kalte Jahreszeit

Hand und Fuß Die Handfläche bietet ideale Lebensbedingungen für Bakterien, die beim Händeschütteln von Hand zu Hand wandern. Ebenso können kalte Füße für eine Erkältung förderlich sein. Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich mit Seife, auch zwischen den Fingern, Desinfektionsmittel sind in der Regel nicht erforderlich.

  • Niesen und Husten Sie nicht in Ihre Hand, besser in die Ellenbeuge oder in ein Einmaltaschentuch.
  • Führen Sie in Ihrer Abteilung in den „Erkältungsmonaten“ andere wert-schätzende Begrüßungsrituale – anstatt Händeschütteln – ein.
  • Achten Sie auf warme, trockene Füße.

Handwerkszeug

  • Trinken Sie ausreichend Wasser oder Tee und lüften Sie regelmäßig.
  • Verwenden Sie Einmaltaschentücher statt Stofftaschentücher.

Abwehrkräfte

Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte:

  • Nehmen Sie ausreichend Vitamine in Form von Obst und Gemüse zu sich.
  • Bewegen Sie sich – angemessen gekleidet – regelmäßig im Freien.

Husten Sie der Erkältung etwas, lassen Sie sich gegen die echte Grippe impfen und achten Sie in den kalten Monaten gut auf sich. Und falls es Sie doch erwischt: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und Flüssigkeit.

Foto von Polina Tankilevitch, www.pexels.com

Fleischersatz: Vegane und vegetarische Alternativen

Den Fleischkonsum zu reduzieren hat viele gesundheitliche Vorteile und wirkt sich unter anderem positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Gänzlich tierische Produkte aus der Ernährung zu verbannen, reduziert zusätzlich noch die Wahrscheinlichkeit, beispielsweise an Fettleibigkeit, Diabetes, Arthritis oder bestimmten Karzinomen zu erkranken.

Es gibt viele gesunde und schmackhafte Alternativen zu Fleisch:

  • Gebratenes Gemüse: Statt einem Stück Fleisch Gemüsescheiben (z.B. Zucchini) anbraten und mit Käse überbacken. Das passt hervorragend zu einer Vielzahl von Beilagen.
  • Vegetarische Pasta: (Vollkorn)-nudeln schmecken nicht nur mit Fleischsoße.
    Pestos und Sugos mit Hülsenfrüchten kommen ganz ohne tierische Zusätze aus und machen trotzdem satt.
  • Vegane Bratlinge: Ob aus kernigen Haferflocken, Reis oder anderen Getreidesorten (Dinkel, Grünkern, etc.) –   sie sind gesund, köstlich und proteinreich.
  • Fleisch reduzieren – aber wie? Neue Regeln helfen Ihnen dabei, Ihre Angewohnheiten zu verändern: Sie können beispielsweise eine bestimmte Art von Fleischprodukt (zB Wurst) oder auch eine Sorte Fleisch (zB Rindfleisch) von Ihrem Speiseplan entfernen. Weiters können Sie sich dazu entschließen, Fleisch nur mehr zu besonderen Anlässen oder nur am Wochenende zu essen.

Foto von Prabal Pratap Singh, pexels.com

Lärmschwerhörigkeit

Was ist Lärm? Die persönliche Definition dafür oder die Einstufung, was als »Lärm« empfunden wird, ist subjektiv sehr unterschiedlich. Was die Eine als angenehme Musik empfindet, ist für den Anderen nur störender Krach.

Auch das Geräusch der leise tickenden Uhr oder des stetig tropfenden Wasserhahns treibt einen vermeintlich in den Wahnsinn. In jedem Fall korrekt wäre die Bezeichnung »Schall«, die keine Wertung enthält und nur das physikalische Phänomen beschreibt: Jede Schallquelle erzeugt Energie, welche die Luft zusammendrückt und in Schwingung versetzt. Diese Verdichtungen setzen sich als Schallwellen fort und sind ab bzw. bis zu einem bestimmten Ausmaß an Höhe und Geschwindigkeit (Frequenz) für das menschliche Ohr hörbar. Gemessen wird dies in Dezibel (dB; benannt nach Alexander Graham Bell) und Hertz (Hz; benannt nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz).

Gehörgefährdender Lärm

Im Arbeitnehmer:innenschutz gibt es eine klare Grenze, ab wann es sich um sogenannten »gehörgefährdenden Lärm« handelt, nämlich bei durchschnittlich mindestens 85dB (entspricht in etwa der Lautstärke, bei der man sich auf 1m Abstand nicht mehr unterhalten kann) während des ganzen Arbeitstages (8h) oder -woche (40h) oder auch nur bei einzelnen Spitzen von 137dB (Knall).

So funktioniert hören

Der Schall, der durch den äußeren Gehörgang über das Trommelfell an das Mittelohr und durch die Kette der Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel verstärkt und an das Innenohr weitergegeben wird, versetzt die Flüssigkeit in der sogenannten »Schnecke« in Schwingungen. Je nach Frequenz werden dadurch »Haarzellen« an bestimmten Stellen im Innenohr bewegt. Dadurch entsteht an den damit verknüpften Nervenzellen bioelektrischer Strom, der über die Nervenfasern zum Gehirn weitergeleitet wird, wo die Information übersetzt wird: wir »hören«.

Hörverlust

Bei Überlastung der Haarzellen oder wenn die Erholungsphasen nicht ausreichen, kommt es zu einer dauerhaften Erschöpfung und Schädigung. Das Bild gleicht einem Schlachtfeld, lauter umgeknickte Härchen, die unwiederbringlich verloren sind. Das Tückische daran ist, dass der Prozess schleichend verläuft, so dass der Hörverlust zunächst kaum auffällt, und weh tut es ohnehin nicht. Ist der Schaden aber erst einmal vorhanden, ist er nicht reparabel. Die Haarzellen wachsen nicht einfach nach.

Lärmschwerhörigkeit ist abgesehen von den Covid-bedingten Infektionskrankheiten mit 616 Fällen 2022 (7,2% aller anerkannten Berufskrankheiten) mit Abstand die häufigste anerkannte Berufskrankheit (BK 33) in Österreich (zum Vergleich: 2. Häufigste: »Hautkrankheiten« 88 Fälle 2022, = 0,96%).

Daher ist der Schutz des Gehörs besonders wichtig! Zahlreiche technische, organisatorische und persönliche Maßnahmen können dabei ausgeschöpft werden und eine Gehörschädigung verhindern. Bei Lärmarbeitsplätzen werden aber − unabhängig von den Schutzmaßnahmen − regelmäßig Hörtests durchgeführt, um eine berufsbedingte Lärmschwerhörigkeit frühzeitig zu entdecken. Denn während Blindheit die Menschen von den Dingen trennt, trennt uns der Verlust des Sprachverstehens von den Menschen.

Bild von Gigxels .com auf Pixabay

AUTORIN: GETRAUD HEDENETZ

Vor den Vorhang: Dr. Irina-Maria Sattlegger

Liebe Irina, du hast im Jänner 2022 bei IBG begonnen und hast dort die Leitung der Arbeitsmedizin in Lenzing inne. Was hat dich als Neurologin dazu bewogen, in der Arbeitsmedizin zu wirken?

Dr. Irina-Maria Sattlegger: Mein Fach Neurologie hatte nicht unbedingt Einfluss darauf, dass ich in die Arbeitsmedizin gewechselt bin, denn es ist ein sehr schönes, wenn auch komplexes und umfangreiches Fach. Um als Ärztin in einem so großen und komplexen Fach wie der Neurologie eine gute Work-Life-Balance zu haben, v.a. auch mit einem Kind, muss man in eine Kassenordination gehen. Dort jedoch hat man nie die Zeit, die komplexe neurologische Fragestellungen brauchen würden, außerdem bin ich eine schlechte Einzelkämpferin und brauche ein Team um mich herum. Nacht- und Wochenenddienste wie im Krankenhaus sind keine dauerhafte Option für mich gewesen. Als dann die Frage an mich herangetragen wurde, ob ich die Leitung im GZL (Gesundheitszentrum Lenzing) übernehmen möchte, war das primär eine völlig abstruse Idee für mich, hatte ich ja von der Arbeitsmedizin absolut keine Ahnung. Aber ich kannte quasi alle Ärzte im GZL und mir hat der Schnuppertag sehr gefallen, also habe ich einfach zugesagt und bin ins kalte Wasser gesprungen. Was Arbeitsmedizin wirklich bedeutet, habe ich erst im ersten Jahr gelernt, nicht so sehr von der Ausbildung zum AMED, sondern von den Kolleg: innen.

Was ist dir als Präventivmedizinerin wichtig?

Dr. Irina-Maria Sattlegger: Ich habe wohl eine etwas andere Meinung zur Präventivmedizin wie das Arbeitnehmerschutzgesetz, was ich mittlerweile durch mehrere Kontakte zum Arbeitsinspektorat erkennen musste. Diese strenge Paragraphentreue liegt mir nicht so im Blut. Ich habe lieber die Zeit und die Muße, mit den Mitarbeiter: innen zu sprechen und mir ihre Probleme anzuhören, hier vielleicht auch Lösungen anbieten zu können. Haben die nun direkt mit dem Arbeitsplatz zu tun, schön, wenn nicht, auch gut. Zum Beispiel finde ich es nicht so sinnvoll, nur bei der „Organisation der Ersten Hilfe“ mitzuwirken, ich mache lieber Reanimationsübungen mit dem Mitarbeiter: innen, dann lernen sie auch was fürs Leben abseits der Arbeit. Was mir Spaß macht, ist der Kontakt mit allen möglichen Menschen in so einem großen Betrieb. Ich bin Ansprechpartnerin – vom Lehrling über den Betriebsrat bis zu den Vorständen. Da hat sich für mich eine völlig neue Welt aufgetan.

Wie kann man sich deinen Arbeitstag vorstellen? Worum geht es da und wie viele Mitarbeiter: innen unterstützt du mit deinem Team?

Dr. Irina-Maria Sattlegger: Wir sind 15 Mitarbeiter: innen im Team, neben mir und vier Arbeitsmedizinern haben wir nun eine Allgemeinmedizinerin, die die Ausbildung zur AMED erst machen wird, sieben Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger: innen sowie zwei Office-Kräfte. Mit diesem Team betreuen wir am Standort Lenzing ca. 4.000 Mitarbeiter:innen (Lenzing AG inkl. der Firmen, die am Standort=Werksgelände auch noch angesiedelt sind), wenn man die extern betreuten Firmen mitrechnet, kommen wahrscheinlich nochmal an die 700 bis 1.000 zu betreuende Personen dazu.

Aufgrund unserer Einteilung im GZL ist jeder Tag anders. Mal macht man den ganzen Tag Untersuchungen, von VGÜ-Untersuchungen über betriebliche Gesundheitsförderungsprogramme bis zu arbeitsmedizinischen Beratungen. Oder man ist in der Ambulanz, schaut sich Akut- oder Notfälle an, verabreicht Impfungen oder fährt bei Notwendigkeit mit der betriebseigenen Rettung aus. Dann wieder gibt es Tage, die voller Besprechungen sind oder Begehungen in den einzelnen Bereichen. Und hin und wieder gibt es auch organisatorische Sachen für das Team zu erledigen, diese Zeit muss ich mir aber aktiv nehmen, denn sonst würde sie im ganzen Trubel untergehen.

LiebeIrina-Maria, wir bedanken uns für das interessante Gespräch und wünschen dir weiterhin eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Melanomvorsorge

Sonnenschein tut uns gut. Er hilft unserem Körper das für Knochen und Immunsystem wichtige Vitamin D, und Serotonin für unser Wohlbefinden zu bilden. Der wesentliche Faktor für die Hautkrebs-Vorsorge ist der vernünftige Umgang mit der Sonne. Sonnenbrände sollten unbedingt vermieden werden!

  • Achten Sie auf Ihren Hauttyp, dieser entscheidet über den Eigenschutz und den empfohlenen Lichtschutzfaktor Ihres Sonnenschutzmittels.
  • Meiden Sie die Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr, schützen Sie Ihre Haut mit Kopfbedeckung und Kleidung.
  • Beachten Sie die höhere UV-Belastung in den Bergen. Wasser, Sand und Schnee verstärken die Intensität des Sonnenlichts.
  • Auch unsere Augen brauchen Sonnenschutz, benutzen Sie daher Schirmkappen oder Sonnenbrillen mit UV-Schutz.
  • Achten Sie auf Hautveränderungen und lassen Sie Ihre Muttermale regelmäßig beim Hautarzt kontrollieren!

Human Works mit Themenschwerpunkt »So halten wir ältere Menschen länger und gesund in Arbeit«

Seit Jahren ist absehbar, wann starke Jahrgänge in Pension gehen. Personalmangel und Pensionssystem verlangen nach Angeboten, um Arbeit altersgerecht zu gestalten. In der aktuellen Ausgabe der Human Works erfahren Sie mehr darüber, wie wir ältere Menschen länger und gesund in Arbeit halten.

Lesen Sie außerdem Wissenswertes zu Diskriminierung bzw. Gewalt am Arbeitsplatz sowie weitere Best-Practice-Beispiele der Siemens AG, BUWOG oder der Schichtarbeit bei der Lenzing AG. Weitere interessante Themen: Lärmschwerhörigkeit oder die unterschätzte Gefahr eines Akkubrandes, alles in der neuen Human Works nachzulesen.

> Aktuelle Ausgabe lesen

Sichere Arbeit

Ein ausführlicher Beitrag über das neue Berufsbild der AFa im AUVA Magazin „Sichere Arbeit“.  Verfasst wurde dieser von  IBG Mitarbeiterin Manuela Smetana, unsere AFa (Arbeitsmedizinischen Fachdienst)  beim arbeitsmedizinischen Stützpunkt von IBG im Chemiepark Linz. Sie beschreibt darin das neue Berufsbild „arbeitsmedizinischer Fachdienst“, das im Juli 2022 nach einer Novelle des ASchG  neu geregelt wurde. Der AFa soll die Arbeitsmedizin entlasten und sie unterstützen.

Zum Beitrag

Expertin/ Autorin: Manuela Smetana

Vor den Vorhang: Dr. Ursula Barth, Arbeitsmedizinerin

Liebe Ursula, du feierst demnächst deinen 60igsten Geburtstag, zu dem wir dir schon jetzt gratulieren dürfen. Mit deinem Ehrentag wirst du auch deine Aktivitäten als Arbeitsmedizinerin bei IBG zurücklegen. Du warst seit Ende der 90iger Jahre als Arbeitsmedizinerin der ersten Stunde Teil des Betriebs. Das waren die Aufbruchsjahre – hier hat IBG wahre Pionierarbeit geleistet.

Wie bist du zur Arbeitsmedizin gestoßen?

Dr. Ursula Barth: Ich habe mir während des Studiums überlegt, welches Fach ich wählen werde. Eine Turnuskollegin hat mich auf die Idee gebracht, mich mit der Ausbildung zur Arbeitsmedizinerin zu befassen. Als Alternative gab es für mich damals die Psychiatrie, aber nach einem Jahr war mir klar, dass das nicht der Bereich ist, in dem ich künftig arbeiten möchte.

Was schätzt du an deinem Beruf?

Dr. Ursula Barth: Es ist die Vielfalt. Die Kommunikation, der Kontakt mit den Menschen im Arbeitsleben, die zahlreichen Möglichkeiten, die man hat, wie zum Beispiel Workshops. Der Präventivgedanke ist etwas, was mich mein ganzes Arbeitsleben begleitet hat. Kurz nach Einstieg bei IBG, war ich Fulltime Arbeitsmedizinerin. Ich übernahm auch die Leitung der Abteilung, was allerdings damals auch viele Tätigkeiten, die außerhalb meiner Kernkompetenz der Medizinerin lagen, zur Folge hatte. Das war eine sehr intensive, stressige Zeit. Damals war ich selbst nahe des Burnouts. 2003 wurde Lunz am See zu meiner neuen Heimat. Ich konnte meine Arbeit auch von hier aus weiterverfolgen.

Wie war dein Berufsalltag?

Ich hatte verschiedene Unternehmen als Kunden. Das waren Dienstleistungsunternehmen, aber auch Produktionsunternehmen. Wie zum Beispiel eine Margarine-Fabrik. Ein mir sehr angenehmer, lieber Kunde. Ich hatte gute Ansprechpartner vor Ort. Das ist ausschlaggebend für eine gute Zusammenarbeit. Wir konnten vieles umsetzen. Im Vordergrund standen Anti-Stress-Maßnahmen. Reden mit den Leuten hilft.  Ein ähnliches Beispiel ist ein Haustechnik-Lieferant. Da war der Firmeninhaber auch sehr dahinter. Zugleich war der Sicherheitstechniker eine „Plaudertasche“: Ich bin gekommen, wir haben Kaffee getrunken, er hat mir viel erzählt. Ich dachte immer, jetzt müssen wir aber etwas tun. In Wahrheit war das, was wir taten, nämlich miteinander ungezwungen zu reden, Beziehungsarbeit. Das hat eine gute Vertrauensbasis geschaffen, wodurch alles ganz leicht ging. Vieles, das ich vorschlug, wurde umgesetzt, so zum Beispiel Gesundheitszirkel, Gesundheitstage, Mobbingseminare, Stressworkshops. Meine Arbeit hat mir viel Freude gemacht. Jetzt kommt eine neue Lebensphase.

Liebe Ursula, wir danken für das Gespräch und wünschen Dir alles Gute für den neuen Lebensabschnitt.