Kategorie: Arbeitspsychologie

Arbeitspsychologie

DerStandard.at

Fünf Tipps, um im Job mental gesund zu bleiben

gibt IBG Arbeitspsychologin im Beitrag von Natascha Ickert auf Standard.at.

Fast jede zweite Person ist gefährdet, an einer Depression oder einem Burnout zu erkranken. Doch wie erkennt man selbst, dass man an seinem Arbeitsverhalten etwas ändern muss? Und falls ja, was ist dann zu tun? Regina Nicham gibt dafür fünf Tipps.

Expertin: Regina Nicham

Autorin: Natascha Ickert

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Mental Health Day: Ein Tag für die psychische Gesundheit

Der Erhalt der psychischen Gesundheit rückt immer mehr in den Mittelpunkt. In der Arbeitswelt hat die Zahl der psychischen Erkrankungen jene der  „konventionellen“ Arbeitsunfälle überholt. Anlässe wie der Mental Health Day helfen, diesem wichtigen Thema mit der nötigen Aufmerksamkeit zu begegnen.  Trotzdem werden Betroffene psychischer Erkrankungen nach wie vor stigmatisiert. Es gibt noch Aufholbedarf in der Bevölkerung beim Verständnis für und Wissen um die Thematik. IBG informiert, wie Anzeichen psychischer Erkrankungen richtig gedeutet werden.

Nach wie vor sind Depressionen eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Die OECD schätzt, dass in ihren Mitgliedsländern etwa 20% bis 25 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von klinisch relevanten psychischen Leiden betroffen sind. Laut Krankenstandsbericht 2022 haben sich die Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen, seit 1999 bis jetzt, mehr als verdreifacht.

Der Mental Health Day am 10. Oktober soll die Menschen auf die psychische Gesundheit aufmerksam machen. Dieser Tag kann auch zum Anlass genommen werden, wieder vermehrt auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und sich etwas Zeit für mehr Selbstfürsorge zu nehmen.

  • Stress erkennen: Es ist wichtig seine eigenen Stresssignale zu (er-)kennen, um darauf reagieren zu können. Sei es auf mentaler (z.B. Gedankenkreisen, Grübeln), auf emotionaler (z.B. Gereiztheit, Unruhe, Lustlosigkeit), auf körperlicher (z.B. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungen) oder auf der Verhaltensebene (z.B. Rückzug, ungesünderer Lebensstil, gereiztes Verhalten).
  • Auszeiten und Entspannung: Versuchen Sie wirklich auf regelmäßige (kurze) Pausen untertags zu achten, verbinden Sie diese z.B. mit verschiedenen Entspannungsübungen (z.B.: Progressive Muskelentspannung, Atemübungen, Meditation, Fantasiereisen etc.) und füllen Sie Ihre Kraftquellen immer wieder auf.
  • Durch Reflexion zum Ziel: Die eigenen Prioritäten immer wieder einmal zu überdenken und sich wieder bewusst zu machen ist eine gute Vorsorge. Wie fühle ich mich gerade? Was treibt mich an? Was belastet mich aktuell? Wovor habe ich Angst? Was macht mich glücklich und zufrieden? Auch ein Blick von außen, durch den Austausch mit anderen Personen zu diesen Fragen, kann helfen neue Perspektiven zu erlangen.
  • Selbstfürsorge ist die schönste Sorge: Denken Sie daran, sich auch gut um sich selbst zu kümmern, auch oder gerade dann, wenn im Alltag viel los ist. Versuchen Sie regelmäßig im Tagesverlauf kurz innezuhalten und das eigene Energielevel zu überprüfen. Achten Sie bewusst darauf, was Sie gerade brauchen. Vielleicht ein warmes Bad, eine Runde Joggen, Natur oder ein paar Stunden ohne Smartphone?
  • Verbundenheit und Zusammenhalt: Soziale Kontakte sind enorm wichtig und tragen ebenfalls zur Freisetzung von Glückshormonen bei.

Für sich selbst zu sorgen kann heißen, zur Ruhe zu kommen, gut zu schlafen, sich zu bewegen, den Fokus auf Gelungenes und gut Funktionierendes zu richten, sich zu fragen, wofür man auch dankbar ist und humorvolle Situationen im Alltag wahrzunehmen.

Wie kann ich mich aber gut um mich kümmern, auch auf meine Bedürfnisse und Grenzen achten, ihnen Platz geben und wofür ist das eigentlich wichtig?

Unser Angebot:

„Roadmap“ zur Selbstfürsorge; Workshop oder Webinar zur Selbstfürsorge in drei Etappen:

  1. Auftanken: Stressoren und Ressourcen
    Energieräuber und Energietankstellen, Stärken erkennen
  2. Mein Selbst stärken: vom Pessimismus zum Optimismus mit Selbstachtsamkeit
    Selbstberuhigung, Selbstwirksamkeit & Selbstwahrnehmung stärken
  3. Loslassen und Raum für Neues
    Selbstverantwortung und Grenzen setzen

Ziele und Nutzen:

  • Entlastung und mehr Gelassenheit
  • Stärkung der Selbstführungskompetenzen
  • Lösungsorientierung
  • Selbstreflexion durch viele praktische Übungen

Gerne erstellen wir für Sie ein unverbindliches und individuelles Angebot (auch im Rahmen der Einsatzzeit möglich!).
Kontaktieren Sie dazu bitte unser Kundenservice unter kundenservice@ibg.at oder telefonisch unter 01/524 37 51-19.

Wir freuen uns, wenn wir Sie bei diesem Thema aktiv unterstützen dürfen !

Foto von Anna Shvets; pexels.com

Mental Health Day: Ein Tag für die psychische Gesundheit

Der Erhalt der psychischen Gesundheit rückt immer mehr in den Mittelpunkt. In der Arbeitswelt hat die Zahl der psychischen Erkrankungen jene der  „konventionellen“ Arbeitsunfälle überholt. Anlässe wie der Mental Health Day helfen, diesem wichtigen Thema mit der nötigen Aufmerksamkeit zu begegnen.  Trotzdem werden Betroffene psychischer Erkrankungen nach wie vor stigmatisiert. Es gibt noch Aufholbedarf in der Bevölkerung beim Verständnis für und Wissen um die Thematik. IBG informiert, wie Anzeichen psychischer Erkrankungen richtig gedeutet werden.

Nach wie vor sind Depressionen eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Die OECD schätzt, dass in ihren Mitgliedsländern etwa 20% bis 25 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von klinisch relevanten psychischen Leiden betroffen sind. Laut Krankenstandsbericht 2022 haben sich die Krankenstandstage infolge psychischer Erkrankungen, seit 1999 bis jetzt, mehr als verdreifacht.

Der Mental Health Day am 10. Oktober soll die Menschen auf die psychische Gesundheit aufmerksam machen. Dieser Tag kann auch zum Anlass genommen werden, wieder vermehrt auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und sich etwas Zeit für mehr Selbstfürsorge zu nehmen.

  • Stress erkennen: Es ist wichtig seine eigenen Stresssignale zu (er-)kennen, um darauf reagieren zu können. Sei es auf mentaler (z.B. Gedankenkreisen, Grübeln), auf emotionaler (z.B. Gereiztheit, Unruhe, Lustlosigkeit), auf körperlicher (z.B. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verspannungen) oder auf der Verhaltensebene (z.B. Rückzug, ungesünderer Lebensstil, gereiztes Verhalten).
  • Auszeiten und Entspannung: Versuchen Sie wirklich auf regelmäßige (kurze) Pausen untertags zu achten, verbinden Sie diese z.B. mit verschiedenen Entspannungsübungen (z.B.: Progressive Muskelentspannung, Atemübungen, Meditation, Fantasiereisen etc.) und füllen Sie Ihre Kraftquellen immer wieder auf.
  • Durch Reflexion zum Ziel: Die eigenen Prioritäten immer wieder einmal zu überdenken und sich wieder bewusst zu machen ist eine gute Vorsorge. Wie fühle ich mich gerade? Was treibt mich an? Was belastet mich aktuell? Wovor habe ich Angst? Was macht mich glücklich und zufrieden? Auch ein Blick von außen, durch den Austausch mit anderen Personen zu diesen Fragen, kann helfen neue Perspektiven zu erlangen.
  • Selbstfürsorge ist die schönste Sorge: Denken Sie daran, sich auch gut um sich selbst zu kümmern, auch oder gerade dann, wenn im Alltag viel los ist. Versuchen Sie regelmäßig im Tagesverlauf kurz innezuhalten und das eigene Energielevel zu überprüfen. Achten Sie bewusst darauf, was Sie gerade brauchen. Vielleicht ein warmes Bad, eine Runde Joggen, Natur oder ein paar Stunden ohne Smartphone?
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Für sich selbst zu sorgen kann heißen, zur Ruhe zu kommen, gut zu schlafen, sich zu bewegen, den Fokus auf Gelungenes und gut Funktionierendes zu richten, sich zu fragen, wofür man auch dankbar ist und humorvolle Situationen im Alltag wahrzunehmen.

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022, Email presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

 

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Mental Health Day: Ein Tag für die psychische Gesundheit

Der Mental Health Day am 10. Oktober soll die Menschen auf die psychische Gesundheit aufmerksam machen. Dieser Tag kann auch zum Anlass genommen werden, wieder vermehrt auf die eigene psychische Gesundheit zu achten und sich etwas Zeit für mehr Selbstfürsorge zu nehmen. Für sich selbst zu sorgen kann heißen, zur Ruhe zu kommen, gut zu schlafen, sich zu bewegen, den Fokus auf Gelungenes und gut Funktionierendes zu richten, sich zu fragen, wofür man auch dankbar ist und humorvolle Situationen im Alltag wahrzunehmen. IBG Expertin Regina Nicham hat dazu nützliche Tipps zusammengestellt.

Expertin: Regina Nicham

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New Work – Veränderungen und Zukunft der Arbeitswelt

Regina Nicham, Leitung des IBG Bereichs Arbeitspsychologie, hält an der SFU ein Seminar mit dem Titel »New Work – Veränderungen und Zukunft der Arbeitswelt«. Dieses Seminar soll einerseits einen Überblick über die Veränderungen in der Arbeitswelt geben und andererseits Ideen für neue Strategien, Konzepte und notwendige Kompetenzen aufzeigen.
Termin: 23.11.2023,17:30 – 20:00. Diese Veranstaltung findet online über ZOOM statt. Nähere Infos und Anmeldung hier.

70 Jahre BÖP. Eine Konferenz zum Thema „Zukunft. Psychologie.“

Der Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen (BÖP) feiert dieses Jahr sein 70-jähriges Jubiläum. Aus diesem Grund veranstaltet der BÖP gemeinsam mit der Österreichischen Akademie für Psychologie | ÖAP eine Festkonferenz mit dem Titel „Zukunft. Psychologie. Konferenz zu 70 Jahre BÖP“. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Ehrenschirmherrschaft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen statt. Die feierliche Eröffnung erfolgt durch Bundesminister Johannes Rauch.

Hochkarätige ReferentInnen aus dem In- und Ausland wie BÖP-Präsidentin a.o. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger, EFPA-Präsident Prof. Dr. Christoph Steinebach, Prof.in Dr.in Ilona Kickbusch, internationale Expertin zum Thema Gesundheitsförderung und Public Health, Bildungsexpertin emer. Univ.-Prof.in Dr.in Dr.in Christiane Spiel und Prof. Dr. Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) werden die Bedeutung der Psychologie (unter anderem) im Gesundheitswesen beleuchten und einen Blick in die Zukunft unserer Profession werfen. Dabei wird auch IBG GF Dr. Gerhard Klicka im Rahmen einer Podiumsdiskussion mitwirken.

Folgende Vorträge erwarten Sie:

Prof.in Dr.in Ilona Kickbusch (internationale Expertin zum Thema Gesundheitsförderung und Public Health): „Global Mental Health – ein Aufruf zum Umdenken und Handeln“
Prof. Dr. Christoph Steinebach (Präsident der European Federation of Psychologists‘ Associations): „Psychologie für Europa. Von Weisheit und Resilienz einer Profession in unsicheren Zeiten.“
A.o. Univ.Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger (BÖP-Präsidentin): „Psychologie – Ein elementarer Baustein der Gesellschaft“
emer. Univ.-Prof.in Dr.in Dr.in Christiane Spiel (Bildungsexpertin): „Zukunft Psychologie: Struktur, Bedarfe, Herausforderungen“
Prof. Dr. Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG): „No Health without Mental Health – weswegen wir eine gute psychosoziale Versorgung brauchen“
Ing.in Dr.in Renate Cervinka (Pionierin der Umweltpsychologie): „Umweltpsychologie – Ausblick in die Zukunft“
Dr.in Elena Heber (HelloBetter): „Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) in der Praxis: Erkenntnisse und Erfahrungen aus Deutschland“
Dr.in Anna Felnhofer (Gründerin und Leiterin des Pediatric Virtual Reality Laboratory der Medizinische Universität Wien): „Virtuelle Realitäten – Chancen für die Klinische Psychologie“

Bei der Podiumsdiskussion zur Zukunft der Psychologie diskutieren die Fachleute:

  • Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda (Präsident der Österreichischen Krebshilfe)
  • Gerhard Klicka (Geschäftsführer IBG Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement)
  • Alexander Biach (stellvertretende Direktor der Wirtschaftskammer Wien)
  • Mag.a Karin Isak (österreichische Krebshilfe Wien)

»Es ist uns besonders wichtig, die vielfältigen Arbeitsfelder und die breite Expertise unserer Berufsgruppe zu repräsentieren. Ob in der betrieblichen Gesundheitsförderung, der Klinischen Psychologie oder der aktuellen Primärversorgung und Prävention – wir wollen unsere Erfahrungen und Erkenntnisse teilen und gemeinsam daran arbeiten, unsere Profession weiter voranzubringen.«

Datum: Freitag, der 17. November 2023

Ort: Austria Center, Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien oder Online

Zeit: 9:00 bis 16:30 Uhr

Die Teilnahme an der Konferenz ist online oder in Präsenz möglich. Die Anmeldung zur Konferenz ist ab sofort freigeschaltet.

Wichtiger Hinweis: Die Veranstaltung wird laut Begutachtung durch den Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß Psychologengesetz 2013 mit insgesamt 7 Fortbildungseinheiten anerkannt.

Die Preise sind wie folgt für Online und Präsenz gleich:

€ 75,00 BÖP-Mitglieder

€ 95,00 Nichtmitglieder

€ 55,00 Studierende / BÖP-S Mitglieder

 

Zur Anmeldung Präsenzteilnahme

Zur Anmeldung Online Teilnahme

dashöfer.at

Im Verlag Dashöfer erschien das Interview mit IBG Geschäftsführer und Arbeitspsychologen Gerhard Klicka zum Thema Quiet Quitting. Er beleuchtet dabei unterschiedliche Standpunkte. Er spricht zum Beispiel aus der Sicht des Arbeitgebers und CEO von 200 Mitarbeiter:innen ebenso wie aus der Sicht des Arbeitspsychologen. So gesehen ist vom Standpunkt der Psychohygiene Quiet Quitting sicher gesundheitserhaltend.

Experte: Gerhard Klicka

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Quiet Quitting: Warum Dienst nach Vorschrift nicht verwerflich ist

  • „Quiet Quittung“ beschreibt einen aus den USA nach Europa schwappenden Trend, in dem Arbeitnehmer:innen nur das leisten, wofür sie laut Vertrag bezahlt werden. Es gibt „Dienst nach Vorschrift“.
  • Der Personalmangel führt in vielen Unternehmen dazu, dass die Arbeit auf immer weniger Schultern verteilt werden muss. Die Entwicklungen im Tourismusbereich und in Gesundheitseinrichtungen zeigen, dass dies nicht länger akzeptiert wird.
  • Unternehmen und Institutionen sind heute nur mehr dann produktiv, wenn sie es verstehen, Arbeit sinnstiftend zu gestalten und den Mitarbeitenden mit Wertschätzung zu begegnen. „Hire and Fire“ ist eine Strategie der Vergangenheit.

    Wien, am 28. Juni 2023. „New Work“ wird heute in den digitalen Medien gestaltet. User „zaidleppelin“ erklärt in seinem TikTok-Video, warum er nicht mehr bereit ist, sich im Job mehr zu engagieren als vereinbart. Er wolle nicht mehr die „extra mile“ für den Arbeitgeber gehen, auch wenn dies unausgesprochen verlangt werde. „Quiet Quitting“ bezeichnet den Rückzug von berufsbedingten Extraaufgaben, die nicht vertraglich festgelegt sind. Es gibt nur mehr „Dienst nach Vorschrift“, auch wenn zu Dienstschluss die Vorarbeiten für den nächsten Tag nicht erledigt sind. „Arbeit ist nicht dein Leben, dein Wert als Mensch definiert sich nicht über deine Produktivität“, heißt es in dem Video.

    Gerhard Klicka, Arbeitspsychologe und CEO des Beratungsunternehmens IBG, Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement GmbH (200 Mitarbeiter), hält den Trend für eine neue Ausdrucksform der Diskussion um die Work Life-Balance: Das Arbeitsleben beherrscht nicht mehr länger die gesamte Lebensführung der Menschen. Er erklärt im Interview, warum Dienst nach Vorschrift nichts Böses ist und wie Arbeitgeber:innen Arbeit gestalten sollen, um ihre Mitarbeitenden nachhaltig für das Unternehmen produktiv sein zu lassen.

    Herr Dr. Klicka, ausgehend von den USA bereichert das Thema „Quiet Quitting“ das Spektrum des Themenkomplexe von „New Work“. Um nicht zu sehr in Anglizismen zu verfallen: Passt die Übersetzung mit „Dienst nach Vorschrift“?

    Gerhard Klicka: Ich denke, dass man dies machen kann. Bei Quiet Quitting handelt es sich um ein Thema, das unter das Dach der Work Life-Balance-Diskussion passt. Die jungen Generationen sind nicht mehr bereit, das Arbeitsleben dem Privatleben so unterzuordnen, wie dies in der Boomer-Generation noch selbstverständlich war. Wir taumeln heute von einer großen Krise in die andere. Pandemie, Ukraine-Krieg, Populismus – Zukunft ist heute so ungewiss wie schon lange nicht. Das Leben im Hier und Jetzt hat mehr an Bedeutung gewonnen. Und deswegen haben Werte wie Karriere und Erfolg nicht mehr den Stellenwert früherer Jahre. Junge Menschen wollen ihr Leben genießen. Quiet Quitting ist ein Indiz dafür.

    Was sagt der Arbeitspsychologe zu dieser Tendenz?

    Jemand, der Quiet Quitting praktiziert, wird kaum ausbrennen. Die Person kann sich gut abgrenzen – gegenüber dem Arbeitgeber, gegenüber dem Job und auch gegenüber dem Kunden. Vom Standpunkt der Psychohygiene ist dies sicher gesundheitserhaltend.

    Und was meint der Arbeitgeber und CEO von 200 Mitarbeitern in Ihnen zum Thema „Dienst nach Vorschrift“?

    Bei uns wird jede Viertelstunde Mehrarbeit im Zeitausgleich abgegolten oder als Überstunde bezahlt. Wir würden betriebliches Gesundheitsmanagement schlecht verstehen, wenn wir in einer Atmosphäre lebten, in der wir verlangen, bis Mitternacht zu schuften. Wenn es manchmal notwendig sein sollte, gibt es die vollen Extrazahlungen. Wir sind da wirklich fair. Darum verändert das Thema „Private Quitting“ nichts an unserem Unternehmensbild. Wir kämpfen eher mit dem Problem, dass sich unsere Kolleg:innen zu stark einbringen und dann feststellen, dass der Beruf sie auffrisst. Ärztinnen und Ärzte verfügen noch immer über so vorauseilenden Gehorsam, mit dem sie allen Anforderungen zu jeder Zeit entsprechen wollen. Ich beobachte dies sehr aufmerksam, da ich meine Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen unbedingt bei uns halten will. Viele sehen bei Überforderung nur den Ausweg der Kündigung.

    Das Thema Quiet Quitting ist eine Erscheinung, die in den USA ihren Ausgang genommen hat. Arbeitnehmer:innenschutz und Arbeitszeiten sind dort legistisch nur schwach verankert. Ist dies der Grund, warum das Thema in den Staaten so stark aufpoppt?

    Im europäischen Arbeitsethos ist „Dienst nach Vorschrift“ ja nichts Verwerfliches. Niemand sollte aus einem Arbeits- oder Dienstvertrag mehr erwarten als drinsteht und wofür bezahlt wird. Aber es ist klar: Bei unbestimmten Arbeitsbeziehungen ist die Notwendigkeit stärker, sich als Arbeitnehmer:in abzugrenzen, als in einem arbeitsrechtlich gut strukturierten Umfeld.

    Wie äußert sich die „Ich schaue jetzt etwas mehr auf mich“-Positionierung der Arbeitnehmer:innen in Ihrem Beratungsalltag?

    Es ist der Sinn und Zweck einer Firma, Gewinn zu erzielen und produktiv zu sein. Die Frage ist: Wie erreiche ich das Ziel? Erreiche ich das durch reinen Headcount? Oder erreiche ich es, indem ich Mitarbeiter:innen Rahmenbedingungen biete, in denen sie produktiv sind, gerne in die Arbeit gehen und gesund bleiben? Im Zeitalter des Fachkräftemangels zeigt sich die Strategie von Wertschätzung und positivem Anreiz-Systemen nachhaltiger als eine Hire-and-Fire-Mentalität. Aufsichtsräte und Eigentümer stehen hier vor strategischen Entscheidungen. Der von unserem Gründer Rudi Karazman entwickelte und von IBG genutzte Human-Work-Index macht messbar, wie Arbeitsbedingungen die Produktivität des Unternehmens beeinflussen. Der Zusammenhang zwischen Unternehmenswert und Human Ressourcen wird bislang in keiner Due Diligence-Bewertung abgebildet. Ich bin überzeugt, dass sich dies aus Gründen der Personalknappheit und Nachhaltigkeit sehr schnell ändern wird .

    Wir sprechen derzeit auch von Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden. Wird der Vorteil eines klar regulierten Arbeitslebens für eine gesündere Lebensführung genutzt?

    Das Thema ist uns schon vor Dekaden in der betrieblichen Gesundheitsförderung begegnet. Ein Tourismusunternehmen hatte große Probleme mit den hohen Krankenständen bei den Reinigungs- und Housekeeping-Kräften. Wir waren nach Analyse der Arbeitsbedingungen ratlos, weil wir nichts Gravierendes gefunden haben, was die hohen Absenzen erklären hätte können. Wir sind dann in den Mitarbeitergesprächen draufgekommen, dass es in der Zielgruppe eine hohe Dichte an Nebenerwerbsbäuerinnen und Häuslbauern gab, die nach Feierabend und am Wochenende weitergearbeitet haben. Die waren am Montag schlicht und einfach erschöpft. Die äußeren Lebensumstände haben die betriebliche Gesundheit viel stärker beeinflusst als die eigentlichen Arbeitsbedingungen.

    Ist Erholung in der Freizeit immer noch nicht schick?

    Es gibt mehrere Schnittmengen. Da gibt es zum einen die Generationsfrage. Außerdem orte ich auch ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Die junge Generation in der Stadt will die gewonnene Freizeit tatsächlich als solche nutzen. Sie stellen einen Anspruch an ihr Leben und wollen nicht mehr wie ihre Eltern ins Hamsterrad. Am Land hat das eigene Haus immer noch einen hohen Stellenwert, der durch Eigenleistung bedient werden muss. Das bedeutet: Der Feierabend an der Mischmaschine ist immer noch ein häufiges Phänomen.

    Welche Tipps können wir Arbeitgeber:innen geben, um den Mitarbeitenden eine positive Work Life-Balance zu bieten?

    Es gilt, Rahmenbedingungen zu schaffen, die herausfordernd sind, wo die Mitarbeiter:innen ihre Fähigkeiten einsetzen können und wo sie sich selbst entwickeln können. Wenn es gelingt, dem/der Mitarbeiter:in einen Arbeitsplatz zu bieten, wo er/sie Verantwortung übernehmen kann, wo er/sie Wertschätzung erfährt, dann kommen er oder sie gerne in die Arbeit.

    Müssen Arbeitgeber:innen durch die Personalknappheit ihre Perspektiven ändern?

    Die Demografie lässt keine anderen Möglichkeiten offen. Arbeitgeber:innen müssen signalisieren, dass das Phänomen des selbstbestimmten Lebens und der Work Life-Balance nichts Negatives ist. Die junge Generation kann heute in vielen Branchen – nicht überall – Forderungen stellen, die vor 20 Jahren absurd geklungen hätten. Wenn jemand sagt: „Es ist jetzt fünf, jetzt gehe ich heim“, dann ist dies nichts Despektierliches. Die Reaktion des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin sollte sein: Super, dass du auf dich achtest und genieße deine Freizeit. Das japanische Arbeitsverständnis, in dem nur jemand Reputation aufbaut, wenn er täglich bis 22 Uhr im Büro sitzt, hat endgültig ausgedient. Nur dann halten wir Krankenstände im Zaum, unterbinden Fluktuation und halten ältere Mitarbeiter:innen mit Erfahrung länger in Arbeit.

    Welche Motivationsstärke hat Geld?

    Klar ist, dass man ordentliche Löhne zahlen muss. Aber ich glaube nicht mehr, dass ein paar Euro Motivationsprobleme lösen. Das ist ein Prozess, der schon vor zehn, fünfzehn Jahre begonnen hat. IBG hat in Großunternehmen etliche Arbeitszeitprojekte umgesetzt, in den die Mitarbeiter:innen auf Gehalt verzichtet haben, um mehr Freizeit zu erhalten. Ich halte die alte Redensart für gesichert, dass Geld allein nicht glücklich macht. Dies gilt schon gar nicht für die Generation der 20 bis 40jährigen, die sich jetzt mit Quiet Quitting beschäftigt.

    IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements IBG ist in ganz Österreich vertreten.

    Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
    M +43 (676) 38 49 022, Email presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

Dr. Gerhard Klicka, Geschäftsführer

Burnout kommt auch ins Homeoffice

Das Homeoffice bietet viele Vorteile, wie Flexibilität, keine Pendelzeiten und die Möglichkeit, in einer vertrauten Umgebung zu arbeiten. Aber es kann auch bestimmte Herausforderungen und Stressfaktoren mit sich bringen, die zum Burnout führen können.

Hier sind einige Gründe, warum Burnout im Homeoffice auftreten kann:

Unermüdliche Arbeit:

Die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben können im Homeoffice verschwimmen. Ohne klare Trennung zwischen Arbeitszeit und persönlicher Zeit kann es schwierig sein, abzuschalten und sich zu erholen.

Soziale Isolation:

Im Homeoffice kann es zu einem Mangel an sozialen Interaktionen kommen, da man nicht mehr den direkten Kontakt zu Kolleg:innen und Vorgesetzten hat. Das Gefühl der Isolation und der fehlenden sozialen Unterstützung kann zu einer erhöhten Belastung führen.

Überlastung:

Im Homeoffice kann es leicht passieren, dass man mehr Aufgaben und Verantwortlichkeiten übernimmt, als man bewältigen kann. Ohne klare Strukturen und klare Grenzen kann es zu einer Überlastung kommen.

Mangelnde Selbstfürsorge:

Wenn man im Homeoffice arbeitet, vernachlässigt man möglicherweise die Selbstfürsorge und Pausen, da man den ganzen Tag zu Hause ist. Es kann schwierig sein, sich von der Arbeit zu lösen und Zeit für Entspannung, Bewegung und andere Aktivitäten zu finden, die wichtig sind, um Stress abzubauen. Um Burnout im Homeoffice zu vermeiden, ist es daher wichtig, sich selbst zu organisieren und klare Grenzen zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu setzen. Regelmäßige Pausen, Bewegung, soziale Interaktionen (z.B. virtuelle Meetings oder Telefonate mit Kolleg:innen) und die Schaffung einer guten Work-Life-Balance sind ebenfalls entscheidend, um Burnout vorzubeugen. Wichtig ist es, mit dem:der Arbeitgeber:in über Arbeitsbelastung und Unterstützungsmöglichkeiten zu sprechen.

Burnout vorbeugen:

Führende Beratungsunternehmen wie IBG bieten zahlreiche Möglichkeiten, Mitarbeiter:innen dabei zu unterstützen, gesund produktiv zu bleiben. Neben der Evaluierung der psychischen Belastungen, der Einzelberatung durch externe Expert:innen, sind auch regelmäßige Führungskräfte-Coachings eine wichtige Maßnahme, um Belastungen in der Belegschaft zu reduzieren und Burnout vorzubeugen.

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