Autor: Renate Ruhaltinger-Mader

TARA24

Klare Regeln und Grenzen im Arbeitsalltag sind entscheidend für Gesundheit und psychisches Wohlbefinden.
IBG-Expertin Regina Nicham, Arbeitspsychologin und Leiterin des IBG-Bereichs Arbeitspsychologie, spricht auf TARA24 über die enormen Chancen, die moderne Informations- und Kommunikationstechnologien für die Arbeitswelt bieten. Gleichzeitig haben diese Entwicklungen den Arbeitsalltag jedoch beschleunigt und entgrenzt: Anrufe, E-Mails und Messenger-Nachrichten erreichen uns längst nicht mehr nur im Büro, sondern auch am Esstisch, im Urlaub oder kurz vor dem Einschlafen.
Wie können Beschäftigte und Führungskräfte mit diesen neuen Herausforderungen umgehen?

Expertin: Regina Nicham

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Immer online? – Warum Dauererreichbarkeit krank machen kann.

Mobil, flexibel, jederzeit verfügbar – die moderne Arbeitswelt bietet enorme Möglichkeiten, stellt Beschäftigte und Führungskräfte jedoch vor neue Herausforderungen. Informations- und Kommunikationstechnologien haben den Arbeitsalltag beschleunigt und entgrenzt: Anrufe, E-Mails und Messenger-Nachrichten erreichen uns längst nicht mehr nur am Arbeitsplatz, sondern auch am Esstisch, im Urlaub oder kurz vor dem Einschlafen.

Ständige Erreichbarkeit – Chance oder Risiko für Gesundheit und Produktivität

Aus Unternehmenssicht kann diese ständige Erreichbarkeit Effizienz und Flexibilität fördern. Doch Studien zeigen: Dauerverfügbarkeit kann zu erhöhtem Stress, Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und langfristig zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Burnouts führen. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen – mit Folgen für Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit.

  • Flexibles Arbeiten und digitale Vernetzung können die Effizienz steigern, aber auch zur Belastung werden.
  • Ständige Erreichbarkeit verwischt die Grenzen zwischen Job und Freizeit, erhöht das Stresslevel und gefährdet langfristig Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
  • Wer permanent erreichbar ist, riskiert Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und im schlimmsten Fall Burnout.

Die IBG-Expertin und Arbeitspsychologin Regina Nicham empfiehlt:

  • klare, transparente Regeln zu Erreichbarkeitszeiten,
  • bewusste Offline-Phasen und verbindliche Antwortfristen,
  • das Ausschalten von Dienstgeräten im Urlaub oder Krankenstand sowie
  • „Stille Stunden“ für fokussiertes Arbeiten sind ebenfalls empfehlenswert.

Führungskräfte sollten hier Vorbilder sein.

Digital Detox ist keine kurzfristige Modeerscheinung, sondern eine Gesundheitsstrategie: Man sollte gezielt Pausen vom Dauer-Online-Sein einplanen, berufliche Mails in der Freizeit meiden und aktiv Grenzen aktiv kommunizieren. So bleibt die Balance zwischen Arbeit und Erholung erhalten – zum Wohl von Mensch und Unternehmen.

Belastung mit vielen Facetten

Ständige Erreichbarkeit ist selten ein isolierter Faktor, sondern Teil einer komplexen Belastungsstruktur: steigende Arbeitsverdichtung, verkürzte Reaktionszeiten, der ungeschriebene Anspruch, „immer online“ zu sein. Neben den Risiken nennen Mitarbeitende auch Vorteile: größere Freiheit in der Arbeitszeiteinteilung, ortsunabhängiges Arbeiten und mehr Handlungsspielraum. Genau hier liegt die Herausforderung – den Nutzen flexibler Arbeitsmodelle zu bewahren, ohne Gesundheit und Erholung zu gefährden.

Digital Detox – bewusste Pausen vom Dauer-Online-Sein

Wer morgens vor dem Kaffee schon E-Mails checkt, unterwegs Nachrichten beantwortet oder im Urlaub „nur kurz“ ins Postfach schaut, kennt den Effekt: Abschalten fällt schwer, der Kopf bleibt im Arbeitsmodus. Über 77 % der Beschäftigten nutzen ihr Telefon auch außerhalb der Dienstzeit für berufliche Zwecke.

Digital Detox kann helfen, den Kopf freizubekommen, den Fokus zurückzugewinnen und neue Energie zu tanken. Mit einfachen, alltagstauglichen Tipps können Sie Schritt für Schritt mehr Balance in Ihren digitalen Alltag bringen.

  • Schalten Sie, wenn möglich, Ihr Diensthandy nach Feierabend und an den Wochenenden aus bzw. stellen Sie zumindest die Benachrichtigungsfunktion beim Eingang neuer E-Mails ab.
  • Bildschirmfreie Zeiten einführen, z.B. keine Geräte nach 20 Uhr.
  • Offline-Zonen schaffen, z.B. Schlafzimmer, Esstisch und morgens offline in den Tag starten.
  • Arbeiten Sie nicht mehr in der Stunde bevor Sie schlafen gehen, sondern nutzen Sie diese Stunde als Offline-Zeit. Schauen Sie vor dem Einschlafen nicht mehr aufs Handy (Schlafqualität!).
  • Schaffen Sie sich Zeiten, in denen Sie nicht erreichbar sind und kommunizieren Sie diese Zeiten klar. Informieren Sie auch Familie und Freunde, dass Sie weniger erreichbar sind.
  • E-Mails und Social Media bewusst nur zu bestimmten Zeiten checken.
  • Offline-Aktivitäten fördern: Spazieren gehen, kreativ sein, lesen, Sport treiben.

Fazit

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belastung und Erholung ist nicht nur ein Gesundheitsfaktor, sondern auch entscheidend für nachhaltige Produktivität und Kreativität. Betriebliches Gesundheitsmanagement kann hier aktiv steuern – mit klaren Regeln, gelebter Vorbildfunktion und einer Unternehmenskultur, die Pausen und Erholungsphasen respektiert und als wichtig erachtet.

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagement. IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Mag.a Regina Nicham ist Leiterin der IBG-Arbeits- und Organisationspsychologie. Mit dem Schwerpunkt auf der Förderung einer gesunden Arbeitsumgebung unterstützt sie Unternehmen, um eine positive Mental-Health-Kultur zu schaffen.

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022 | presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

Workshop: Fit durch den (Arbeits)alltag

Bewegung ist die Grundlage unseres Lebens – wer rastet, der rostet. Dieses und ähnliche Sprichwörter sind fest in unserem Wortschatz verankert. Aber wie sieht es in der Realität aus?

Unsere Bewegungen und der Bewegungsradius sind oft sehr eingeschränkt. Langes Sitzen, statische Belastungen und Zwangshaltungen nehmen einen Großteil unseres Tages ein.

Deshalb ist ausreichend Bewegung wichtig. Sie ist der Treibstoff, der unsere Muskeln kräftigt und die Gelenke „schmiert“. Neben regelmäßiger sportlicher Betätigung, ist auch die Alltagsbewegung und die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung ein wesentlicher Bestandteil eines gesunden Alltags.

Nahezu jede:r von uns hat schon einmal in irgendeiner Weise mit Problemen im Stütz- und Bewegungsapparat zu kämpfen gehabt. Zumeist sind Bewegungsmangel, eine unergonomische Arbeitsweise oder eine Zwangshaltung die Ursache. Genau das soll in diesem Workshop Thema sein .
       

Unser Angebot

  • Zweistündiger Workshop „Fit durch den (Arbeits)alltag“
  • inklusive Original-Theraband®           

Ziele und Inhalte des Workshops

  • Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen hinsichtlich ergonomischen Verhaltes und der positiven Auswirkung von Bewegung auf die eigene Gesundheit
  • Gestaltung eines aktiven Arbeitsalltags unter Berücksichtigung von individuellen Einschränkungen
  • Erkennen von Problemfeldern sowie Auslöser und Ursachen für Rückenschmerzen
  • Entwicklung von individuellen Umsetzungsmöglichkeiten
  • Kennenlernen des Therabands® und einfacher Übungen


Nutzen für Ihr Unternehmen

Ein Workshop zum Thema Bewegung fördert die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, was langfristig zu weniger Krankheitsausfällen, höherer Motivation und gesteigerter Produktivität führt. Gleichzeitig signalisiert das Unternehmen Wertschätzung gegenüber dem Team, was die Mitarbeiter:innenbindung stärkt und ein positives Betriebsklima unterstützt.

Gerne erstellen wir für Sie ein unverbindliches und individuelles Angebot (je nach Stundenkontingent auch im Rahmen der Einsatzzeit möglich!). Kontaktieren Sie dazu bitte unser Kundenservice unter kundenservice@ibg.at oder telefonisch unter 01/524 37 51-19.

Wir freuen uns, wenn wir Sie auf Ihren gesunden und produktiven Wegen aktiv begleiten dürfen!

Bild: SometimesNever/peopleimages.com 

FSG AKTUELL

Gesund, nachhaltig, mobil
Rad, Bus oder zu Fuß statt Auto – aktive Mobilität macht fit, schont das Klima und steigert die Attraktivität von Unternehmen. IBG-Expertin Ina Lukl schreibt in der aktuellen Ausgabe von FSG AKTUELL, wie Betriebliche Gesundheitsförderung und Mobilitätsmanagement Hand in Hand gehen und den Arbeitsweg zum Gesundheitsprogramm machen.

Expertin: Ina Lukl

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Hut am Boot Relax

Arbeiten bei Hitze – Empfehlungen für die Praxis

Der Sommer 2025 bringt erneut eine außergewöhnlich langanhaltende Hitzeperiode mit sich. Temperaturen über 35 °C sind mittlerweile keine Seltenheit mehr – sowohl im Freien als auch in Innenräumen ohne Klimatisierung. Das hat direkte Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit, Konzentration und Gesundheit von Beschäftigten. Trotz dieser Belastungen gibt es in Österreich nach wie vor keine gesetzliche Regelung für hitzefrei. Umso wichtiger ist es, dass Dienstgeber im Sinne des Arbeitnehmerschutzes tätig werden.

Praktische Maßnahmen gegen Hitzebelastung

  • Bereitstellung geeigneter, alkoholfreier Getränke (z. B. Wasser mit Elektrolyten)
  • Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung durch Abschattung (z. B. Markisen, Planen, Jalousien)
  • Nutzung der kühleren Morgen- und Nachtstunden zur Raumkühlung durch Querlüften
  • Lockerung von Bekleidungsvorschriften, wo Sicherheitsstandards dies zulassen
  • Einsatz von Ventilatoren (Zugluft vermeiden!) oder mobilen Kühlgeräten
  • Organisation zusätzlicher Erholungspausen und gegebenenfalls Anpassung der Arbeitszeiten (z. B. Frühstart, keine Mittagshitze)
  • Schulung und Sensibilisierung zu Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitzeschäden wie Sonnenstich, Hitzschlag oder Hitzekollaps

Richtwerte für Innenräume

Für Arbeitsplätze in Büros mit Klimaanlage gelten laut Arbeitsstättenverordnung folgende Zielwerte:

  • Raumtemperatur: 19 °C bis maximal 25 °C
  • Luftfeuchtigkeit: 40–70 %
  • Bei leichter körperlicher Arbeit im Stehen: max. 24 °C Raumtemperatur

Ist keine Klimatisierung vorhanden, müssen Arbeitgeber Maßnahmen setzen, um die Belastung zu reduzieren:

  • Nachtlüftung und frühes Querlüften
  • Fensterbeschattung (Rollos, Vorhänge, außenliegender Sonnenschutz)
  • Bereitstellung von Trinkwasser und ggf. mobilen Kühlhilfen
  • Anpassung der Pausenregelung (z. B. kürzere Intervalle, mehr Erholung)

Besonders zu schützen sind:

  • Schwangere und stillende Arbeitnehmerinnen
  • Ältere Kolleginnen und Kollegen
  • Menschen mit Vorerkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf, Kreislaufprobleme)
  • Beschäftigte an Steharbeitsplätzen

Hier sind arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Fachkräfte frühzeitig einzubinden. Auch Betriebsräte sollten aktiv eingebunden werden.

Rechtliche Grundlage: Hitze als Schlechtwetter

Für bestimmte Berufsgruppen im Bau gilt: Hitze kann Schlechtwetter im Sinne des Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetzes (BSchEG) darstellen.

Seit 01.01.2013 anerkannt:

Ab 35 °C (gemessen im Schatten) können Schlechtwetterregelungen greifen

  • Liegt die Temperatur über drei Stunden hinweg über 35 °C, gilt der restliche Tag als Schlechtwetter
  • Anspruch auf Schlechtwetterentschädigung (über BUAK) für entfallene Arbeitsstunden
  • Betroffene Berufsgruppen: Bauarbeiter, Zimmerer, Dachdecker, Pflasterer, Gerüster, Gipser

Die Entscheidung über Arbeitsabbruch trifft der Arbeitgeber – unter Berücksichtigung der Sicherheit und Zumutbarkeit.

Ergänzende Maßnahmen bei Arbeit im Freien

  • Sonnenschutzmittel mit hohem LSF zur Verfügung stellen
  • Pflicht zum Tragen geeigneter Kopfbedeckung
  • Bereitstellung von Sonnenbrillen mit UV-Schutz
  • Möglichkeit zur Abkühlung: z. B. Duschen, kalte Handtücher, Schattenbereiche

Fazit

Die Hitzewellen nehmen weiter zu. Arbeitgeber tragen eine Verantwortung für den Schutz ihrer Beschäftigten – gerade auch in Zeiten, in denen gesetzliche Regelungen (noch) fehlen. Organisatorische Maßnahmen, technische Lösungen und arbeitsmedizinische Beratung sind jetzt wichtiger denn je.

Für Rückfragen, Beratung oder Unterstützung wenden Sie sich bitte an Ihre Sicherheitsfachkraft, Ihre Arbeitsmedizinerin oder Ihren Betriebsrat – oder direkt an die IBG.

Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch den Sommer!

 

Die Zukunft der Arbeit

IBG-Geschäftsführer Gerhard Klicka im Gespräch über New Work, betriebliche Gesundheitsförderung und die Zukunft der Arbeit.

Heuer feiert IBG ihr 30-jähriges Bestehen – eine lange Zeit in einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt. Ist der Hype um »New Work« berechtigt?

Die Arbeit hat sich enorm verändert. Als ich begonnen habe, gab es noch zwei Unternehmen: IBG, das sich mit Beratung beschäftigte, und Worklab, das den Arbeitnehmer:innenschutz abdeckte. Worklab war damals eher ein Netzwerk von Arbeitsmediziner:innen, Psycholog:innen und Sicherheitsexpert:in nen – keine strikte Firmenstruktur, sondern ein offener Austausch. Mit der Zeit mussten wir uns aber professionalisieren. Durch das Zusammenführen der beiden Firmen wuchs IBG auf über 200 Mitarbeitende an mehreren Standorten – und die erforderten klaren Organisationsstrukturen.

Was »New Work« betrifft: Ich denke, wir haben sinnvolle Elemente übernommen. Viele unserer Außendienstmitarbeiter:in nen arbeiten ohnehin bei Kund:innen vor Ort, und im Innendienst hat sich Homeoffice als Ergänzung etabliert. Spannend ist aber, dass viele Mittarbeiter:innen nach der Pandemie wieder ins Büro zurückkehren wollten und wollen – weil der persönliche Austausch und das soziale Miteinander im Arbeitsalltag unersetzlich sind.

Unternehmen setzen zunehmend auf digitale Angebote – Stichwort Online-Schulungen, Remote-Beratungen. Wo steht IBG?

Wir sind gut aufgestellt. Digitale Formate ermöglichen uns, Unternehmen mit verstreuten Standorten besser zu erreichen. Gerade für Firmen mit Außendienstmitar beiter:innen, die selten an einem zentralen Ort sind, bieten Online-Schulungen und Videoinhalte eine völlig neue Zugänglichkeit.

Allerdings ersetzen Online-Formate nicht alles – persönliche Beratung bleibt in vielen Bereichen essenziell. Der Arbeitnehmer:innenschutz beispielsweise beruht nach wie vor auf gesetzlichen Grundlagen, die seit den 1990ern nur wenig verändert wurden. Hier geht es weniger um Digitalisierung als um fachliche Expertise.

IBG ist österreichische Pionierin in der betrieblichen Gesundheitsförderung. Wie gehen Unternehmen heute mit dem Thema um?

Früher mussten wir den Bereich aktiv in Unternehmen einbringen – heute ist Gesundheitsförderung selbstverständlich geworden. Große Firmen haben eigene Abteilungen dafür, sodass externe Beratung nicht mehr im gleichen Umfang gebraucht wird.

Dazu kommt: Die Österreichische Gesundheitskasse bietet mittlerweile viele dieser Leistungen kostenlos an – da kann ein privates Unternehmen kaum konkurrieren. Aber IBG hat sich darauf eingestellt: Wir konzentrieren uns jetzt auf spezialisierte Projekte, bei denen Unternehmen mit komplexen Fragestellungen auf uns zukommen.

Was macht Sie besser als die Konkurrenz?

Wir haben zwei große Stärken: Erstens unseren wissenschaftlich fundierten Ansatz. Wir betrachten Arbeit nicht nur aus der Perspektive des Schutzes, sondern auch als potenziellen Gesundheitsfaktor. Unser Ziel ist nicht nur »weniger Belastung«, sondern »gesunde Produktivität«.

Zweitens unsere Reichweite: Wir betreuen Kund:innen von Eisenstadt bis Bregenz mit einheitlichen Standards. Und mit unserem »Human Work Index©« haben wir ein Instrument, das uns erlaubt, Arbeitsbedingungen messbar zu machen.

Blicken wir auf die letzten 30 Jahre: Was waren die größten Meilensteine – und wo gab es echte Krisen?

Der größte Meilenstein war sicher die Fusion der beiden Unternehmen – ein Prozess, der anfangs nicht reibungslos verlief. Aber heute profitieren wir von dieser Struktur. Auf Kundenseite hatten wir immer wieder große Projekte, etwa das »Life«-Projekt mit der Voestalpine oder langfristige Kooperationen mit Banken und Industriebetrieben. Krisen gab es auch. Zum Beispiel der Wandel in der betrieblichen Gesundheitsförderung, als der Staat als kostenloser Mitbewerber auf den Markt kam. Aber wir haben uns neu positioniert und arbeiten heute gezielter an Speziallösungen.

Unternehmenskultur ist ein Modewort, das häufig beschworen wird. Was tun Sie für den Teamgeist?

Wir setzen auf kleine, regional organisierte Teams mit eigener Führungskraft. Dadurch fühlt sich niemand in der Anonymität eines Großunternehmens verloren. Zudem gibt es regelmäßige Team-Events, die den Zusammenhalt stärken – von Sportaktivitäten bis zu gemeinsamen Festen.

Natürlich ist nicht alles perfekt. Ein wachsendes Unternehmen bedeutet auch, dass manche Mitarbeiter:innen sich fragen: »Wo bleibt der persönliche Bezug, wenn die Firma immer größer wird?« Aber genau deshalb setzen wir auf diese kleingliedrigen Strukturen.

Gibt es den typischen IBG-Mitarbeitenden?

Ja und nein. Alle Menschen sind individuell verschieden und das ist gut so. Aber ich respektiere und suche Persönlichkeit. Fach wissen kann man lernen, aber ob jemand ins Team passt, ist entscheidend. Wir legen Wert darauf, dass neue Mitarbeiter:innen nicht nur fachlich gut sind, sondern auch teamfähig und eigenständig arbeiten können. Unsere Fluktuation ist niedrig – was zeigt, dass wir in der Auswahl meist richtig liegen.

Viele Unternehmen sprechen von flachen Hierarchien, aber in der Praxis sieht es oft anders aus. Wie transparent sind Ihre Entscheidungen?

Transparenz ist mir sehr wichtig. Ich treffe keine einsamen Entscheidungen, sondern beziehe mein Team ein. Natürlich gibt es Hierarchien – aber entscheidend ist, dass Mitarbeiter:innen verstehen, warum eine Entscheidung getroffen wurde. Ich sehe mich als Dirigent: Mein Job ist es, sicherzustellen, dass alles harmonisch zusammenspielt.

Es ist Ihre Aufgabe, anderen Unternehmen Aufgaben wie Unternehmenskultur nahe zu bringen: Ist IBG selbst eine attraktive Arbeitgeberin?

Unbedingt, wenn ich zu Eigenlob greifen darf. Neben einem guten Betriebsklima sind es die Flexibilität und Eigenverantwortung, die wir bieten. Wer sich gut organisiert, hat große Freiheiten. Wir setzen nicht auf Micromanagement, sondern auf Vertrauen.

Viele Unternehmen sprechen von flachen Hierarchien, aber in der Praxis sieht es oft anders aus.

Wie transparent sind Ihre Entscheidungen? Transparenz ist mir sehr wichtig. Ich treffe keine einsamen Entscheidungen, sondern beziehe mein Team ein. Natürlich gibt es Hierarchien – aber entscheidend ist, dass Mitarbeiter:innen verstehen, warum eine Entscheidung getroffen wurde. Ich sehe mich als Dirigent: Mein Job ist es, sicherzustellen, dass alles harmonisch zusammenspielt.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Verantwortung für IBG: Was macht Ihren Job noch spannend?

Die Freude daran, IBG weiterzuentwickeln. Es gibt immer Luft nach oben – sei es durch neue Technologien, bessere Prozesse oder optimierte Arbeitsbedingungen. Themen wie Künstliche Intelligenz werden in Zukunft eine große Rolle spielen, und es ist spannend, wie wir das in unsere Arbeit integrieren können.

Wie sieht es mit der Zukunft der Branche aus?

Die Arbeitswelt wird sich in den nächsten Jahrzehnten radikal verändern. Automatisierung und KI werden immer mehr übernehmen – das wird auch den Arbeitnehmer:innenschutz betreffen. Gleichzeitig wird es Berufe geben, die Maschinen nie ersetzen können, etwa im Pflege- oder Sozialbereich. Die Frage wird sein: Wie passt sich der Arbeitnehmer:innenschutz diesen neuen Realitäten an? Das bleibt spannend.

Podcast DieMacher: Hören wir wirklich zu?

Hören wir wirklich zu? Oder warten wir oft nur darauf, selbst endlich das Wort zu ergreifen? In der spannenden Podcast-Folge, #7 (wie) können wir uns gesund reden? spricht  Tobias Glück, freier Psychotherapeut und Arbeitspsychologe bei IBG, über die Kunst der gelungenen Kommunikation:

Was Sie erwartet:

  • Strategien zur Konfliktprävention und -lösung
  • Warum echtes Zuhören genauso kraftvoll ist wie das Reden selbst
  • Der Einfluss von Kommunikation auf unser Wohlbefinden – besonders im Job
  • Achtsamkeit als Schlüssel zu besseren Beziehungen
  • Praktische Tipps, um die eigene Kommunikationsweise nachhaltig zu verbessern

Tobias Glück erklärt, wie gesunde Kommunikation nicht nur das Betriebsklima stärkt, sondern auch unsere persönliche Resilienz fördert. Besonders spannend: seine Antwort auf die Frage, ob wir tatsächlich „gesund kommunizieren“ können.

Experte: Tobias Glück

Zur Podcastfolge

 

 

DerStandard: Motiviert statt müde – Wie Arbeit wieder Freude machen kann

Immer mehr Menschen in Österreich verlieren laut aktueller Gallup-Studie die emotionale Bindung zu ihrem Job. Weniger als die Hälfte der Beschäftigten fühlt sich zufrieden – nur neun Prozent sind mit echter Begeisterung bei der Arbeit. IBG Expertin, Arbeitspsychologin Regina Nicham sieht den Schlüssel zur neuen Motivation in der Selbstreflexion: Was motiviert mich? Was tut mir gut? Wichtige Faktoren sind dabei Teamzusammenhalt, angemessenes Arbeitspensum, Anerkennung und persönliche Erholungszeiten. Nicham empfiehlt, sich bewusst auf positive Aspekte im Job zu konzentrieren, Gestaltungsspielräume zu nutzen – und nur dann zu gehen, wenn das Umfeld wirklich toxisch ist. Denn: Die Freude an der Arbeit lässt sich oft zurückgewinnen – mit etwas Mut zur Veränderung und ehrlichem Blick nach innen.

Experin: Regina Nicham

Autorin: Melanie Raidl

Zum Beitrag:

Arbeitsmedizin im Wandel: IBG Experte, Manfred Lindorfer beim Forum Prävention International 2025

Vom 20. bis 22. Mai 2025 lud die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) zum Forum Prävention International ins Austria Center Vienna. Die Veranstaltung gilt als zentraler Treffpunkt für alle, die sich mit Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz befassen. Neben hochkarätigen Keynotes gab es praxisnahe Workshops und eine große Fachausstellung.

Manfred Lindorfer, Leiter des Arbeitsmedizinischen Zentrums am Chemiepark Linz und IBG-Experte, thematisierte die aktuellen Herausforderungen in der Arbeitsmedizin, insbesondere die Folgen des Arbeitskräftemangels.

Betriebliche Gesundheitsförderung im Fokus

In seinem Vortrag stellte Lindorfer zahlreiche Lösungsvorschläge vor, wie die Arbeitsmedizin zur Attraktivierung der Arbeitsplätz beitragen und ein gesünderes Arbeiten mit einem längeren Verbleib im Arbeitsprozess gewährleisten kann. Das deckt sich auch mit den Gesundheitszielen, die im neuen Regierungsprogramm beinhaltet sind.  Der Wandel der Arbeitswelt, getrieben durch Digitalisierung, Verdichtung von Arbeit und steigende mentale Anforderungen, erfordert ein modernes, integriertes betriebliches Gesundheitsmanagement.

Er zeigte zahlreiche Beispiele aus der praktischen Arbeit in den Betrieben wie zum Beispiel: Führungskräfteschulungen (gesundes Führen), Verbesserung des Essensangebots in der Betriebskantine, Schichtplanumstellung und Schicht-Seminare, Gesundheitszirkel, erfolgreiche Raucherentwöhnung und Suchtprävention u.a.m.

Best Practice aus dem Chemiepark Linz

Als Leiter des Arbeitsmedizinischen Zentrums am Chemiepark Linz brachte Lindorfer wertvolle Erfahrungen aus über 20 Jahren IBG-Arbeit mit. Die nach ISO 9001 zertifizierte Einrichtung steht für ein umfassendes arbeitsmedizinisches Angebot: klassische Vorsorgeuntersuchungen, Notfallversorgung, Ergonomieberatung und spezifische Programme, etwa zu Bildschirmarbeit und Hautschutz.

Manfred Lindorfer, » Arbeitsmedizin muss heute mehr leisten als reine Kontrolle – sie muss aktiv gestalten und Teil der Unternehmenskultur sein.«

Gesundheitsförderung als Erfolgsfaktor

Der Beitrag von Manfred Lindorfer verdeutlichte, wie wichtig eine strategisch verankerte Gesundheitsförderung für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ist. Die Arbeitsmedizin der Zukunft ist vernetzt, interdisziplinär und ganzheitlich.

© G. Nesvadba

Psychologische Sicherheit: Erfolgsfaktor für Teams und Führungskräfte

In Zeiten rasanter Veränderung, zunehmender Komplexität und wachsender Anforderungen steht ein Thema immer stärker im Fokus leistungsfähiger Organisationen: psychologische Sicherheit. Doch was bedeutet psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz und warum ist sie wichtig? Psychologische Sicherheit besteht dann, wenn man sich im Team gut aufgehoben fühlt, die Kolleg:innen einander vertrauen, einander zuhören und als Menschen ernst nehmen. Fehler werden als gemeinsame Lernaufgabe gesehen, auf „Blame & Shame“ wird verzichtet, ohne deshalb in eine Konflikt vermeidende Kuschelkultur abzugleiten. Psychologische Sicherheit schafft die Basis, um als Team sein volles Potential zu entfalten und sich weiterzuentwickeln. Psychologische Sicherheit zu fördern ist somit auch eine wichtige Führungsaufgabe .
       

Unser Angebot

  • Ist-Analyse mit dem IBG-Befragungsmodul „Psychologische Sicherheit“: Wie steht es um die psychologische Sicherheit in Ihrem Unternehmen?
  • Workshop und Vortrag zur Sensibilisierung und praxisorientierten Auseinandersetzung
  • Themenspezifische Meetings sowie Coachings
  • Handouts, Factsheets und Tipps
  • Q&A Sessions
  • Präventions- und Unterstützungsmöglichkeiten in Ihrer Organisation: Was können Führungskräfte und Mitarbeitende zur psychologischen Sicherheit beitragen?                  


Vorteile und Nutzen für Ihr Unternehmen

  • Steigerung der Innovationskraft
  • Effektivere Zusammenarbeit in Teams und bessere Teamleistung: Teams mit hoher psychologischer Sicherheit sind produktiver und kreativer.
  • Erhöhte Lernbereitschaft und Weiterentwicklung: Mitarbeiter:innen trauen sich, Fragen zu stellen und Wissen zu teilen
  • Offene und mutige Kommunikationskultur
  • Geringere Fehlerquote: Fehler werden offen besprochen, man kann man aus ihnen lernen und zukünftige Probleme vermeiden.
  • Höheres Engagement und geringere Fluktuation

Gerne erstellen wir für Sie ein unverbindliches und individuelles Angebot (je nach Stundenkontingent kann auch die arbeitspsychologische Einsatzzeit herangezogen werden). Kontaktieren Sie dazu bitte unser Kundenservice unter kundenservice@ibg.at oder telefonisch unter 01/524 37 51-19.

Wir freuen uns, wenn wir Sie auf Ihren gesunden und produktiven Wegen aktiv begleiten dürfen!

 

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IBG erstellt erste Gemeinwohl-Bilanz – Vorreiter für nachhaltiges Wirtschaften

Das führende österreichische Beratungsunternehmen für betriebliches Gesundheitsmanagement, IBG GmbH, hat im Jahr 2024 seine erste Gemeinwohl-Bilanz nach den Prinzipien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) erstellt und zertifizieren lassen – und das freiwillig, noch bevor gesetzliche Vorgaben greifen.

Experte: Matthias Welkens

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