Kategorie: Arbeitsmedizin

Arbeitsmedizin

IBG feiert ihren 25. Geburtstag

IBG feiert 25. Geburtstag

25 Jahre IBG. Wie das Thema Gesundheit in die Welt der Arbeit kam. Betriebliches Gesundheitsmanagement gehört heute zu den täglichen Werkzeugen der Arbeitswelt.

Jedes Jahr setzt seine Meilensteine – positive und traurige: 1995 wurde Srebrenica zum Fanal und Jitzchak Rabin musste sterben. Aber es gab nicht nur Drama: Österreich wurde mit 1.1. des Jahres Mitglied der EU, SPÖ-Chef Franz Vranitzky blieb nach den gewonnenen Wahlen in der Koalition mit Wolfgang Schüssel und Austria Salzburg wurde zum zweiten Mal hintereinander Fußballmeister. 1995 ist auch das Jahr, in dem IBG mit eigenem Rechtsmantel und Firmenidentität angetreten ist, die Themen Arbeit und Gesundheit in Österreichs Wirtschaft zu tragen. Zu dem Zeitpunkt war Betriebliches Gesundheitsmanagement nur unter sehr ambitionierten PersonalmanagerInnen ein Begriff. Der Arbeitsmediziner, Psychiater und Neurologe am AKH Rudolf Karazman gründete gemeinsam mit seiner Frau, der Soziologin Inge Karazman-Morawetz, und zwei weiteren Partnern das Unternehmen IBG, um bereits laufenden Beratungsprojekten in Österreich und Deutschland den (dringend benötigten) organisatorischen Hintergrund zu geben.

Münchner Anfänge

Betriebliches Gesundheitsmanagement war in Österreich zu Beginn der 90er so gut wie unbekannt. Rudolf Karazman gilt als Vorläufer: Er hatte nach studentischen Teach-ins zum Thema Arbeitsmedizin schon an Forschungsprojekten über Herzinfarkte an der Schiffswerft Korneuburg und über Rückenschäden in der Raffinerie Schwechat teilgenommen. 1995 hatte er – neben seiner psychiatrischen und neurologischen Fachausbildung – als Initiator der Mobbing-Allianz am Wiener AKH weitere Erfahrungen mit dem Thema Arbeit und Gesundheit gesammelt. So ereilte ihn der Hilferuf eines befreundeten Kommunikationsexperten aus Salzburg: Der Mediziner möge beim damals größten deutschen Gesundheitsförderungsprojekt in München die wissenschaftliche Evaluation leiten. Die Krankenstände der überwiegend älteren Belegschaft waren damals zahlreich und das Pensionsantrittsalter niedrig.
Für das österreichische Team bedeutete der Auftrag inhaltliches und organisatorisches Neuland. Experimentelle Erfahrung und Neugier bahnten sich aber ihren Weg:  Das Projekt geriet mit seiner starken sozialwissenschaftlichen und medizinischen Ausrichtung zum Erfolg. Durch das Programm wurden die Krankenstände erfolgreich reduziert und die Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen deutlich erhöht.

Stabile Verhältnisse

Die Umfänge des Münchner Projektes erforderten eine unternehmerische Infrastruktur. Am 23.01.1995 wurde das Institut I.B.G. Betriebliche Gesundheitsförderung GmbH ins Firmenbuch eingetragen. IBG entstand dabei als lautmalerische Anlehnung an IBM, „da wisse auch niemand mehr, was es heißt“, wie Rudolf Karazman in einem Rückblick schreibt. Der volle Firmenname änderte sich später hin zum heutigen Innovativen Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Die Gründer waren multiprofessionell: Heinrich Geissler (Germanist), Heinz Grossmann (Betriebswirt), der leider verstorbene Hannes Schmidl (Ökonom, Mathematiker), Inge Morawetz-Karazman (Soziologin) und Rudolf Karazman (Psychiater, Neurologe, Psychotherapeut und Arbeitsmediziner). Später kam noch Irene Kloimüller als Medizinerin dazu. Die erste Unternehmensadresse befand sich in der Seidengasse mit einem 200 Quadratmeter großen Büro. Dann ging es Schlag auf Schlag: Erste IBG-MitarbeiterInnen wurden eingestellt, neue Kontakte geknüpft, erste Kunden gewonnen.

Neuartiger Beratungsansatz

In der Startphase passierte Wachstum eher als es geplant war. Die Erfahrungen bei den Münchner Verkehrsbetrieben zogen ihre Kreise. Damit war die Neugier bei Unternehmen geweckt.
Basierend auf frühen Forschungsarbeiten von Rudolf Karazman zu „Arbeit und Stress“ sowie auf den Erfahrungen mit der arbeitspsychiatrischen Forschungsgruppe am Wiener AKH entwickelte IBG einen neuen, Beratungsansatz:  Die humanökologische Unternehmensführung, so der Name der Leitlinie, schafft beste wirtschaftliche Produktivität bei bester Entwicklung der Mitarbeiter im jeweiligen Arbeitsleben. Wenn der Einzelne am Arbeitsplatz persönlich wachsen kann, wächst auch das Ergebnis, profitiert das Unternehmen. Kluges Management befördert dafür den Rahmen.
Immer mehr Unternehmen öffneten sich Ende der 90er-Jahre diesen – in der österreichischen Arbeitswelt unbekannten – Überlegungen: Das internationale Textilhaus H&M Österreich zählt seit diesen frühen Tagen zu den KundInnen von IBG.

Im Arbeitsleben Sinn finden

Arbeit hält gesund, wenn sie für den Einzelnen Sinn eröffnet. Damit folgt IBG dem Sinn-Konstrukt von Viktor Frankl (Existenzanalyse): Der „Corporate Sense“, der Unternehmens-Sinn, ermöglicht es den MitarbeiterInnen, ihre Arbeit nicht nur über den „Profit“ für das Unternehmen wertzuschätzen. Die Quelle der Wertschöpfung sind die MitarbeiterInnen. Sie sind Source und nicht Ressource. Wenn der Job für den Einzelnen Sinn macht, bleibt er auch gesund und ist produktiv. Wer seinen Arbeitsplatz mit den sprichwörtlichen Bauchschmerzen betritt, weil das Arbeitsklima schlecht ist, die KollegInnen mobben und der Chef ignorant ist, der wird krank. Er mutiert zum Underperformer und sehnt sich nach dem Ruhestand.

Arbeitszufriedenheit wird messbar

Einer der Erfolgsfaktoren von IBG ist die Nachvollziehbarkeit des Beratungserfolges: Rudolf Karazman und Inge Karazman-Morawetz stellten 1998 den „Human Work Index®“ vor, der erstmals Parameter des Arbeitslebens (Umsatz, Verbleib, Lebensqualität, Wohlbefinden, Gesundheit, Krankenstände, subjektive Arbeitszufriedenheit) miteinander in Beziehung setzt als Arbeitsvermögen. Das Mögen und Vermögen der Mitarbeiter zur Mit-Arbeit. Ein hohes Arbeitsvermögen kennzeichnet einen gesunden und produktiven Arbeitsprozess. Der Human Work Index korreliert mit Lebensqualität und Umsatz, Gesundheit und Verbleib. Das Humanvermögen eines Unternehmens, die Fähigkeit der Belegschaft zur Weiterentwicklung für (künftige) Anforderungen, kann sichtbar und letztlich auch bewertbar werden. Der Wert des Unternehmens folgt dem Stellenwert der MitarbeiterInnen im Unternehmen. Umgekehrt können Defizite im Betrieb sichtbar werden und zu Innovationen führen. Und die Veränderungen vor und nach der Umsetzung unternehmensrelevanter Programme sind messbar. So wird betriebliches Gesundheitsmanagement für jeden Außenstehenden nachvollziehbar.

Von Schichtprogrammen bis zu Betriebsambulanzen

Arbeit und Gesundheit stehen in zahllosen Beziehungen. Arbeit kann krankmachen, Arbeit kann fördern. Entsprechend stark verbreiterte sich nach der Startphase das IBG-Betätigungsfeld. Zum Milleniumwechsel  haben IBG-ArbeitsmedizinerInnen federführend an der Entwicklung neuer Schichtpläne für die Linzer Unternehmen Polyfelt, Agrolinz und voestalpine mitgearbeitet. Sie hatten die Vorgabe, den Belastungslevel von Nachtarbeit für die ArbeiterInnen so niedrig wie möglich zu halten. Das Programm ist bis heute gültig. Etwa zum gleichen Zeitpunkt – 1999 – übernimmt IBG das Management und ärztliche Leitung der Betriebsambulanz des Chemieparks Linz (ehemalige Chemie Linz). Damit tritt IBG in eine neue Phase der Unternehmensgeschichte ein: Das Leistungsspektrum der Linzer Betriebsambulanz reicht von einer 24-Stunden-Notarztbetreuung über Notfallpsychologie über allgemeinmedizinische Sprechstunden, Rezepte und Überweisungen bis zu Beratung zum besseren Umgang mit Schichtarbeit und Nachbehandlungen von erfolgten Therapien. Machte die Betriebsambulanz Linz den Anfang, folgten 2008 die Ambulanz Lenzing und 2018 das Health Center der Bank Austria.

Wachstum braucht Raum

Mit dem Beginn der Nullerjahre dehnte IBG seine Präsenz gezielt über die Grenzen Wiens aus. IBG-ArbeitsmedizinerInnen begannen, Unternehmen in allen Bundesländern zu betreuen. 2004 erfolgte der Umzug in die neue Unternehmenszentrale in die Kirchengasse/Mariahilfer Straße im 7. Wiener Gemeindebezirk. Dies ist auch das Jahr, in dem der Arbeitspsychologe Gerhard Klicka die Geschäftsführung vom Mehrheitsgesellschafter Rudolf Karazman übernimmt. Karazman zieht sich auf seine Gesellschafterposition zurück. 2006 stieg die MitarbeiterInnen-Zahl der IBG erstmals über die 100-Personen-Marke. Mittlerweile arbeiten mehr als 165 Personen für Österreichs größten Dienstleister auf dem Gebiet des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), 70 davon sind ArbeitsmedizinerInnen.

Fit für Arbeit 4.0

In den 25 Jahren seit der IBG-Gründung entwickelte sich Betriebliches Gesundheitsmanagement in Österreich vom zarten Pflänzchen zum kräftigen Baum. Themen wie Human Quality Management als strategischer Führungsansatz, generationengerechtes Arbeiten, Multiethnic Workplace, Stressmanagement, Burnout-Prävention oder Arbeitszeitmanagement hielten Einkehr neben den angestammten Fixpunkten des ArbeitnehmerInnenschutzes (Arbeitsmedizin, Arbeitspsychologie, Arbeitssicherheit, Arbeitsergonomie). Unternehmensführung wie Belegschaft sehen es nicht mehr als Gott gegeben, dass Arbeit Körper und Geist langfristig schädigt.
Die Herausforderungen sind aber nicht beendet: So wie sich Arbeit verändert, so verändert sich die gesundheitliche Belastung. Arbeitswelt 4.0 setzt völlig neue Akzente in Bereichen des psychologischen Drucks, in der Koordination der Motorik und bei der Regeneration des Körpers.

Neue digitale Werkzeuge

Digitale Herausforderungen verlangen nach digitalen Lösungen. Neue, automatisierte Werkzeuge wie das IBG-Gesundheitscockpit, das betriebseigene Gesundheitsportal    oder die Balanced Health Card machen das Wechselspiel zwischen Arbeitsbelastung und Freude an der Arbeit transparenter als dies bisher vorstellbar war. Wechselwirkungen zwischen Arbeitszeiten und Krankenständen werden sofort erkennbar.
IBG transformiert mithilfe dieser Tools Betriebliches Gesundheitsmanagement in das digitale Zeitalter und ist damit auch nach 25 Jahren richtungsweisend für Unternehmen tätig.

Foto: 20-jähriges Firmenjubiläum in Deutschkreutz

25 Jahre IBG. Wie das Thema Gesundheit in die Welt der Arbeit kam 1

Foto: IBG in den 90ern

IBG feiert 25. Geburtstag

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Empfehlungen im Umgang mit dem Coronavirus

Kürzer arbeiten wäre doch eigentlich besser

Geld oder Leben? Vor diese lebenswichtige Frage aus dem Gaunermilieu werden wir im »normalen« Arbeitsleben kaum gestellt. Dennoch wäre es gesund, darüber ein wenig nachzudenken. Oder vernünftig. Oder vielmehr: träumen wird man ja noch dürfen …

Was ist für uns in Bezug auf Dauer und Intensität unserer Arbeit normal geworden? In den letzten Jahren, Jahrzehnten? Kaum wer, der bestreitet, dass die Aufgaben mehr und dichter geworden sind. Produktivitätssteigerung heißt das, wohlwollend formuliert. Formal ist die Normalarbeitszeit eher gleich geblieben. Überstunden vielleicht, die mehr wurden? Aber deren Abgeltung rechnen wir ja in unser laufendes Monatsbudget ein, womit wir beim Geld sind. Eigentlich brauchen wir das Ausmaß unserer Arbeit für unseren Lebensstandard.

Wirtschaftswachstum – bzw. dessen Gefährdung – ist das Argument des letzten Jahres gewesen, um bei den Arbeitszeiten noch »flexibler« zu werden. Der 12-Stunden-Tag wurde allen Branchen ohne große Hürden zugänglich gemacht. Freiwillig natürlich … Wird unsere durchschnittliche Wochenarbeitszeit dadurch gleich bleiben? Oder doch ansteigen? Belastbare Zahlen fehlen dazu noch.

Zeitdruck, Stress, fehlende Pausen, ständiger Druck über das ganze Jahr hin – steigendes Burnout-Risiko ist nach wie vor für viele ein Thema. Immer bessere Studien zeigen den erschreckend hohen Anteil derer, die schon gefährdet oder beeinträchtigt sind. Die wissenschaftlich belegbaren Folgen von längerer Wochenarbeitszeit sind erdrückend klar: Gesundheitsbeschwerden in alle Richtungen – Muskeln, Gelenke, Psyche, Schlaf – alles wird mit steigender Arbeitszeit kontinuierlich mehr belastet. Wir spüren es ohnehin, wenn wir ehrlich sind.

Immer mehr, immer intensiver?

War da nicht etwas, von wegen Digitalisierung und Automatisierung? Sollten uns nicht die Maschinen von unserer Arbeit entlasten? Wir sollten doch weniger arbeiten müssen, wenn die Computer und Automaten für zunehmenden Produktivitätszuwachs sorgen? Wo ist hier der Denkfehler? In der Realität verschwinden die Arbeitsplätze eher, die automatisiert wurden – die verbleibende Arbeit verteilt sich nicht auf alle. Es gibt sie, jene die »abgebaut« werden – häufig Ältere, oder die, die nicht mehr ohne Einschränkung mitkönnen. Ja, sozial abgefedert, aber trotzdem oft demotiviert, und eines wichtigen Sinns ihres Lebens beraubt. Wie lange können wir uns aber Frühpensionierungen und Arbeitslosigkeit als Gesellschaft noch leisten?

Wie viel Arbeit braucht der Mensch?

Wie viel Arbeit brauchen wir eigentlich mindestens, um gesund zu bleiben? Da gab es neulich eine Untersuchung der Universität Cambridge: es sind 8 (in Worten: acht!) Wochenstunden. Das ist das Ausmaß, nachdem vorher Arbeitslose wieder das gleiche Gesundheitsniveau von Arbeitenden erreichen. Wäre es also nicht gesünder, deutlich weniger zu arbeiten, als die derzeitigen 38 bis 40 Stunden, oder 42 – durchschnittliche Überstunden eingerechnet. Ein überwiegender Teil der Vollzeit-Arbeitenden wünscht sich das (Teilzeit-Arbeitende umgekehrt, aber das ist eine andere Geschichte). Gesünder wäre es jedenfalls, sagen alle Studien! Also liegt es wohl nur daran, dass wir es uns finanziell nicht leisten können?! Das betrifft vor allem die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens – in einer Höhe, bei der man auch ohne Arbeit ein menschenwürdiges Leben führen kann, also deutlich höher angesiedelt als derzeitige Sozialhilfe-Modelle. Wer könnte das bezahlen?

Es gibt interessante Denkansätze:
Zum Beispiel die steigenden Kapitalgewinne von Unternehmen nicht über Steuern der Allgemeinheit zugänglich zu machen – die Nachteile kennen wir: Umgehungskonstruktionen und Abwürgen von unternehmerischer Motivation. Eine Alternative: Staaten beteiligen sich in einem relevanten Ausmaß an verschiedensten privaten Unternehmen, und kommen damit direkt in den Genuss von Gewinnausschüttungen. Das hat nichts mit alten verstaatlichten Modellen zu tun, ganz im Gegenteil. Die Allgemeinheit profitiert von Globalisierung, Effizienzsteigerung und Kapitalgewinn. Der Staat wird zum Shareholder.

Nicht nur Sozialtheoretiker halten diesen Ansatz für interessant, inzwischen auch gestandene Wirtschaftswissenschafter. Zugegeben, es klingt visionär. Einzelne praktische Umsetzungen gibt es, z.B. Staatsfonds wie in Norwegen. Ein anderer Weg: eine Finanztransaktionssteuer in verblüffend geringer Höhe würde reichen.

Die Vision der sinnstiftenden Arbeit

Jedenfalls ist die Vision der selbstgewählten, sinnstiftenden Arbeit ohne den Zwang der Sorge für den Lebensunterhalt für sich und die Familie recht verlockend. Apropos: im November lief die Eintragungsfrist für das Volksbegehren »Bedingungsloses Grundeinkommen«.

Trends wie der Fachkräftemangel verstärken das momentane Ungleichgewicht. Auch die immer öfter beklagte laxe Arbeitsmotivation der sehr jungen Generationen, die »uns Alten« unverständlich erscheint und die wir glauben kompensieren zu müssen. Aber ist nicht genau diese Einstellung der Jungen die vernünftigere und gesündere – die uns Hoffnung geben darf? Oder auch das Beispiel der Firma eMagnetix in OÖ: 30 statt 38,5 Wochenstunden bei gleichem Gehalt – die Arbeitsabläufe wurden sinnvoll verkürzt ohne Pausen zu streichen, und alle fühlen sich gesünder und wohler.

Vielleicht ist Änderung der politischen Stimmung ein erster zaghafter Schritt hin zu neuen Möglichkeiten? Nachhaltigkeit nicht nur in Sachen Umwelt, auch was eine menschlichere Arbeitswelt angeht? Träumen wird man ja noch dürfen …

AUTOR: HELMUT STADLBAUER

Medical Tribune | Klicka

Medical Tribune

Arbeitsmedizin: Ein Fachgebiet braucht Nachwuchs.

Autor: Josef Ruhaltinger

Experte: Gerhard Klicka

IBG-Geschäftsführer Gerhard Klicka im Gespräch mit  Medical Tribune über das österreichweite Versorgungsproblem im Bereich der Arbeitsmedizin, über den massiven Nachwuchsmangel, die Situation in der BGM-Branche, über die Versorgungslücken, aber auch über die Vorzüge des Berufsstandes und den Weg dorthin.

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Manfred Lindorfer | IBG

Mindestens drei Gründe für ein Leben als ArbeitsmedizinerIn

Die Gründe, in die Arbeitsmedizin einzusteigen, sind für Ärztinnen und Ärzte vielfältig. Prävention, Work Life Balance, mögliche Teilzeitarbeit und einiges mehr. Arbeitsmedizin – ein interessantes Aufgabengebiet für Ärztinnen und Ärzte.

Ein Seminar rund um das Berufsbild der Arbeitsmedizin liefert gute Gründe, warum das Fachgebiet so spannend ist. Es wird geklärt, was den/die MedizinerIn bei der Betreuung von ArbeitnehmerInnen in Betrieben erwartet, welche Voraussetzungen dafür notwendig sind und wie es mit der Work-Life-Balance aussieht. Ein Referententeam aus Betriebsmedizinern – darunter auch der Leiter der IBG-Arbeitsmedizin Linz, Dr. Manfred Lindorfer – stellen das Berufsbild des Arbeitsmediziners ausführlich vor. Nach kurzen Input-Statements gibt es die Möglichkeit zur Fragestellung und Diskussion. Approbiert: 2 sonst. Punkte

Montag, 14.10.2019, von 18:30 bis ca. 20:30
Ärztekammer OÖ, 4010 Linz, Dinghoferstraße 4
Anmeldung erforderlich: MedAK OÖ

 

Rudolf Karazman | IBG Gründer

IBG zu Gast bei Kongress in Kroatien  

Gesundheit am Arbeitsplatz ist nicht nur in Österreich ein wichtiges Thema, sondern auch in unserem Nachbarland Kroatien. So beschäftigen sich von 9. bis 13.10.2019  internationale Fachleute für Arbeitsmedizin mit dem Thema »Arbeitsmedizin nach 2020« in Pula.

Die Bandbreite der Themen, die eine Woche lang in Form von Vorträgen, Workshops und Diskussionen  behandelt werden, reichen von »Veränderungen in der Arbeitswelt – neue Herausforderungen für die Arbeitsmedizin«, über »Arbeitsmedizinische Forschung« bis hin zu » Rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekten in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz«.

Dieses Jahr, werden als österreichische Vertretung, IBG Gründer Rudi Karazman und seine Frau, IBG-Mitbegründerin, Soziologin Inge Karazman-Morawetz, bei dieser Veranstaltung teilnehmen.  Rudi Karazmans Vortrag (PDF) am 10.10.2019 behandelt das Thema »The strategic value of occupational medicine for managing „Salutogentic sustainable economy“«.

7.Kongress für Arbeitsmedizin in Kroatien

 

 

IBG in Ö1

Rudi Karazman in Ö1

Ein vielschichtig beleuchteter Beitrag über das »Nichtstun« auf Ö1. Moment am Sonntag. Im Interview u.a. IBG Gründer, Arbeitsmediziner, Neurologe und Psychotherapeut, Rudi Karazman zu »Nichts tun geht nicht« Ein Auszug aus der Ö1 Sendung-Moment am Sonntag zum Thema »Nichtstun geht nicht«. Gestaltung von Andrea Hauer.

R.Karazman: Dieses berühmte Abschalten, da bin ich der falsche Interviewpartner.

Man kann im Liegestuhl liegen und aufs Meer hinausschauen. Das ist der schönste Moment der Welt, aber in Wahrheit ist man in einem irrsinnigen Dialog mit sehr Vielem da draußen….oder da drinnen.  Zum Beispiel treten Panikattacken vor allem dann auf, wenn man in Ruhe geht. Für Panik-Phänomene gibt es verschiedene Begriffe. Im spanischen heißt das zum Beispiel „Angiesta“, also der Angstanfall während der Siesta oder im Amerikanischen gibt es die „Highway Hypnosis“ – die Panik-Attacken kommen, wenn man ewig lange auf der Autobahn dahin fährt, so mit sich alleine ist, quasi in Trance. Oder bei den Inuit – wenn sie im Boot ganz weit draußen am Meer sind, es ist Ruhe, das Wasser ist ganz glatt, dann treten die Sachen auf. Denn in diesen Ruhephasen sozusagen, kommen die Spitzen, die in uns sind, plötzlich rauf und man ist konfrontiert mit dem, was wir noch nicht erledigt haben, oder wovor wir Angst haben oder was man befürchtet.

Ö1: Man kann nicht nichts tun–

R.Karazman: Ich denke auch, wenn man wahrnimmt, genießt oder achtsam ist. Das ist auch letztlich Arbeit. Wenn man seine Phantasie spielen lässt oder oft in der Früh, noch im Bett liegt, noch die Nacht auslaufen lässt, im Kopf spielt es sich schon ab. Auch Genießen ist eine Form von Produktivität. Wir sind auf Produktivität angelegt, weil wir uns nur so selbstverwirklichen können.

Ö1: Ein verrufenes Wort vielleicht. Im Sinne von besonders viel, oder ununterbrochen hervorbringen.  Das sei nicht gemeint.

R.Karazman: Pro-ducere. Das heißt eigentlich etwas von mir auf etwas anderes hinführen. D.h. es ist etwas in mir, ein Potential, und indem ich auf irgendetwas einwirke und etwas bewirke – tue ich mich auch verwirklichen. Ich tue das Potential anhand einer Aufgabe, eines Interesses, einer lustigen Sache sozusagen, realisieren. Insofern ist das die Daseinsform des Menschen. Oder wenn man so will, die Produktivität als anthropologische Qualität – ist die Grundlage unserer Entwicklung und Gesundheit. Und Stagnation ist die Grundlage von Krankheit.

Ö1: Einerseits. Andererseits. Die Lust produktiv zu sein, kann doch Ausquetscherei werden.

R.Karazman: Es gibt sicher auch den Punkt, dass man sich nicht gönnt, faul, ruhig oder nichts tuend zu sein. Von Kindheit an sei fleißig, tu was, du sitzt schon wieder herum, das ist so in uns drinnen und dann kommen die Sachen hoch, um sich quasi selbst zu beschäftigen.

Ö1: Tun Sie einfach mal nichts.

R.Karazman: Man kann Entspannung lernen. Auch Ruhe lernen. Aber das muss man lernen, so wie man Klavier spielen lernt. Man kann das nicht so einfach. Vor allem in unserer Gesellschaft, die so hochtourig unterwegs ist, dass wir dann einfach stoppen.

Dieser Beitrag ist bis Samstag, 11.8.2019, auf https//oe1.orf.at/player/20190804/560562  verfügbar.

nie wieder Zeit umstellen?

Salzburger Nachrichten

An der Uhr wird wohl nicht mehr oft gedreht.

Experte: Helmut Stadlbauer

Ein Beitrag in den Salzburger Nachrichten über die Zeitumstellung. Lang wird dieses Thema wohl nicht mehr diskutiert werden in Österreich, denn die EU spricht sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung ab 2021 aus. Die Mitgliedsländer müssen allerdings noch zustimmen und und festlegen, welche Zeit in ihrem Land gelten soll. Experten warnen vor einer permanenten Sommerzeit.

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