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Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner sollen mehr impfen dürfen.

IBG GF Gerhard Klicka fordert anlässlich des Impftages am 20. Jänner 2024 eine Erweiterung der Impfbefugnisse für Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner. Unter den geltenden legistischen Bedingungen ist ihnen eine Impfung ohne Bezug zur Arbeit – bspw. Grippeimpfung – während der gesetzlich vorgeschriebenen Firmenbesuche nicht erlaubt. Dies macht keinen Sinn.

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Experte: Gerhard Klicka

Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner sollen mehr impfen dürfen

Der Impftag 2024 bringt am 20. Jänner Gelegenheit, über Erfahrungen aus der Pandemie zu diskutieren. Österreichs führendes Unternehmen im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement IBG fordert dabei eine Erweiterung der Impfbefugnisse für Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner. Unter den geltenden legistischen Bedingungen ist ihnen eine Impfung ohne Bezug zur Arbeit – bspw. Grippeimpfung – während der gesetzlich vorgeschriebenen Firmenbesuche nicht erlaubt. Dies macht keinen Sinn.

  • Österreichs Gesundheitspolitik sollte jede Möglichkeit nutzen, um die heimische Impfrate zu heben. Dennoch ist es der Arbeitsmedizin nicht erlaubt, während der Einsatzzeit Impfungen zu verabreichen, die nicht arbeitsbedingt sind. Masern- und Grippeimpfungen B. sind daher in der gesetzlichen Präventionszeit seitens des Arbeitsinspektorats nicht gestattet.
  • Dabei bieten Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner bei ihren Betriebsbesuchen niedrigschwellige Gelegenheiten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Unternehmen das gesamte Impfangebot des heimischen Gesundheitssystems anzubieten.
  • Auf Grund der legislativen Zuständigkeiten – die Agenden der Arbeitsmedizin ressortieren zum Wirtschaftsministerium und nicht zum Gesundheitsministerium – wurden die präventiven Potentiale der Arbeitsmedizin bei der soeben beschlossenen Gesundheitsreform völlig außer Acht gelassen.

Wien, am 17.01.2024. Trotz Grippewelle und Corona-Revival: Österreichs Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmedizinern ist es gesetzlich nicht erlaubt, während der vorgeschriebenen Präventionszeit Mitarbeitende ohne arbeitsbedingte Indikation zu impfen. Dabei sollten alle Möglichkeiten genutzt werden, um die niedrige Durchimpfungsrate in der heimischen Bevölkerung zu heben.  Da die Angelegenheiten der Arbeitsmedizin dem Wirtschaftsministerium zugeordnet sind, wurde die Erweiterung der arbeitsmedizinischen Impfbefugnis im Rahmen der Gesundheitsreform 2024 nicht behandelt. Dr. Gerhard Klicka, Geschäftsführer von IBG, Österreichs führendem Unternehmen im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement, versteht nicht, warum in Fragen der Immunisierung auf das unterstützende Potential seiner arbeitsmedizinischen Kolleginnen und Kollegen verzichtet wird. Der Titel des Impftages „Impfen schützt“ sollte in vollem Umfang umgesetzt werden.

Herr Dr. Klicka, wer sich im Dezember in Wien zu einer Corona- und/oder Grippeimpfung bei Impfservice Wien oder bei den Gesundheitszentren der ÖGK anmelden wollte, musste einen Monat Wartezeit in Kauf nehmen oder erhielt gar keinen Termin. Haben wir in Österreich zu geringe Impfkapazitäten?

Gerhard Klicka: Es sieht so aus. Impfzentren und Ambulanzen sind auf Wochen hin ausgebucht. Da finde ich es für sehr nachlässig, auf das unterstützende Potential der Arbeitsmedizin zu verzichten. Die Gesundheitsreform wäre der ideale Rahmen gewesen, Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner in die Impfprogramme einzubinden. Darauf wurde leider wieder vergessen. Der Impftag ist passende Gelegenheit, auf dieses Versäumnis aufmerksam zu machen.

Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner dürfen in Österreich nicht impfen?

Damit Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner innerhalb der gesetzlichen Präventionszeit impfen dürfen, braucht es laut Gesetz einen Grund, der mit der Arbeitssituation zu tun hat, wie beispielsweise die Zeckenimpfung für einen Gärtner oder Gärtnerin. Auch ist keine Beteiligung der Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner an öffentlichen Impfprogrammen wie dem Masern- oder Grippeimpfprogramm vorgesehen.

Zur Klärung: Dürfen IBG-Arbeitsmedizinerinnen- und Mediziner in der gesetzlichen Einsatzzeit Corona- oder Grippeimpfungen durchführen?

Es geht nicht nur um Corona- oder Grippeimpfungen. Es gibt genug andere Schutzimpfungen, die unsere Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner während des Jahres durchführen könnten – um im Konjunktiv zu sprechen. Denken Sie an  Auffrischungsimpfungen für Diphtherie, Tetanus, Pertussis oder Polio. Unterm Strich bewegen sich unsere Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner gegenwärtig im gesetzlichen Graubereich. Während der Corona-Zeit war lange unklar, ob die Schutzimpfung unter den ArbeitnehmerInnenschutz fällt. Schließlich wurde unter dem Druck der vollen Spitäler eine gesetzliche Ausnahme formuliert, damit die Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner in der Einsatzzeit die Coronaschutzimpfung verabreichen dürfen. Die offizielle Begründung für die Ausnahme war, dass am Arbeitsplatz ein erhöhtes Infektionsgeschehen stattfände.

Wie sieht der rechtliche Rahmen nach Auslauf der Corona-Regelungern aus?

Noch gelten die Ausnahmeregelungen. Die Corona-Schutzimpfung darf weiterhin verabreicht werden. Aber für die Grippeimpfung gilt diese Regelung nicht. Dabei spielt es zum Beispiel keine Rolle, ob die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Kundenkontakt mit erhöhtem Ansteckungsrisiko haben oder nicht. Ich empfinde dies in Anbetracht der niedrigen Durchimpfungsrate in Österreich als echtes Eigentor. Fakt ist: Bei der Grippeprävention dürfen wir während der Einsatzzeit nicht impfen. Wenn wir es trotzdem machen, ergeben sich gegenwärtig massive Haftungsprobleme.

Hört sich skurril an . . . 

Man hat im Zuge der Gesundheitsreform schlichtweg auf das Impfpotential der Arbeitsmedizin vergessen. Das hat damit zu tun, dass die Angelegenheiten der Arbeitsmedizin ins Wirtschaftsministerium ressortieren. Auf diese Weise rücken unsere Kapazitäten aus dem Fokus der Gesundheitspolitik. Dabei scheint das Problem des fehlenden Impfangebotes erkannt worden zu sein: Gesundheitsminister Rauch hat bekanntlich darauf gedrängt, den Apothekerinnen und Apothekern das Impfen zu erlauben. Das Vorhaben ist dann aus verschiedenen Gründen aus dem Apothekergesetz wieder hinausgefallen. Klar ist: Wenn wir in Österreich unsere Durchimpfungsraten verbessern wollen, müssen wir auch das Angebot ausbauen. Der Zugang zur Impfung muss einfacher werden. Die aktuelle Situation spricht nicht dafür.

Was können Ihre Arbeitsmediziner und -medizinerinnen zu einer Verbesserung beitragen?

Wir müssen dort impfen, wo man die Menschen trifft. Der Zugang ist für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so niedrigschwellig wie möglich zu halten. Wo funktioniert dies besser als bei der Arbeit? Wenn wir alle Möglichkeiten zur Hebung der heimischen Durchimpfungsrate nützen wollen, müssen Arbeitsmedizinerinnen und -mediziner zu den Impfprogrammen beitragen dürfen. Die aktuelle Situation macht keinen Sinn.

Infokasten:
Was ist die Präventions- oder Einsatzzeit?

Das ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) sieht für Unternehmensstandorte mit mehr als 50 Mitarbeitende 1,2 Stunden bei Büroarbeitsplätzen und 1,5 Stunden bei sonstigen Arbeitsplätzen pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter und Jahr vor. Mindestens 40 Prozent der Zeit müssen von Sicherheitsfachkräften geleistet werden, mindestens 35 Prozent von Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmedizinern. Die arbeitsschutzgemäße Verwendung der restlichen 25 Prozent kann der Arbeitgeber frei wählen.

IBG GmbH, gegründet 1995, ist mit über 200 Mitarbeiter:innen, davon 80 Arbeitsmediziner:innen, Österreichs größte Unternehmensberatung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements IBG ist in ganz Österreich vertreten.

Ansprechpartnerin: Renate Ruhaltinger-Mader
M +43 (676) 38 49 022, Email presse@ibg.at I office@fabelhaft.biz

 

Arbeitsmedizin: Ein spannendes Aufgabengebiet für Ärztinnen und Ärzte

Die Ärztekammer für Oberösterreich lädt alle interessierten Ärztinnen und Ärzte zum informativen Seminar „Arbeitsmedizin: Ein spannendes Aufgabengebiet für Ärztinnen und Ärzte“ ein. Ein Blick hinter die Kulissen dieses faszinierenden Berufsfeldes erwartet die Teilnehmer:innen am Dienstag, den 23. Januar 2024, von 18:00 bis ca. 19:30 Uhr.

Drei renommierte Arbeitsmediziner, darunter auch Dr. Manfred Lindorfer, ein erfahrener Allgemeinmediziner und Leiter der IBG Arbeitsmedizin in Linz, werden als Referenten das Seminar bereichern.

 

Dr. Manfred Lindorfer, Leitung IBG Arbeitsmedizin OÖ

 

IBG Arbeitsmedizinerin, Dr. Judith Leisch

Moderiert wird die Veranstaltung von IBG Arbeitsmedizinerin Dr. Judith Leisch, die nicht nur durch ihre fachliche Expertise, sondern auch durch ihre interaktive Moderation für eine abwechslungsreiche Atmosphäre sorgen wird.

Im Mittelpunkt des Seminars steht die eingehende Erörterung des Berufsbildes der Arbeitsmedizin. Die Referenten werden die verschiedenen Aspekte dieses spannenden Aufgabengebiets beleuchten und stehen dabei für alle Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung. Von praxisnahen Einblicken bis zu aktuellen Entwicklungen in der Arbeitsmedizin – dieses Seminar bietet eine ideale Plattform, um das Interesse an diesem Fachgebiet zu vertiefen.
 
Die Veranstaltung findet in der Ärztekammer für OÖ statt. Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt erforderlich.

Heben Sie ab – aber richtig!

Verreisen ist schön. Damit aber das lange Sitzen im Flugzeug nicht zur Belastung für Ihre Beine und den Rücken wird, hier ein paar Anregungen. Längeres Sitzen verlangsamt den Blutfluss (Abknickungen Knie, Hüfte) und kann Stauungen verursachen.

Deshalb:

  • Vermeiden Sie es die Beine zu überkreuzen
  • Trinken Sie ausreichend alkoholfreie Getränke

Stehen Sie – wenn möglich – einmal pro Stunde auf, bewegen Sie Ihre Beine und machen Sie folgende Übungen:

  • Setzen Sie sich immer wieder aufrecht hin
  • Rollen Sie Ihre Wirbel für Wirbel nach unten langsam ab
  • Stellen Sie Ihre Fußsohlen flach auf den Boden. Jetzt heben Sie abwechselnd Ihre Fersen
    und Ihre Zehen (Venenpumpe)
  • Ihre Fußsohlen bleiben flach auf dem Boden. Nun spreizen und „klammern“ Sie
    abwechselnd Ihre Zehen.
  • Heben Sie nun ein Bein leicht an und heben bzw. senken die Fußspitze.
    Wechseln Sie das linke und rechte Bein ab.
  • Anschließend heben Sie ein Bein leicht an und kreisen den Fuß locker im Sprunggelenk.Foto von Jason Toevs: https://www.pexels.com

Herzgesundheit im Fokus: Gesundheitstag am Campus Wien

Am 22. November 2023 organisierte IBG einen Gesundheitstag mit dem Schwerpunktthema „Herzgesundheit“ für die UniCredit am Campus Wien. Vor Ort hatten die Mitarbeiter:innen der UniCredit die Möglichkeit an einer Vielzahl von Aktivitäten teilzunehmen. Insgesamt wurden acht Stationen von den Fachbereichen Arbeitsmedizin, Arbeitspsychologie und Ergonomie angeboten. So konnten die Teilnehmer:innen sich zu verschiedenen Gesundheitsthemen beraten lassen und diversen Checks wie dem MediCheck, Biofeedback oder MFT-S3-Check unterziehen.

Workshops

Zusätzlich umfasste das Programm Workshops zu Atem- und Achtsamkeitstechniken, Pilates, Rückenübungen, der Anwendung eines Defibrillators sowie ein Webinar zum Thema Ernährung bei Bluthochdruck.

Herz zu begreifen

Ein besonderes Highlight des Gesundheitstags war ein überdimensionales begehbares Herzmodell. Die Mitarbeiter:innen der UniCredit hatten so die Gelegenheit, das Modell zu „begreifen“ und wertvolle Einblicke in die Funktionsweise des Herzens und die Bedeutung der Herzgesundheit zu erhalten.

Es war ein gelungener Tag, an dem wieder viel Wissen vermittelt, Fragen beantwortet und viele Mitarbeiter:innen individuell beraten werden konnten, um ihre Gesundheit weiter zu verbessern und das Wohlbefinden zu stärken.

Gewalt am Arbeitsplatz: Mit Prävention gegensteuern

Nicht nur in der Gesellschaft werden Themen wie Gewalt, Diskriminierung oder sexuelle Belästigung verstärkt aufgegriffen, auch am Arbeitsplatz machen sich immer mehr Unternehmen und Führungskräfte Gedanken dazu und überlegen sich auch entsprechende Präventionskonzepte.

Gerade auf Arbeitgeber:innenseite ist im Sinne der Prävention noch einiges zu tun. Je nach Umfrage berichten etwa ein bis zwei Drittel der befragten Personen, vor allem aber Frauen, von Übergriffen am Arbeitsplatz.

Neben gesellschaftlichen Faktoren, wie Rassismus oder Sexismus, können aber auch ein mangelndes Führungsverhalten, wie ein fehlendes Bewusstsein für Verantwortung und fehlendes Wissen für eine konstruktive Konfliktlösung, oder organisatorische Rahmenbedingungen, wie Zeit- oder Leistungsdruck und Intransparenz, zu Gewalt am Arbeitsplatz führen.

Wichtige Themen in der Präventionsarbeit

in Betrieben sind unter anderem das klare Benennen von sexueller Gewalt, von Gewalt allgemein, Diskriminierung und verwandter Formen, die Sensibilisierung für das Thema und eine klare Positionierung dazu von Seiten des Unternehmens sowie der Führungskräfte.

Das klare Benennen von Gewalt

umfasst beispielsweise die Definition, wo Gewalt beginnt, was überhaupt dazu gehört und auch das allgemeine Ansprechen des Themas, zum Beispiel durch Infomaterial für die Belegschaft, der Thematisierung in Mitarbeiter:innenversammlungen oder durch Fortbildungen.

Zur Sensibilisierung

spielen das Erkennen und Wahrnehmen eigener Grenzen eine wichtige Rolle, ebenso wie das Anerkennen von subjektiven Grenzen anderer. Ein Erfahrungsaustausch in der Belegschaft kann dabei helfen, die Solidarität und Empathie untereinander zu fördern. Durch Workshops können außerdem bestehende Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit sexueller Belästigung, Gewalt, Diskriminierung oder Ähnlichem bestärkt oder neue ergänzt werden.

Betriebsintern

kann es auch helfen, regelmäßige und verpflichtende Schulungen für Führungskräfte zu diesen Themen durchzuführen und eine Beschwerdestelle mit vertrauensvollen Ansprechpersonen einzurichten. DHL Express hat sich 2023 diesem Thema aktiv angenommen und gemeinsam mit der Arbeitspsychologie von IBG alle Führungskräfte hinsichtlich Erkennens und Umgang mit sexueller Belästigung sensibilisiert und geschult, aber auch was einen sorgsameren Umgang mit Sprache angeht. Als offizieller Abschluss und persönliche Feedbackschleife diente ein kurzer online Wissens-Check.

DHL Express ist es wichtig einerseits als Unternehmen eine klare Position zu diesen Themen einzunehmen sowie auch das Bekenntnis zu einem diskriminierungsfreien Arbeitsumfeld. Und andererseits die Führungskräfte hinsichtlich Wissens um Prävention und Intervention sowie ihrer Verantwortung im Erkennen wie auch im Umgang zu stärken und den Raum zu geben, konkrete Fragen und Unsicherheiten anzusprechen.

Transparenz

Weiters schafft auch ein transparenter und konkreter Ablauf im Anlassfall zusätzlich Unterstützung und Klarheit für Betroffene und reduziert die Hürden, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Nicht zuletzt können Unternehmen gerade beim Thema Diskriminierung auch durch die Förderung von Frauen oder durch allgemein mehr Diversität (Alter, Geschlecht, Kultur, Hautfarbe, etc.) in allen Führungsebenen zu einem offenen und wertschätzenden Betriebsklima beitragen.

AUTORIN: SARA SAMEK-KRENKEL

 

One apple a day…

Schon eine alte Weisheit besagt: »One apple a day keeps the doctor away!«

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat diese These nun unterstrichen. Es wird unter anderem davon ausgegangen, dass der regelmäßige Verzehr von Äpfeln das Darmkrebsrisiko senken kann. So enthalten die süßen Früchte bis zu 30 verschieden Polyphenole. Dies sind sogenannte Sekundäre Pflanzenstoffe mit einer guten antioxidativen Wirkung. Die Polyphenole in den Äpfeln sind dabei so ausgewogen und sinnvoll kombiniert, dass sie sich in ihrer Wirkung optimal ergänzen und diese positive Wirkung noch verstärken. Am besten sind frische Äpfel oder frischgepresste Apfelsäfte.

Darüber hinaus enthalten Äpfel noch:

  • Ballaststoffe
  • Vitamine und Mineralstoffe
  • und sie wirken sich günstig auf den Fettstoffwechsel aus und senken sogar den Cholesterinspiegel

Foto von Maria Lindsey Content Creator – www.pexels.com

Einblicke

IBG GF und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka wurde für das Magazin „Einblicke“  in der Rubrik „Standpunkte“ zitiert. Dabei geht es um das Thema Personalmangel – was tun? Der aktuelle Engpass an Arbeitskräften macht auch vor den GBVs nicht Halt. Doch wie brisant ist die Lage tatsächlich und was können die Unternehmen tun, um geeignete Personen zu finden und zu halten? 

Experte: Gerhard Klicka

Zum Beitrag siehe Seite 9

Zeitumstellung: Warum wir die innere Uhr ernster nehmen müssen

Die kommende Umstellung auf die Winterzeit lenkt das Augenmerk regelmäßig auf die chronobiologischen Bedürfnisse der Menschen. IBG-Arbeitsmediziner Dr. Helmut Stadlbauer, Experte für gesundheitsoptimierte Arbeitszeitgestaltung, fordert eine höhere Flexibilität in der beruflichen und privaten Tageszeitgestaltung: Denn rund die Hälfte der Bevölkerung sei gezwungen, entgegen ihrer chronobiologischen Veranlagung zu leben. Für die „Eulen“ unter der Bevölkerung startet der Arbeits- und Schultag um mindestens eine Stunde zu früh. Nur flexible Beginnzeiten holen das volle Leistungsvermögen von MitarbeiterInnen und SchülerInnen ab.

  • Die periodisch wiederkehrende Diskussion um Winter- und Sommerzeit zeigt, dass der tägliche Tagesablauf aus gesundheitlicher Sicht nicht mit den biologischen Bedürfnissen des menschlichen Organismus übereinstimmt.
  • Chronobiologen teilen die Menschheit in Frühtypen oder Lerchen (zehn Prozent), Spättypen oder Eulen (40 Prozent) und Menschen mit gemischten Schlafeigenschaften (50 Prozent) ein. Die Veranlagung ist genetisch bedingt.
  • Lerchen diktieren mit den frühen Beginnzeiten den Alltag. Eulen hingegen kämpfen Tag für Tag mit “sozialem Jetlag” mit Schlafmangel und gesteigertem Krankheitsrisiko. Vor allem bei Jugendlichen verschiebt sich der Schlaftyp zu späteren Zeiten – damit verstärkt sich die Benachteiligung.

Permanenter Jetlag 

Die aktuelle Umstellung von Winter- auf Sommerzeit befeuert die Problematik der divergierenden Chronotypen: Der Konflikt zwischen biologischer Uhr und gesellschaftlicher Zeit führt häufig zu einem Schlafdefizit. Dieses wird durch die Zeitumstellung verstärkt: Denn Sommerzeit verleitet die Bevölkerung dazu, eine gesteigerte Zahl an Aktivitäten in die verlängerte Wachzeit zu packen. Daran wird Corona nur wenig ändern. Der daraus resultierende Schlafmangel vergrößert die Diskrepanz zwischen Lerchen- und Eulentypen. Dr. Helmut Stadlbauer plädiert daher für die Winterzeit als Normalzeit, »sofern die Arbeits- und Schulbeginnzeiten nach individuellen Veranlagungen flexibilisiert werden«.

Innere Uhr ist vorgegeben  


Die innere biologische Uhr bestimmt unseren Chronotypen. Diese Prägung ist genetisch vorgegeben. Es gibt sogenannte Lerchen (Frühtypen) und Eulen (Abendtypen). Der Großteil der Bevölkerung lässt sich irgendwo dazwischen definieren. Der Berufs- und Schulalltag nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf die verschiedenen Eigenschaften. Dr. Helmut Stadlbauer ist ständig mit den Auswirkungen von festen Beginnzeiten und gestörten Schlafgewohnheiten konfrontiert :  »Hier werden in unserer Schul- und Berufswelt Ressourcen verbrannt, Krankheiten gefördert und Resignation erzeugt – ohne dass es den Entscheidungsträgern bewusst ist. Frühaufsteher werden bevorteilt, Eulen in den sozialen Jetlag  getrieben.«

Typen passen sich Lebensphasen an

Lerchen sind Morgenmenschen. Ihnen kommt der feste Schul- und Arbeitszeitbeginn entgegen. Eulenmenschen schlafen länger, werden abends dafür richtig munter. Diese Veranlagungs-Typologie verändert sich in den verschiedenen Lebensphasen:  Kleinkinder sind meist Frühaufsteher und werden – später – als Schulkinder eher zu Eulentypen. Ältere Menschen dagegen tendieren wieder zu Lerchen. Dr. Helmut Stadlbauer fordert aus gesundheitlichen Gründen eine deutlich stärkere Berücksichtigung dieser Eigenschaften. Die Beginnzeiten des beruflichen und schulischen Lebens müssen flexibler werden. Gesundheitliche Risikofaktoren wie Nikotinsucht, Alkoholkonsum und Übergewicht werden gefördert. »Auch Depressionen sind bei höherem sozialen Jetlag häufiger«, berichtet der Arbeitsmediziner.

Berufsleben und Gesundheit

Die »normalen« Beginnzeiten orientieren sich in Arbeit und Schule ausschließlich an den Bedürfnissen der ausgeprägten Frühtypen. Diese repräsentieren nicht einmal zehn Prozent der Bevölkerung. Leichte Frühtypen und Normaltypen, die zusammen etwa 50 Prozent der Bevölkerung stellen, müssen dabei etwa eine Stunde »sozialen Jetlag« täglich kompensieren. Eulen in unterschiedlicher Ausprägung sind in der Population zu rund 40 Prozent vertreten: Sie müssen zwei bis vier Stunden sozialen Jetlag jeden Arbeitstag wettmachen. Das volle Leistungsvermögen von Spättypen wird kaum genutzt.

Späterer Schulbeginn bringt bessere Leistungen

Jugendliche sind in der Mehrheit Eulentypen. Der in Österreich vorgegebene Schulbeginn um acht Uhr ist daher kontraproduktiv und leistungshemmend. IBG-Experte Dr. Helmut Stadlbauer hält es »für äußerst sinnvoll, die Schule der Chronobiologie von Jugendlichen anzupassen und sie eine Stunde später beginnen zu lassen«. Denn der frühe Start ist nicht gottgegeben: In Großbritannien beginnt die Schule allgemein um neun Uhr. Spätere Schulbeginnzeiten kennen auch Frankreich und Italien.

 

 

Power-Nap im Home-Office: “Munterer, frischer und leistungsfähiger“

In Zeiten des Home-Office werden mittägliche Pausen und ein kurzer Mittagsschlaf („Power-Nap“) eine Frage der Selbstorganisation. Der IBG-Arbeitsmediziner Dr. Helmut Stadlbauer empfiehlt: „Ein kurzer Mittagsschlaf hält uns frisch“. Der Rat des Arbeitsmediziners: Jeder arbeitende Mensch, der dazu Gelegenheit hat, sollte den Power-Nap in seinem Arbeitstag integrieren.

  • Ein Power-Nap hält die Leistungsfähigkeit über den zweiten Teil des Arbeitstages aufrecht.
  • Die Fehlerquote der Menschen sinkt durch den Mittagsschlaf deutlich.
  • In Zeiten von Home-Office sollten arbeitende Menschen den kurzen Mittagsschlaf – maximal 15 Minuten – fest in den Arbeitstag einplanen.

Wien, 25.10.2023. Wer in der Mittagspause einen kurzen Power-Nap halten will, erntet nicht selten schiefe Blicke. Denn ein Mittagsschlaf wird mit Faulheit und fehlender Motivation assoziiert. Dabei ist das kurze Nickerchen zu Mittag eine natürliche Reaktion des menschlichen Biorhythmus: vormittags sind Konzentrationsfähigkeit und Produktivität bei den (meisten) Menschen am höchsten. Ausnahme sind die Eulentypen – Menschen, die lieber bis in die Nacht hineinarbeiten, dafür frühes Aufstehen meiden. Beim Großteil der Menschen, den Lerchen- und Normaltypen, sinkt die Leistungsfähigkeit am Nachmittag stark ab. Am Abend sind viele Menschen kaum in der Lage, geistige Höchstleistungen zu erbringen. Ein Power Nap am frühen Nachmittag liefert für „Normalos“ einen neuen Energieschub, sodass Menschen eine zusätzliche Phase mit stabiler Leistungsfähigkeit gewinnen. Home-Office ist „die große Gelegenheit“, den Power-Nap in den Arbeitsalltag einzubauen.


Herr Dr. Stadlbauer, was ist vom Power-Napping zu halten, dem kurzen Nickerchen nach dem Mittagsessen?

Ein Power-Nap steigert die Leistungsfähigkeit. Dies ist in mehreren Studien nachgewiesen. Physiologisch hilft der kurze Tagschlaf Mitarbeiter:innen wie Chefs und Chefinnen, Leistungsfähigkeit und Produktivität aufrecht zu erhalten. Früher hieß dies Nickerchen, heute sagt man Power- Nap. Die NASA konnte belegen, dass eine halbe Stunde Power-Napping die Reaktionsschnelligkeit von Piloten um 16 Prozent steigerte und Aufmerksamkeitsausfälle um 34 Prozent verringert hat. Ein Power-Nap zur Mittagszeit hilft uns, munterer, frischer und leistungsfähiger zu werden. Es gibt Hinweise in Langzeituntersuchungen, dass das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung sinkt und die Lebenserwartung steigt. Nach einem Power-Nap ist unsere Stimmung ausgeglichener. Menschen können sich intensiver konzentrieren und nervige Kollegen oder Vorgesetzte besser aushalten. Aber aufpassen: Schlaf passiert phasenhaft. Nach dem Einschlafen gleitet man rasch in die erste Tiefschlafphase (Non-REM-Phase). Aus einer Tiefschlafphase heraus ist es schwierig und unangenehm, geweckt zu werden. Dieser ersten Non-REM-Phase folgt eine kurze REM-Phase, nach eineinhalb Stunden beginnt der gleiche Rhythmus von vorne. Also nur kurz, wenige Minuten nappen.

Was geschieht, wenn ich diese Frist verschlafe?

Dann gibt es keinen erfrischenden Effekt – wenn man z.B. nach 45 Minuten geweckt wird, ist man benommen. Wenn ich schon schlafe, dann eineinhalb Stunden, dann ist man wieder leicht weckbar und auch erholt. Oder eben der kurze Power-Nap: Zehn, maximal 15 Minuten.

Wir haben einen Sommer mit Rekordtemperaturen hinter uns. Selbst der Herbst ist mit Temperaturen bis zu 30 Grad außergewöhnlich warm. Der nächste Sommer kommt bestimmt:  Sollten wir bei hohen Temperaturen die Arbeitszeiten flexibler gestalten und während der Mittagshitze freigeben?

Aus arbeitsmedizinischer Sicht gibt es keine zwingenden Gründe, wegen zu hohen Temperaturen eine verlängerte Mittagspause einzuführen. Aber die Mitarbeiter:innen müssen sich wohlfühlen. Für die Arbeitgeber:innen stellt sich die Frage: Wie kann ich die Raumtemperatur auf ein erträgliches Maß reduzieren – sei es durch Klimaanlage, Beschattung, Rollos oder sonstige bauliche Mahnahmen. Wenn Klimaanlage, dann muss diese von guter Qualität sein, gut gewartet und von den Mitarbeiter:innen leicht für die eigenen Bedürfnisse regelbar sein. Menschen reagieren nun mal sehr unterschiedlich auf Hitze. Daher sollten auch die Arbeitsumstände so flexibel wie möglich gestaltet werden. Das ist in vielen Branchen organisatorisch nicht einfach.

Was bedeutet das?

Arbeitsrechtlich gibt es keinen Anspruch auf eine hitzebedingte Dienstfreistellung. Geregelt ist nur, dass Arbeitgeber:innen – wenn sie eine Klimaanlage haben – dafür sorgen müssen, dass die Raumtemperatur maximal 25 Grad beträgt. Gibt es keine solchen Anlagen, sind sie dazu verpflichtet, sonstige geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Temperaturen zu senken beziehungsweise erträglich zu machen. Das können Maßnahmen sein wie ausreichende Versorgung mit Flüssigkeiten, Lüften in den kühleren Stunden, Installation von Jalousien etc.

Ist die Durchsetzung von Home-Office die große Chance für Power-Napping?

Ich hoffe sehr. Die Mitarbeiter:innen sind im Home-Office in ihrer Arbeitseinteilung zu einem größeren Teil selbstbestimmt. Jeder arbeitende Mensch, der sich die Gelegenheit für einen kurzen Mittagsschlaf schaffen kann, sollte dies unbedingt nützen. Es ist besser und gesünder, sich 20 Minuten hinzulegen als die Pause für die Tageseinkäufe zu verwenden.

Macht es Sinn, die Tagesarbeitszeit zu teilen?

Das ist eine politische, keine arbeitsmedizinische Frage. Ich kann aus meiner Beobachtung nur sagen, dass die Belegschaft so bald wie möglich nach Hause gehen will und geteilte Arbeitszeiten völlig unerwünscht sind. Es gibt zwar Branchen wie die Gastronomie oder Pflege, wo untertags zwei oder drei Stunden unentgeltlich frei sind und dann weitergearbeitet wird. Dies zählt aber nicht zu den Pluspunkten der jeweiligen Branchen. Die Leute wollen ihre Arbeit leisten und dann heimgehen.

Sie haben an der Entwicklung vieler Arbeitszeitmodelle mitgearbeitet. Welchen Beitrag liefert das Instrument der Gleitzeit, um Menschen gesund und leistungsfähig zu halten?

Wir nutzen das Potential der Gleitzeit viel zu wenig. Es ist ein ideales Instrument, um den Bedürfnissen der Mitarbeiter:innen entgegenzukommen, ohne dass die Arbeitgeber große Aufwendungen tätigen müssen.  Viele Gleitzeitmodelle haben ausgedehnte Kernzeiten, in denen die Mitarbeitenden präsent sein müssen. Schon aus Gründen der verschiedenen Chronotypen sind diese Konzepte viel zu starr angelegt. Gleitzeitmodelle mit schmalen Kernzeiten helfen, Wohlbefinden und damit die Leistungsfähigkeit zu steigern.

Literatur:

 

Infekte vermeiden

Häufig fängt es mit Halsschmerzen, Husten und Schnupfen an. Dazu kommen Kopf- und Gliederschmerzen sowie eventuell Fieber. Ein allgemeines Krankheitsgefühl breitet sich aus. Atemwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten und haben insbesondere in der nasskalten Jahreszeit Hochsaison.

Wussten Sie, dass …

  • es über 100 verschiedene Virustypen gibt, die eine Erkältung auslösen können und diese nicht mit der echten Grippe (Influenza) zu verwechseln sind, welche durch Influenzaviren verursacht wird?
  • bei einer Erkältung die verstopfte oder rinnende Nase am meisten stört gefolgt von Halsschmerzen, Husten u.Gliederschmerzen?
  • durchschnittlich 50 Papiertaschentücher pro Erkältung verbraucht werden?

 Gründe für gehäufte Krankheitsfälle

Die Ansteckungsgefahr nimmt vor allem in der kalten Jahreszeit zu, weil viele Viren die Kälte lieben. Nicht nur in dicht gedrängten U-Bahnen, auch allein schon beim Niesen eines Arbeits-kollegen oder des Partners werden Millionen von Viren durch die Luft geschleudert, und es kommt zu einer Übertragung innerhalb von Sekunden. Sogar beim Sprechen und Husten werden kleinste Tröpfchen gebildet, die Keime enthalten und so von Person zu Person wandern. Weiterhin sind trockene Schleimhäute durch eine niedrige Luftfeuchtigkeit, nicht entsprechende Kleidung oder unausgewogene Ernährung mögliche Gründe für Infekte.

Gesund in die kalte Jahreszeit

Hand und Fuß Die Handfläche bietet ideale Lebensbedingungen für Bakterien, die beim Händeschütteln von Hand zu Hand wandern. Ebenso können kalte Füße für eine Erkältung förderlich sein. Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich mit Seife, auch zwischen den Fingern, Desinfektionsmittel sind in der Regel nicht erforderlich.

  • Niesen und Husten Sie nicht in Ihre Hand, besser in die Ellenbeuge oder in ein Einmaltaschentuch.
  • Führen Sie in Ihrer Abteilung in den „Erkältungsmonaten“ andere wert-schätzende Begrüßungsrituale – anstatt Händeschütteln – ein.
  • Achten Sie auf warme, trockene Füße.

Handwerkszeug

  • Trinken Sie ausreichend Wasser oder Tee und lüften Sie regelmäßig.
  • Verwenden Sie Einmaltaschentücher statt Stofftaschentücher.

Abwehrkräfte

Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte:

  • Nehmen Sie ausreichend Vitamine in Form von Obst und Gemüse zu sich.
  • Bewegen Sie sich – angemessen gekleidet – regelmäßig im Freien.

Husten Sie der Erkältung etwas, lassen Sie sich gegen die echte Grippe impfen und achten Sie in den kalten Monaten gut auf sich. Und falls es Sie doch erwischt: Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe und Flüssigkeit.

Foto von Polina Tankilevitch, www.pexels.com