Kategorie: Arbeitszeiten

Arbeitszeiten

lazarus.at

Arbeitsbedingungen in der Pflege angesichts der Coronakrise.

Rudolf Karazman (Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Arzt für Arbeitsmedizin) und Kai Leichsenring (Direktor Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung) diskutieren auf  lazarus.at darüber, warum die Auseinandersetzung mit Arbeitszeitbedingungen, Arbeitszeitverkürzung und Gesundheitsbelastungen in der Pflege gerade in der aktuellen Coronakrise besonders wichtig ist.

Zum Beitrag

Karzman im Interview

Ältere Menschen sind die Stars

Rudi Karazman im Gespräch mit Suha Dejmek von der Onlineplattform glaube.at . Er erklärt, warum ältere Menschen die Stars im Unternehmen sind, was deren Potentiale sind und welche Chancen dies für die Arbeitgeber bietet .  Denn ältere Menschen bringen die qualitative Kompetenz mit, während Jüngere eher quantitativ orientiert sind. Die Generation 50plus ist eine wichtige Quelle. Sie sollte daher gut gehegt und gepflegt werden. Sie sind Menschen mit Erfahrung und brauchen eine tolle Bühne und auch anspruchsvollere Aufgaben, die sie herausfordern. Aus einer umfangreichen Studie des Finnish Institute of Health weiß man mittlerweile, dass der stärkste Faktor für den gesunden und langen Verbleib im Arbeitsleben das Wissen der Führungskräfte über das Älterwerden der Mitarbeiter ist. Als mächtigster Faktor für ein langes und gesundes Erwerbsleben gelten die sozialen Kontakte und Beziehungen. Das vollständige Interview lesen Sie hier.

 

Rudi Karazman | IBG Gründer

Großes Interview mit Rudi Karazman

In diesem großen Interview spricht IBG Gründer Rudi Karazman mit Razgovarala Snjezana Herek, von Večernji list,  Kroatiens führender Zeitung. Es geht um IBG, die Arbeitsweltprojekte, seine Kroatien-Initiativen, um das Projekt „Der Mensch zuerst – Spitalspersonal gegen Ausländerfeindlichkeit“ bis hin zu seiner musikalischen Leidenschaft.

Rudi Karazman | IBG Gründer

Vecernji list

Interview mit Rudi Karazman.

AutorIn: Razgovarala Snjezana Herek

ExpertIn: Rudolf Karazman

In diesem großen Interview spricht IBG Gründer Rudi Karazman mit Razgovarala Snjezana Herek, von Večernji list,  Kroatiens führender Zeitung. Es geht um IBG, die Arbeitsweltprojekte, seine Kroatien-Initiativen, um das Projekt „Der Mensch zuerst – Spitalspersonal gegen Ausländerfeindlichkeit“ bis hin zu seiner musikalischen Leidenschaft.

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Karazman und Hundstorfer

Zum Tod von Rudolf Hundstorfer

Liebe IBG-KollegInnen und alle, die sich angesprochen fühlen,

mit dem Tod von Rudolf Hundstorfer hat uns ein Mensch verlassen, dem IBG und auch ich persönlich viel zu verdanken haben. Ich danke Rudi für die Unterstützung wichtiger Projekte und politischer Anliegen. Und ich danke ihm für viele andere Dinge, die hier unausgesprochen bleiben. Hier unsere Geschichte.

Grassierende Ungerechtigkeit

Als Jung-Arzt an der Uniklinik im AKH und im Krankenhaus des KAV erlebte ich, wie das Gift des Rassismus die Arbeitswelt vieler Kolleginnen und Kollegen zu belasten begann. In unseren Spitälern arbeiten Menschen aus mehr als 80 Ländern zusammen, egal in welcher Berufsgruppe. Dank der einsetzenden „Österreich zuerst-Stimmung“ häuften sich diskriminierende Ereignisse, die bis dahin nie oder nur in wesentlich geringerer Intensität vorkamen: Da wollten Angehörige für die Ihren nur österreichische Pfleger, dort lehnten sie eine dunkelhäutige Schwester ab.

Eine aus China stammende Krankenschwester musste ihr Kind aus einem Sandkasten in einem öffentlichen Park nehmen, weil die lieben Wienerinnen keine Ausländer-Kinder in „ihrem“ Sandkasten wollten. Am Wohnungsmarkt wurde es für Schwestern, Pfleger und alle anderen KollegInnen, die nicht aus Österreich stammen, sehr teuer. Der Jugoslawienkrieg brachte zusätzlich so manchen Keil ins Team und zeigte uns, wie schnell Rassismus zu Tausenden Toten führen kann. Ich halte es für inakzeptabel, dass Menschen, die für die Gesundheit der Wiener sorgen, von den Wienern ausgegrenzt und gekränkt werden.

Die erste Begegnung

Die überwiegende Mehrheit der „inländischen“ KollegInnen litt mit, wir hatten aber nichts, um Gemeinsamkeit und Solidarität zu zeigen. Ich gründete die Initiative „Der Mensch zuerst – Spitalspersonal gegen Ausländerfeindlichkeit“.  Zum Lichtermeer wollten wir mit einem Plakat in den Spitälern starten und mobilisieren. Mit welchem Geld? Ich selbst und viele bei uns an der Klinik waren Gastärzte ohne Honorar. Da die meisten Mitarbeiter Gemeindebedienstete waren, sprach ich beim Vorsitzenden der Gewerkschaft, Rudolf Hundstorfer, vor.

Ich bat ihn, das Plakat zu finanzieren. Wir kannten uns nicht. Rudolf Hundstorfer verstand die Wichtigkeit Solidarität und Zusammenhalt in dieser Situation zu fördern und die GdG finanzierte das Plakat. „Hände weg von unseren Kolleginnen und Kollegen“. Erwin Schuh fotografierte, Karl Berger designte und Max Wachter druckte. Das Plakat küsste eine mehrjährige Entwicklung im KAV wach, an ihre Diversity kreativ und human und zum Wohl aller zu arbeiten.

Love Parade und Preise

Immer wieder unterstützte Rudi Hundstorfer als Gewerkschafts-Obmann und Landtagspräsident die Initiative MZE. Plakate, Broschüren, Feste, Filme, Veranstaltungen, T-Shirts oder einen MZE-Truck bei der Love Parade. Zehn Jahre lang. Bis zum Preis der Pharmazeutischen Industrie für Soziales Engagement.

Unterstützung trotz Gegenwind

1996 beauftragte die GdG über Rudi Hundstorfer und die Generaldirektion des KAV die junge IBG mit einer Studie zu den Arbeitszeiten im Pflegeberuf. Die Dienstdauer lag in Wien bei 12,5 Stunden und wurde von den Personalvertretern inbrünstig verteidigt. Wir kamen zu einem anderen Schluss: diese langen Dienste beeinträchtigen Gesundheit und psychische wie physische Leistungsfähigkeit. Damit zogen wir uns den Zorn vieler Personalvertreter zu. Rudolf Hundstorfer als ihr Obmann hielt das aus und blieb loyal zu IBG und zum Inhalt. Wahlmöglichkeiten zwischen normalen und langen Diensten wurde Kompromiss.

Suche nach einer besseren Arbeitswelt

Die GdG und Rudi Hundstorfer unterstützten auch das bahnbrechende Projekte „Meisterhafte Pflegekunst – Horizontale Karriere im Pflegeberuf“, welches eine neue Qualität der Personal- und Teamentwicklung eröffnete und den frühen Abgang kompetenter Pflegepersonen aus dem patientennahen Dienst beenden sollte. Es ging immer um eine neue Arbeitswelt mit nachhaltiger Entwicklung der Teams und Mitarbeiter und damit auch der Gesundheitsleitungen.

Meister des aufrechten Ganges

Ich fand immer Gehör. Oft ging es um Fälle von Mobbing oder Ungerechtigkeiten gegenüber Menschen im Gemeindedienst, die ich abseits von IBG und meiner Praxis mit Rudi besprechen konnte. Er war ehrlich bemüht zu helfen. Wir sahen uns gern und er schätzte meine Haltung.

Später trafen wir uns in der voestalpine bei der Sitzung des dortigen Betriebsrates. Dies war zu einem Zeitpunkt, an dem die ÖGB-Führung angesichts ihres skandalösen Treibens in der BAWAG auseinandergefallen war, und Rudi plötzlich ÖGB-Präsident wurde. Das Amt galt unter diesen Umständen als unannehmbar. Rudi machte es trotzdem und durchlitt im voest-Betriebsrat einen Spießrutenlauf. Ich kam nach ihm an die Reihe und hatte die Aufgabe, die mögliche Schichtplanreform für 6.000 Mitarbeiter von Stahl Linz vorzustellen.

Begleiter der ersten Stunde

Für die Entwicklung der IBG war das voest-Projekt ein Meilenstein. Zu dieser Kooperation mit dem bedeutendsten Industrieunternehmen Österreichs wäre es ohne Rudi Hundstorfer nie gekommen. Seine Beauftragung, die Arbeitszeiten in der Pflege zu evaluieren und zu überdenken, machte IBG zum Kompetenzzentrum für gesündere Arbeitszeiten und Flexibilisierung – was IBG zum Ansprechpartner für die voest machte. Heute arbeiten in Linz 6.000 Mitarbeiter nach diesen Schichtplänen. Rudi Hundstorfer hat es gewagt, mit uns in einer heiklen Frage innovative Wege zu gehen.

Zuhörer

Er wurde Minister für Soziales. Wiederholt konnte ich bei Reform- und Projekt-Wünsche vortragen. Er freute sich immer mich zu sehen, freute sich, was aus IBG geworden ist, und dass Gerhard Klicka IBG-Geschäftsführer wurde. Und er konnte auch ein Stück Belastung bei mir abladen.

Danke für Laudatio

Ohne mein Wissen fädelte das Team von IBG meine Ernennung zum Professor ein. Als das Wissenschaftsministerium meine Berufung entschied, hielt Sozialminister Rudi Hundstorfer fest, die Rede zu meiner Ernennung halten zu wollen. Danke dafür.

Rudi war ein Sozial-Demokrat der besten Prägung. Die Gesellschaft braucht solche Menschen. Jetzt erst recht!

 

IBG HumanWorks Kuenstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz: Die Arbeit dreht sich schneller

Phänomenale Fortschritte in Bild- und Spracherkennung, autonomes Fahren, selbstlernende Bots – die Technik lehnt sich an biologische Vorbilder an und macht sich so für uns Menschen attraktiver, faszinierender, intelligenter.

Dabei reden wir von sogenannter schwacher künstlicher Intelligenz (KI), weil es bisher nur um Teilgebiete menschlicher Fähigkeiten geht. In den neuen Algorithmen, genannt neuronale Netze, werden Verbände von Nervenzellen im Gehirn simuliert, und so Ergebnisse erzielt, die man bisher nicht für möglich hielt. Die Maschinen lernen, können verstehen, sprechen, planen und treffen selbstständig Entscheidungen. Dabei stehen wir erst am Anfang, die Lawine der Digitalisierung ist in rasanter Bewegung.

Wichtige Digitalisierungsthemen, die eng mit KI zusammenhängen, wurden in der Digital Roadmap 2016 von der Bundesregierung dargestellt (Welche Regierung war das noch schnell? ;-))

Bis 2025 sollen demnach bedeutsam sein: 

  • 5G-Mobilfunk: um das „Internet der Dinge“ zu ermöglichen – die Vernetzung
    von Geräten und Maschinen, im Speziellen auch selbstfahrender Autos
  • Big Data: die Gewinnung neuer Erkenntnisse aus großen Datenmengen
  • Wissen soll zugänglicher für alle werden
  • Virtuelle und erweiterte Realität mit Hilfe von Brillen und Bildgeräten.
  • 3D-Druck in ungeahntem Ausmaß und intelligente Materialien
  • Intelligente Energienetze
  • Blockchain-Technologie zur Zertifizierung elektronischer Transaktionen in vielen Bereichen.

Durch den Einsatz von KI wird sich das Wirtschaftswachstum bis 2035 verdoppeln, sagen Prognosen des Beratungs-unternehmens Accenture. Die Frage ist, welche Veränderungen das für unsere Arbeitswelt bringt. Klar ist die ungebrochene Verdichtung und Beschleunigung von Arbeit. Neue Arbeitsbedingungen verändern die Lebensumstände der Menschen, positiv wie negativ. Homeoffice-Tätigkeit sei als Beispiel herausgegriffen. Mehr Flexibilität wird erwartet – zeitlich, örtlich, inhaltlich. Weiterbildung ist ständige Notwendigkeit. Die Sorge um den Schutz unserer persönlichen Daten und unserer Privatsphäre nimmt zu, genauso wie die Anstrengungen um die Sicherheit von Firmennetzen.

Arbeitslosigkeit als Schreckgespenst

Davon sollen vor allem Routinejobs mit mittlerer Qualifikation betroffen sein, etwa in Verwaltung, Infrastruktur, Banken, Versicherungen. Der „Popstar“ unter den deutschsprachigen Philosophen Richard David Precht meinte: „Der Busfahrer, der seinen Job verliert, wird nicht Big-Data-Analyst werden.“ Insofern sind soziale Umbrüche nicht unwahrscheinlich, hoffentlich nicht auch größere Unruhen. Hier ist die Politik gefordert. Als ein Instrument des sozialen Ausgleichs ist ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Denkmöglichkeit. Zu dessen Umsetzung sind intelligente Ansätze zum Aufbringen der Mittel notwendig – ohne wirtschaftliche Initiative und Produktivität abzuwürgen. Zumindest in der Theorie gibt es diese Möglichkeiten.

Wir sollten nicht zu klein denken und uns ruhig Visionen erlauben. Intelligenten Maschinen könnten uns monotone, körperlich überfordernde Arbeit abnehmen, für unser materielles Auskommen sorgen, uns die Chance auf ein sinnerfülltes und selbstbestimmtes Leben eröffnen.

Menschliche Arbeit machen wir dann vorwiegend noch aus Freude am Tun, am Denken, am Kreativsein, und um zu spüren, dass wir leistungsfähig und soziale Wesen sind. Arbeit als menschliches Urbedürfnis, als Motor für persönliche Entwicklung und Stütze des Selbstwertes. So wird diese zur Quelle von Gesundheit und Wohlbefinden. Das ist übrigens die IBG-Vision, die uns in unserem Tun schon heute antreibt. Im Idealfall nähern wir uns diesem Traum mit KI schneller an. Das exponentielle Wachstum der Rechengeschwindigkeit von Computern ist ungebrochen, auch wenn es gewisse theoretische Grenzen gibt – welche durch neue Technologien vielleicht wieder überschritten werden. Etwa durch Quantencomputer, welche herkömmliche Verschlüsselungen locker  knacken könnten. Gleichzeitig ist die Quantenkryptographie theoretisch fertig entwickelt, die Daten-transfers absolut sicher machen kann. Übrigens: Österreichische Universitäten sind in der Forschung des Quantencomputings führend. Die Linzer Johannes-Kepler-Universität bietet ab Herbst als eine der ersten Universitäten Europas ein Studium „Artificial Intelligence“ an.

Exponentiell wachsende Rechenstärke

Durch exponentiell wachsende Rechenstärke rückt die Vision näher, intelligente Systeme zu erschaffen, die an die Fähigkeiten des menschlichen Gehirns heranreichen oder diese überschreiten. Diese Fähigkeit wird als starke KI oder Superintelligenz bezeichnet. Hier wird es wirklich gruselig. Politik und Forschung sind gut beraten, sich schon jetzt Gedanken über Vorsichtsmaßnahmen zu machen – später einfach den Stecker ziehen zu wollen, wird nicht mehr funktionieren, die Superintelligenz würde es zu verhindern wissen … Soweit sind wir aber noch nicht.

Uns beschäftigten in den Unternehmen der Gegenwart die spürbaren Auswirkungen der laufenden KI-Revolution, etwa ergonomische Fragen durch immer mehr Bildschirme und Kontrolltätigkeit, psychische Belastungen durch die Beschleunigung und eine gewisse Entmenschlichung. Aber auch Erleichterungen durch neue Entwicklungen wie Exoskelette, um die Wirbelsäule zu unterstützen, erinnern beinahe schon an Androidwesen aus Science-Fictions.

Auch IBG kann interessante Daten liefern, die wir Ihnen unter striktem Datenschutz über unsere neuen Kundenportale und als Balanced Health Card nutzbar machen wollen. Dabei erscheint uns die Menschlichkeit und Persönlichkeit in der Führung von Mitarbeitenden wichtiger als je zuvor. Um erfolgreich zu sein, sind wir in unserer humanen und emotionalen Intelligenz immer noch gefordert.

Und das ist gut so.

nie wieder Zeit umstellen?

Salzburger Nachrichten

An der Uhr wird wohl nicht mehr oft gedreht.

Experte: Helmut Stadlbauer

Ein Beitrag in den Salzburger Nachrichten über die Zeitumstellung. Lang wird dieses Thema wohl nicht mehr diskutiert werden in Österreich, denn die EU spricht sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung ab 2021 aus. Die Mitgliedsländer müssen allerdings noch zustimmen und und festlegen, welche Zeit in ihrem Land gelten soll. Experten warnen vor einer permanenten Sommerzeit.

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