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Pausen am Arbeitsplatz: Warum kurze Erholung Ihre Produktivität steigert

Haben Sie gewusst, dass gut geplante Pausen Ihr Energielevel hochhalten, Müdigkeit reduzieren und die Konzentration fördern? Viele unterschätzen die Kraft kurzer Auszeiten – dabei sind sie entscheidend für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und langfristige Motivation.

Was ist eine „gute“ Pause?

Eine gute Pause bedeutet, bewusst abzuschalten und den Arbeitsfluss für einige Minuten zu unterbrechen. Wichtig ist, Pausen nicht immer weiter nach hinten zu verschieben, in der Hoffnung, dadurch schneller fertig zu werden. Niemand kann den ganzen Tag 100 % leisten.

Setzen Sie lieber gezielte Mini-Pausen, anstatt automatisch und unbewusst kleine Unterbrechungen einzulegen.

Kontrastprogramm statt mehr vom Gleichen

Für eine wirksame Erholung gilt: Machen Sie in der Pause etwas Gegensätzliches zu Ihrer Arbeit.

  • Sitzen Sie stundenlang am Computer? Dann bewegen Sie sich, gehen Sie ein paar Schritte oder machen Sie leichte Dehnübungen.

  • Arbeiten Sie den ganzen Tag im Stehen oder sind viel unterwegs? Gönnen Sie sich Ruhe, setzen Sie sich hin oder legen Sie die Beine hoch.

Typische Pausenfallen vermeiden

Ungünstig ist es, in der Pause schnell E-Mails zu checken oder nebenbei zu essen. Dabei bleibt Ihr Kopf im Arbeitsmodus – von echter Erholung keine Spur. Besser: bewusst Abstand nehmen.

Aktive statt passive Erholung

Untersuchungen zeigen: Aktive Entspannung (Bewegung, Atemübungen, kleine Spaziergänge) wirkt erholsamer als rein passive Pausen. Schon wenige Minuten können Stress abbauen und Ihre Konzentration steigern.

Viele kurze Pausen sind besser als wenige lange

Mehrere kleine Pausen über den Tag verteilt sind effektiver als ein bis zwei längere Unterbrechungen. Sie helfen, die Leistungsfähigkeit konstant hochzuhalten und Energieeinbrüche zu vermeiden.

Pausen sind keine Zeitverschwendung

Die Arbeit erledigt sich nicht von selbst – doch mit ausreichend und klug genutzten Pausen geht sie Ihnen leichter von der Hand. Sie arbeiten effizienter, bleiben leistungsfähig und fühlen sich langfristig wohler.Planen Sie Ihre Pausen genauso bewusst ein wie Ihre Meetings. Ihr Körper und Geist werden es Ihnen danken.

Genderspezifisches Wohlbefinden

Wir alle fühlen uns gerne rundum wohl. Doch wer braucht was? Biologisches und „soziales Geschlecht“ (Gender) sind bestimmende Faktoren für unsere Gesundheit. Unterschiede zwischen Frauen und Männern zeigen sich in einer ungleichen Lebenserwartung, Sterblichkeit und Krankheitslast, aber auch in ungleichen Verhältnissen und unterschiedlichem Verhalten.

Frauengesundheit: Selbstbestimmung als Schlüssel zum Erfolg

Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer, verbringen aber weniger Jahre in guter Gesundheit. Im Fokus stehen Körper- und Selbstbilder, sexuelle Gesundheit und reproduktive Selbstbestimmung, Menstruationsgesundheit, die Wechseljahre, eine gute gynäkologische Versorgung, psychische Gesundheit, Mehrfachbelastung & Mental Load sowie Gewalt gegen Frauen und deren gesundheitliche Auswirkungen.

Tipps: Reflektieren Sie Ihre inneren Frauen-Bilder und jene der Außenwelt sowie deren Wirkung auf Sie. Informieren Sie sich zu Ihren gesundheitlichen Anliegen, um selbstbestimmt für Ihre Gesundheit eintreten zu können. Achten Sie auf sich und Ihre Bedürfnisse: Wenn Sie es nicht tun, wer dann? Zeigen Sie bei Grenzüberschreitungen Zivilcourage und holen Sie (sich) Hilfe.

Männer: Auf zu neuen Normen

Männer sind statistisch betrachtet risikofreudiger, gehen seltener zum Arzt, beschäftigen sich weniger mit gesundheitsbezogenen Infomationen und bemerken Symptome später. Gleichzeitig sind sie häufiger krank, reagieren auf Stress eher mit Rauchen, Alkohol oder Überernährung und ihre Selbstmordrate ist dreimal so hoch wie jene von Frauen.

Tipps: Gehen Sie zu Vorsorgeuntersuchungen und betrachten Sie das Fragen nach Informationen oder Unterstützung sowie das Anbieten von Hilfe als Zeichen von Stärke. Bleiben Sie authentisch, zeigen Sie ab und zu auch ihre verletzlichen Seiten. Auch für viele Männer sind langfristige Beziehungen am erfüllendsten, Wohlwollen und Zusammenarbeit stechen dabei Aggression und Kontrolle aus.

LGBTIQ+-Personen verzichten oft aus Angst vor Diskriminierung auf die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen. Insbesondere das psychische Wohlbefinden ist häufig durch Belastungen beeinträchtigt.

Tipps: Besonders in einem Coming-out- oder Transitionsprozess ist eine unterstützende Umgebung wichtig. Beratungsangebote und Broschüren finden Sie online und bei zahlreichen Anlaufstellen.

Tipps für ALLE:

Betreiben Sie Selbstfürsorge, am besten jeden Tag für kurze Zeit. Pflegen Sie Ihre persönlichen Netzwerke, suchen Sie sich fachliche Unterstützung. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf.

(c) Helena Lopes: www.pexels.com

Morgensport – für ein gesundes Herz

Ist Morgensport für unser Herz bzw. unser Herz-Kreis-Laufsystem überhaupt gesund? Diese Sorge ist unbegründet, Sport am Morgen ist für unser Herz nicht schädlich, denn hier ist eher die Belastungshöhe entscheidend. Ob uns Bewegung und Sport am Morgen guttut ist eher Typsache – der beste Zeitpunkt für die sportliche Aktivität ist sehr individuell, fünf Hinweise können Sie aber bei Ihrer Entscheidung zum Morgensport unterstützen:

  • Ihr Kreislauf ist morgens fit und Sie haben keine Kreislaufbeschwerden wie etwa Schwindelgefühle.
  • Sie kommen morgens gut aus dem Bett und fühlen sich ausgeruht und frisch.
  • Sie sind nach dem Sport am Morgen aktiv und fallen nicht in ein Müdigkeitstief.
  • Sie sind morgens motivierter als abends und haben Spaß am morgendlichen Sport.
  • Abendsport führt bei Ihnen zu Einschlaf- und Durchschlafstörungen

Kurz und bündig – wer sich morgens fit und ausgeruht fühlt, kann ohne Probleme in der Früh Sport betreiben. Denn man sollte dann trainieren, wenn man sich am leistungsfähigsten fühlt. Während die einen Sport morgens als besonders erfrischend und aktivierend empfinden, wird bei anderen der Körper erst im Verlauf des Tages oder erst abends so richtig aktiv. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören und sich vor, während und nach dem Sport gut fühlen.

Tipps für den Sport am Morgen

  • Starten Sie Ihr Training mit ein paar Lockerungsübungen. Das aktiviert die Muskulatur und bereitet sie auf den Sport am Morgen vor.
  • Starten Sie langsam. Flottes Gehen ist eine gute Aktivierungsübung, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Lassen Sie das Training sanft ausklingen.
  • Passen Sie Ihre Kleidung dem Wetter an. Tragen Sie z.B. eine Mütze, ein Tuch und atmungsaktive Kleidung, eventuell auch mehrere Schichten.
  • Wer nicht auf nüchternen Magen Sport betreiben will, kann sich auch mit einem kleinen Snack wie zum Beispiel einer halben Banane oder einem Müsliriegel vorab stärken.
  • Bei Problemen mit dem Herz-Kreis-Laufsystem oder dem Atmen bei kalter Luft sollten Sie bei Minusgraden auf hohe Belastung im Freien verzichten und eher weniger anstrengende Bewegung wie Spaziergänge wählen.

 

 

 

Burnout gezielt vorbeugen

Sind Stress und Erschöpfung allgegenwärtig, ist ein gesundes Abschalten irgendwann nicht mehr möglich. Zu viel Aktivität, meist ohne Pausen und dazu die Enttäuschung, dass das eigene Engagement (ob beruflich oder privat) nicht anerkannt wird oder zum Erfolg führt, sorgen für Selbstzweifel, die Burnout unter anderem kennzeichnen. Die Entstehung von Burnout ist ein schleichender Prozess. Dies bietet aber gleichzeitig auch die Möglichkeit, frühzeitig durch entsprechende Verhaltensweisen gegenzusteuern:

  • Perfektionismus an Situation anpassen:
    eigene Ziele und Ansprüche auf Angemessenheit bezogen auf die eigene Leistungsfähigkeit und die Rahmenbedingungen überprüfen. Niemand kann perfekt sein! Versuchen Sie sich „kleinere“, erreichbare Ziele zu setzen und achten Sie auch auf Ihre Erholungsphasen. Ab und zu kann auch bewusstes Trödeln dabei helfen, sein psychisches Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und Entschleunigung in den Alltag zu bringen.
  • Mut zum „Nein“: um sich auch auf das konzentrieren zu können, was Ihnen wichtig ist. Und: Sie können nicht immer allen alles recht machen. Behalten Sie auch Ihre eigenen Bedürfnisse im Blick – Sagen Sie auch Ja zu sich selbst.
  • Erfolge würdigen: auch Teilerfolge und „kleinere“ Erfolge – dies hilft beim Entwickeln eines Positivkreislaufs. Schreiben Sie sich zum Beispiel auf, was Sie an diesem Tag alles geschafft haben. Versuchen Sie neben einer „To-Do-Liste“ auch eine „Hat-gut-geklappt-Liste“ zu erstellen.
  • Überengagement überprüfen: Was wird wirklich von Ihnen erwartet, wofür sind Sie zuständig? Welche Aufgaben sind wirklich von Ihnen zu übernehmen? Und welche davon sind wichtig und/oder dringlich?
  • Sozialkontakte pflegen: Machen Sie zum Beispiel gemeinsam mit Ihren Kolleg:innen Pause und treffen Sie sich in Ihrer Freizeit mit Freund:innen und der Familie.
  • Ausgleich schaffen: Auf den eigenen Körper und seine Bedürfnisse achten und hinhören. Versuchen Sie Ihre Freizeit bewusst zur Erholung und zum Ausgleich zu nutzen. Das kann an einem Tag in Form von Ruhe, an einem anderen in Form von Bewegung oder Aktivität sein.
  • Offline-Zeiten einplanen: Versuchen Sie regelmäßige Offline-Zeiten einzuplanen, an denen Sie auch einmal nicht erreichbar sind. Dazu sollte beispielweise auch der Urlaub oder das Wochenende gehören. V.a. mind. 1 Stunde vor dem Schlafengehen wäre das ein wichtiges Ritual.

Nehmen Sie erste Anzeichen wirklich ernst und schauen Sie gut auf sich selbst!

Umweltschutz im Alltag

Kunststoffe umgeben uns in unserem Alltag. Das Material ist leicht, gut formbar und praktisch. Viele Gebrauchsgegen-stände und Geräte sind ohne Kunststoffe nicht möglich. Es gibt allerdings auch viel zu viel Plastik, das nach einmaligem Gebrauch weggeworfen wird. Hier gilt es Alternativen zu finden und damit Ressourcen einzusparen.

Plastik vermeiden

  • Um das Problem der Umweltverschmutzung durch achtlos weggeworfene Verpackungen – Stichwort Littering – zu vermeiden, sind Mehrwegverpackungen, Mehrwegsysteme und Pfandlösungen eine gute Möglichkeit.
  • Mikroplastik, also kleinste Plastikteilchen, die absichtlich beigefügt werden oder durch Gebrauch und Abnutzung entstehen, können durch informierte Produktauswahl und sorgsamen Umgang, beispielsweise beim Waschen, zumindest reduziert werden. Zum Beispiel wird vielen Kosmetikartikeln wie Augen-Make-up, Lippenstiften, Lippgloss, Highlightern oder Puder gezielt Plastik zugesetzt, um Filmbildung, Zähflüssigkeit oder Emulsionseigenschaften zu verbessern.
  • Im Gegensatz zu Plastikmüll, der als Abfall in der Umwelt landet, oder zu Fasern, die beim Waschen von Textilien entstehen, können wir dieses Mikroplastik leichter vermeiden: Ganz ohne Polymere ist zertifizierte Naturkosmetik. In Österreich dürfen Umweltzeichenprodukte kein Mikroplastik enthalten.

Plastik richtig trennen und recyceln

Immer noch werden Plastikprodukte oft nach nur einmaliger Nutzung weggeworfen. Das ist eine Verschwendung wertvoller Ressourcen. Versuche daher im Alltag, deine Kunststoffmengen zu reduzieren – z.B. durch Vermeidung von Kunststoffflaschen, Bechern, Verpackungen und Polyesterfasern – und trenne konsequent, so kannst du die Umwelt entlasten.

In diesem Sinne: Stoppen wir zusammen die Plastik-Verschmutzung!

Foto: (c) Thirdman; www.pexels.com

Cardiotraining @ home

Ein Cardiotraining bzw. Ausdauertraining ist eine gute Sache – es wirkt nicht nur positiv auf unser Herz-Kreislauf-System, sondern auch auf unser Immunsystem und die Fettverbrennung im Körper aus. Wenn wir Freude an der Bewegung haben und nicht nur die Verbesserung der Kondition bzw. Leistungssteigerung beim Training im Vordergrund stehen soll, dann sind auch die Vorgaben bzw. Regeln für das Training überschaubar. Als Faustregel für Neueinsteiger gilt: dreimal pro Woche 20-30 Minuten trainieren! Laufen, Radfahren, Crosstrainer, Schwimmen sind perfekt für ein ergiebiges Ausdauertraining. Wichtig ist, dass Sie ins Schwitzen kommen, sich aber nicht überanstrengen und die Atmung anfangs gleichmäßig bleibt. Tempo und Zeitrahmen können nach einer ausgiebigen Eingewöhnungsphase dann natürlich erhöht werden.

Neben einem Outdoortraining gibt es aber auch einige effektive Übungen für zuhause für 5-10 Minuten zwischendurch:

Springschnurspringen

Ein Klassiker. Die halbe Seillänge sollte vom Boden etwas über Bauchnabelhöhe reichen. Die Oberarme bleiben seitlich vom Oberkörper, die Drehung der Schnur kommt hauptsächlich aus den Handgelenken.

Hampelmann

So wie wir ihn alle gelernt haben 😉

Mountain Climbers

Er kräftig nicht nur die Bauchmuskeln und ganze Rumpfstabilisation, sondern kann auch unsere Kondition steigern, wenn wir die Mountain Climbers ganz schnell ausführen. Dazu einfach in die Liegestützposition kommen und dann abwechselnd ein Knie nach dem anderen zur Brust ziehen.

Kniehebelauf

Vom Lauftraining ins Wohnzimmer rekrutiert – dafür die Knie abwechselnd auf Hüfthöhe hochziehen. Eine Minute bringt die Beine schon zum Brennen! Je höher die Knie gehoben werden, umso größer ist die Anstrengung.

Anfersen

Auch diese Übung stammt aus dem Lauftraining und kann wunderbar im Wohnzimmer durchgeführt werden. Führen Sie die Fersen dynamisch in Richtung Gesäß – so schnell sie können.

Skater

Hierbei springen Sie seitlich von einem Bein auf das andere und versuchen dabei, so weit wie möglich zur anderen Seite zu springen.

Freiheit durch Erwachsenwerden

IBG Experte, Arbeitspsychologe und Psychotherapeut Tobias Glück spricht in seinem neuen Buch „Erwachsen. Die Muster, Prägungen und Erwartungen unserer Kindheit – und wie wir uns von ihnen befreien können“ über die Bedeutung der Kindheit für unser späteres Leben.

In Interviews mit „Der Standard“ und „Die Presse“ erklärt er, dass das Erwachsenwerden mehr ist als das Erreichen eines bestimmten Alters; es ist ein Prozess des inneren Wachstums.

Kindheit und ihre Prägungen

Unsere Kindheit hinterlässt Spuren, die uns begleiten. Viele Menschen leben als Erwachsene noch nach Regeln und inneren Stimmen aus der frühen Lebensphase – dazu zählen Glaubenssätze wie „Sei brav“, „Mach es allen recht“ oder „Streng dich mehr an“. Diese Muster beeinflussen den Alltag, Beziehungen und das Berufsleben.

Der Prozess der Befreiung

Im Zentrum des Buches steht die Idee, dass Erwachsenwerden Befreiung bedeutet: Die eigenen Prägungen erkennen, reflektieren und bewusst verändern. Es geht nicht darum, die Kindheit zu verdrängen, sondern sie anzunehmen, ohne sich von ihr weiterhin bestimmen zu lassen.

Bedeutung für das Arbeitsleben

Glück hebt hervor, dass diese Auseinandersetzung für die persönliche und berufliche Entwicklung wichtig ist. Menschen, die sich mit ihren Mustern beschäftigen, treten authentischer auf, kommunizieren gesünder und sind widerstandsfähiger gegenüber Belastungen – gerade im Arbeitskontext ein großer Vorteil.

Praktische Impulse

Das Buch vermittelt nicht nur theoretische Zusammenhänge, sondern bietet wertvolle Anregungen, wo und wie man genauer hinschauen kann. Es geht dabei weniger um konkrete Übungen oder Arbeitsblätter, sondern vielmehr um Impulse, die den Blick öffnen und zum Nachdenken anregen. So können neue Perspektiven entstehen, die mehr innere Freiheit ermöglichen und das Miteinander im Alltag wie auch im Beruf erleichtern.

Resümee: „Erwachsen“ lädt dazu ein, sich selbst besser zu verstehen, alte Muster zu hinterfragen und eigenverantwortlich zu leben. Dieser Ansatz ist sowohl für die persönliche Entwicklung und Gesundheit als auch im beruflichen Kontext von großer Bedeutung.

Dieses Buch ist offiziell auf der Bestsellerliste Sachbuch des österreichischen Buchhandels Platz 5. Stand 17.9.2025 Wochencharts – Hauptverband des Österreichischen Buchhandels

IBG für die Auszeichnung „Nachhaltige Gestalter:innen 2025“ nominiert

Wir freuen uns sehr, eine besondere Nachricht mit Ihnen zu teilen: IBG ist für die renommierte Auszeichnung „Nachhaltige Gestalter:innen“ nominiert! Die neue Chefredakteurin der BUSINESSART hat unsere Leitung für Arbeitssicherheit und Ergonomie, Matthias Welkens, MBA, über die Nominierung informiert.

Die Auszeichnung „Nachhaltige Gestalter:innen“ wird seit 2009 an Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen verliehen, die durch ihr Engagement eine enkeltaugliche Zukunft mitgestalten. Dass IBG in diesem Jahr zu den Nominierten zählt, ist eine große Anerkennung für unsere langjährige Arbeit im Bereich der nachhaltigen und gesunden Unternehmensentwicklung.

Warum IBG nominiert wurde

IBG steht seit 1995 für gesunde und nachhaltige Unternehmens- und Personalentwicklung. Unser Ziel ist es, eine humane und gleichzeitig wirtschaftliche Arbeitswelt zu schaffen – für Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen.

Ein herausragendes Beispiel dafür ist unsere kürzlich erstellte Gemeinwohl-Bilanz. In diesem Rahmen haben wir unsere Zusammenarbeit mit rund 500 Lieferant:innen systematisch neu bewertet – unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten. Dieser Schritt unterstreicht unser Bestreben, Nachhaltigkeit ganzheitlich zu leben und entlang der gesamten Wertschöpfungskette umzusetzen.

IBG in Zahlen

  • Gegründet 1995
  • Über 200 Mitarbeiter:innen, darunter 80 Arbeitsmediziner:innen
  • Österreichweite Beratung und Betreuung
  • Marktführerin im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

So geht es weiter

Die Jury der Nachhaltigen Gestalter:innen erhält im September die Kurzbeschreibungen der Nominierten und trifft anschließend ihre Entscheidung. Es bleibt also spannend – wir halten Sie auf dem Laufenden!

Die Auszeichnungsveranstaltung findet am Montag, den 24. November 2025 in Wien statt.

 

 

Gesund geführt ist halb gewonnen

Gesunde Führung ist unbestritten eine wesentliche Grundlage für den Erhalt und die Förderung von psychischer Gesundheit in Unterneh­men. Doch wodurch konkret zeichnet sich gesundes Führen aus?

Hier die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Seien Sie präsent!
    Pflegen Sie regelmäßigen persönlichen Kontakt zu Ihren MitarbeiterInnen, um zu signalisieren: „Ich bin da und ansprechbar“.
  • Zeigen Sie Anerkennung!
    Ergreifen sie öfter die Gelegenheit, Ihre MitarbeiterInnen wissen zu lassen, dass Sie ihre Arbeit und ihren Einsatz, aber auch sie als Person sehr schätzen.
  • Geben Sie Rückmeldung!
    Schaffen Sie fixe und regelmäßige Gelegenheiten für Feedback, sowohl im Team als auch im Vier-Augen-Gespräch.
  • Binden Sie ein!
    Die Möglichkeit zur Mitsprache und Mitgestaltung ist in der Arbeitswelt ein wichtiger Gesundheitsfaktor.
  • Haben Sie Nachsicht!
    Fehler passieren und bilden wichtige Impulse für Lernprozesse. Pflegen und vermitteln Sie einen lösungsorientierten Umgang damit.
  • Geben Sie Rückendeckung!
    Stehen Sie in heiklen Situationen hinter Ihren MitarbeiterInnen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim vorbildlichen Führen!

 

(c) Kaboompics.com; https://www.pexels.com

Workshop: Fit durch den (Arbeits)alltag

Bewegung ist die Grundlage unseres Lebens – wer rastet, der rostet. Dieses und ähnliche Sprichwörter sind fest in unserem Wortschatz verankert. Aber wie sieht es in der Realität aus?

Unsere Bewegungen und der Bewegungsradius sind oft sehr eingeschränkt. Langes Sitzen, statische Belastungen und Zwangshaltungen nehmen einen Großteil unseres Tages ein.

Deshalb ist ausreichend Bewegung wichtig. Sie ist der Treibstoff, der unsere Muskeln kräftigt und die Gelenke „schmiert“. Neben regelmäßiger sportlicher Betätigung, ist auch die Alltagsbewegung und die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden Alltags.

Nahezu jede:r von uns hat schon einmal in irgendeiner Weise mit Problemen im Stütz- und Bewegungsapparat zu kämpfen gehabt. Zumeist sind Bewegungsmangel, eine unergonomische Arbeitsweise oder eine Zwangshaltung die Ursache. Genau das soll in diesem Workshop Thema sein .
       

Unser Angebot

  • Zweistündiger Workshop „Fit durch den (Arbeits)alltag“
  • inklusive Original-Theraband®           

Ziele und Inhalte des Workshops

  • Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen hinsichtlich ergonomischen Verhaltes und der positiven Auswirkung von Bewegung auf die eigene Gesundheit
  • Gestaltung eines aktiven Arbeitsalltags unter Berücksichtigung von individuellen Einschränkungen
  • Erkennen von Problemfeldern sowie Auslöser und Ursachen für Rückenschmerzen
  • Entwicklung von individuellen Umsetzungsmöglichkeiten
  • Kennenlernen des Therabands® und einfacher Übungen


Nutzen für Ihr Unternehmen

Ein Workshop zum Thema Bewegung fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, was langfristig zu weniger Krankheitsausfällen, höherer Motivation und gesteigerter Produktivität führt. Gleichzeitig signalisiert das Unternehmen Wertschätzung gegenüber dem Team, was die Mitarbeiter:innenbindung stärkt und ein positives Betriebsklima unterstützt.

Gerne erstellen wir für Sie ein unverbindliches und individuelles Angebot (je nach Stundenkontingent auch im Rahmen der Einsatzzeit möglich!). Kontaktieren Sie dazu bitte unser Kundenservice unter kundenservice@ibg.at oder telefonisch unter 01/524 37 51-19.

Wir freuen uns, wenn wir Sie auf Ihren gesunden und produktiven Wegen aktiv begleiten dürfen!

Bild: SometimesNever/peopleimages.com 

Die Zukunft der Arbeit

IBG-Geschäftsführer Gerhard Klicka im Gespräch über New Work, betriebliche Gesundheitsförderung und die Zukunft der Arbeit.

Heuer feiert IBG ihr 30-jähriges Bestehen – eine lange Zeit in einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt. Ist der Hype um »New Work« berechtigt?

Die Arbeit hat sich enorm verändert. Als ich begonnen habe, gab es noch zwei Unternehmen: IBG, das sich mit Beratung beschäftigte, und Worklab, das den Arbeitnehmer:innenschutz abdeckte. Worklab war damals eher ein Netzwerk von Arbeitsmediziner:innen, Psycholog:innen und Sicherheitsexpert:in nen – keine strikte Firmenstruktur, sondern ein offener Austausch. Mit der Zeit mussten wir uns aber professionalisieren. Durch das Zusammenführen der beiden Firmen wuchs IBG auf über 200 Mitarbeitende an mehreren Standorten – und die erforderten klaren Organisationsstrukturen.

Was »New Work« betrifft: Ich denke, wir haben sinnvolle Elemente übernommen. Viele unserer Außendienstmitarbeiter:in nen arbeiten ohnehin bei Kund:innen vor Ort, und im Innendienst hat sich Homeoffice als Ergänzung etabliert. Spannend ist aber, dass viele Mittarbeiter:innen nach der Pandemie wieder ins Büro zurückkehren wollten und wollen – weil der persönliche Austausch und das soziale Miteinander im Arbeitsalltag unersetzlich sind.

Unternehmen setzen zunehmend auf digitale Angebote – Stichwort Online-Schulungen, Remote-Beratungen. Wo steht IBG?

Wir sind gut aufgestellt. Digitale Formate ermöglichen uns, Unternehmen mit verstreuten Standorten besser zu erreichen. Gerade für Firmen mit Außendienstmitar beiter:innen, die selten an einem zentralen Ort sind, bieten Online-Schulungen und Videoinhalte eine völlig neue Zugänglichkeit.

Allerdings ersetzen Online-Formate nicht alles – persönliche Beratung bleibt in vielen Bereichen essenziell. Der Arbeitnehmer:innenschutz beispielsweise beruht nach wie vor auf gesetzlichen Grundlagen, die seit den 1990ern nur wenig verändert wurden. Hier geht es weniger um Digitalisierung als um fachliche Expertise.

IBG ist österreichische Pionierin in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Wie gehen Unternehmen heute mit dem Thema um?

Früher mussten wir den Bereich aktiv in Unternehmen einbringen – heute ist Gesundheitsförderung selbstverständlich geworden. Große Firmen haben eigene Abteilungen dafür, sodass externe Beratung nicht mehr im gleichen Umfang gebraucht wird.

Dazu kommt: Die Österreichische Gesundheitskasse bietet mittlerweile viele dieser Leistungen kostenlos an – da kann ein privates Unternehmen kaum konkurrieren. Aber IBG hat sich darauf eingestellt: Wir konzentrieren uns jetzt auf spezialisierte Projekte, bei denen Unternehmen mit komplexen Fragestellungen auf uns zukommen.

Was macht Sie besser als die Konkurrenz?

Wir haben zwei große Stärken: Erstens unseren wissenschaftlich fundierten Ansatz. Wir betrachten Arbeit nicht nur aus der Perspektive des Schutzes, sondern auch als potenziellen Gesundheitsfaktor. Unser Ziel ist nicht nur »weniger Belastung«, sondern »gesunde Produktivität«.

Zweitens unsere Reichweite: Wir betreuen Kund:innen von Eisenstadt bis Bregenz mit einheitlichen Standards. Und mit unserem »Human Work Index©« haben wir ein Instrument, das uns erlaubt, Arbeitsbedingungen messbar zu machen.

Blicken wir auf die letzten 30 Jahre: Was waren die größten Meilensteine – und wo gab es echte Krisen?

Der größte Meilenstein war sicher die Fusion der beiden Unternehmen – ein Prozess, der anfangs nicht reibungslos verlief. Aber heute profitieren wir von dieser Struktur. Auf Kundenseite hatten wir immer wieder große Projekte, etwa das »Life«-Projekt mit der Voestalpine oder langfristige Kooperationen mit Banken und Industriebetrieben. Krisen gab es auch. Zum Beispiel der Wandel in der betrieblichen Gesundheitsförderung, als der Staat als kostenloser Mitbewerber auf den Markt kam. Aber wir haben uns neu positioniert und arbeiten heute gezielter an Speziallösungen.

Unternehmenskultur ist ein Modewort, das häufig beschworen wird. Was tun Sie für den Teamgeist?

Wir setzen auf kleine, regional organisierte Teams mit eigener Führungskraft. Dadurch fühlt sich niemand in der Anonymität eines Großunternehmens verloren. Zudem gibt es regelmäßige Team-Events, die den Zusammenhalt stärken – von Sportaktivitäten bis zu gemeinsamen Festen.

Natürlich ist nicht alles perfekt. Ein wachsendes Unternehmen bedeutet auch, dass manche Mitarbeiter:innen sich fragen: »Wo bleibt der persönliche Bezug, wenn die Firma immer größer wird?« Aber genau deshalb setzen wir auf diese kleingliedrigen Strukturen.

Gibt es den typischen IBG-Mitarbeitenden?

Ja und nein. Alle Menschen sind individuell verschieden und das ist gut so. Aber ich respektiere und suche Persönlichkeit. Fach wissen kann man lernen, aber ob jemand ins Team passt, ist entscheidend. Wir legen Wert darauf, dass neue Mitarbeiter:innen nicht nur fachlich gut sind, sondern auch teamfähig und eigenständig arbeiten können. Unsere Fluktuation ist niedrig – was zeigt, dass wir in der Auswahl meist richtig liegen.

Viele Unternehmen sprechen von flachen Hierarchien, aber in der Praxis sieht es oft anders aus. Wie transparent sind Ihre Entscheidungen?

Transparenz ist mir sehr wichtig. Ich treffe keine einsamen Entscheidungen, sondern beziehe mein Team ein. Natürlich gibt es Hierarchien – aber entscheidend ist, dass Mitarbeiter:innen verstehen, warum eine Entscheidung getroffen wurde. Ich sehe mich als Dirigent: Mein Job ist es, sicherzustellen, dass alles harmonisch zusammenspielt.

Es ist Ihre Aufgabe, anderen Unternehmen Aufgaben wie Unternehmenskultur nahe zu bringen: Ist IBG selbst eine attraktive Arbeitgeberin?

Unbedingt, wenn ich zu Eigenlob greifen darf. Neben einem guten Betriebsklima sind es die Flexibilität und Eigenverantwortung, die wir bieten. Wer sich gut organisiert, hat große Freiheiten. Wir setzen nicht auf Micromanagement, sondern auf Vertrauen.

Viele Unternehmen sprechen von flachen Hierarchien, aber in der Praxis sieht es oft anders aus.

Wie transparent sind Ihre Entscheidungen? Transparenz ist mir sehr wichtig. Ich treffe keine einsamen Entscheidungen, sondern beziehe mein Team ein. Natürlich gibt es Hierarchien – aber entscheidend ist, dass Mitarbeiter:innen verstehen, warum eine Entscheidung getroffen wurde. Ich sehe mich als Dirigent: Mein Job ist es, sicherzustellen, dass alles harmonisch zusammenspielt.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Verantwortung für IBG: Was macht Ihren Job noch spannend?

Die Freude daran, IBG weiterzuentwickeln. Es gibt immer Luft nach oben – sei es durch neue Technologien, bessere Prozesse oder optimierte Arbeitsbedingungen. Themen wie Künstliche Intelligenz werden in Zukunft eine große Rolle spielen, und es ist spannend, wie wir das in unsere Arbeit integrieren können.

Wie sieht es mit der Zukunft der Branche aus?

Die Arbeitswelt wird sich in den nächsten Jahrzehnten radikal verändern. Automatisierung und KI werden immer mehr übernehmen – das wird auch den Arbeitnehmer:innenschutz betreffen. Gleichzeitig wird es Berufe geben, die Maschinen nie ersetzen können, etwa im Pflege- oder Sozialbereich. Die Frage wird sein: Wie passt sich der Arbeitnehmer:innenschutz diesen neuen Realitäten an? Das bleibt spannend.

Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz stärken

Psychische Erste Hilfe als Teil der Unternehmenskultur.
Nach wie vor sind Depressionen eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit, zudem steigt die Zahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen seit Jahrzehnten. Unternehmen sehen sich deshalb immer häufiger mit psychosozialen Krisen bzw. dem Erleben außergewöhnlicher psychischer Belastungen konfrontiert. Führungskräfte sind oft erste Ansprechpersonen bei psychischen Belastungen von Mitarbeitenden, stehen aber auch selbst unter großem Druck.

Obwohl psychische Gesundheit zunehmend mehr Beachtung findet und es in Unternehmen immer selbstverständlicher wird, sich damit auseinanderzusetzen, gibt es noch Nachholbedarf beim Verständnis und Wissen zu diesem Thema sowie bei der Sicherheit im Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitenden. Während körperliche Gebrechen im Normalfall für andere sichtbar sind, ist ein psychisches Problem von außen oft kaum bis gar nicht zu erkennen.

Psyche: Immer noch ein Tabuthema

Menschen mit psychischen Erkrankungen erfahren deshalb am Arbeitsplatz oft Stigmatisierung. Ihnen wird beispielsweise die Schuld an ihren psychischen Problemen selbst zugeschrieben. Auch ist es für viele Menschen immer noch ein Tabu, über psychische Belastungen oder Probleme zu sprechen. Dadurch wird eine rechtzeitige und konstruktive Intervention, auch seitens der Führungskraft, oft verhindert.

Prävention: Die Arbeitspsychologie liefert Antworten

Prävention wird daher immer wichtiger – nicht zuletzt durch Fortbildung und Sensibilisierung. Doch wie reagiert man professionell, wenn sich bei Mitarbeiter:innen oder Kolleg:innen psychische Überlastungserscheinungen oder „Auffälligkeiten” bemerkbar machen? Welche Reaktionen sind angemessen? Wofür sind Unternehmen verantwortlich bzw. zuständig? Wie kann das Thema „richtig” angesprochen und damit umgegangen werden? Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es?

Mit diesen Fragen beschäftigen sich Unternehmen zurecht. Die Arbeitspsychologie liefert Antworten und Hilfestellung. Körperliche Erste-Hilfe-Kurse sind für Unternehmen längst selbstverständlich. Genauso wichtig ist es jedoch auch, psychische Erste Hilfe zu lernen, um in emotionalen Ausnahmesituationen Stabilität, Orientierung und Sicherheit geben zu können.

Schulungen für mentale Ersthelfer:innen

Jeder kann psychische Erste Hilfe leisten. Ein offenes Ohr und aktives Zuhören können Menschen Stabilität und Sicherheit bieten und somit ihr Leben positiv beeinflussen. Im Rahmen eines modernen Betrieblichen Gesundheitsmanagements lassen deshalb immer mehr Unternehmen – neben Sensibilisierung und Schulungen der Führungskräfte – auch Mitarbeiter:innen zu sogenannten mentalen Ersthelfer:innen ausbilden. Diese können ihren Kolleg:innen als vertrauliche, unparteiische Erstkontakte behilflich sein.
In diesen Schulungen und Trainings soll es neben einem Überblick über psychische Erkrankungen auch um grundlegende praktische Erste-Hilfe-Maßnahmen bei mentalen Problemen gehen.

Warnsignale frühzeitig wahrnehmen

Das Ziel besteht darin, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen zu befähigen, Warnsignale (bei anderen sowie bei sich selbst) frühzeitig wahrzunehmen. Sie sollen wissen, wie sie diese am besten ansprechen können und welche arbeitsbezogene Unterstützung (z. B. Entlastung, flexible Arbeitsgestaltung) sowie interne und externe Hilfsangebote es gibt, um aus psychischen Krisen wieder herauszufinden. Dabei ist es wichtig, auch die eigenen Grenzen anzuerkennen und in seiner Rolle zu bleiben. Es geht nicht darum, zu therapieren!
Bei der Erkennung psychischer Erkrankungen sind die Art des Leidens und die Zeitspanne wichtige Beobachtungsmerkmale. Ein paar schlechte Tage zu haben, ist ganz normal. Wenn es einem aber zwei Wochen oder länger schlecht geht, man Menschen oder Aktivitäten meidet oder psychosomatische Symptome belasten (Schlafprobleme, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Herzrasen etc.), dann sollte man sich Hilfe holen.

Beobachten, ansprechen, unterstützen

Gerade beim Ansprechen – im Sinne von: frühzeitig und empathisch das Gespräch suchen, ohne zu diagnostizieren, sondern sich zu trauen, seine Beobachtungen auszusprechen – sind das Wissen um die richtigen Worte sowie das Üben in einem geschützten Rahmen („Trockentraining”) hilfreiche Werkzeuge.
Nach dem Motto: Beobachten, ansprechen, unterstützen – aber nicht therapieren! Vergleichbar mit der medizinischen Ersten Hilfe ist es auch bei der psychischen Ersten Hilfe wichtig, zu lernen und durchzuspielen, was man im Krisenfall sowie in psychischen Notfällen selbst tun kann, ohne sich zu überfordern oder Grenzen zu überschreiten. Das Erstellen und Durchgehen eines Sofort-Hilfe-Plans, beispielsweise im Falle einer Panikattacke eines Mitarbeitenden, gibt Sicherheit und hilft dabei, in dieser Situation ruhig und empathisch handeln zu können. Auch zu wissen, was im Falle einer vermuteten Suizidgefährdung oder psychosozialen Krise zu tun ist, ist ein wichtiger Bestandteil der Schulung.

Der Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitenden erfordert neben Sensibilität und Empathie eine klare Strategie sowie eine Unternehmenskultur, die Offenheit, Unterstützung und Resilienz fördert.
Am Arbeitsplatz sind eine gute Führung und Arbeitsorganisation sowie eine Unternehmenskultur, die sich auf Kommunikation und Zuhören konzentriert, eine gute Prävention für die psychische Gesundheit.