Autor: Sabine Adamiak

Alka Lechner, H&M | IBG Referenzen

Hennes & Mauritz (H&M)

»Im Rahmen der Evaluierung wollen wir
die MitarbeiterInnen langfristig entlasten.«

Interview mit Alka Egger, Human Resources Managerin des Modeunternehmens Hennes & Mauritz in Österreich

Welche Maßnahmen setzt H&M zur Gesundheitsförderung der MitarbeiterInnen?
Neben der langjährigen und österreichweiten ASchG-Betreuung durch unsere IBG ExpertInnen setzen wir seit 1998 jedes Jahr unterschiedliche Schwerpunkte im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Basis dieser Arbeit ist unser internes BGF-Projekt »Feel Good«, wo wir Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssituation in Abhängigkeit der wirtschaftlichen und strukturellen Gegebenheiten in allen Filialen erarbeiten und koordinieren. Durch die Integration der Arbeitspsychologie zur klassischen ASchG-Betreuung gelingt es uns zudem, ein ausgewogenes und umfassendes Angebot an unsere MitarbeiterInnen zu richten, um uns gemeinsam erfolgreich den Herausforderungen des Arbeitsalltags im Handel zu stellen.

Das arbeitspsychologische Beratungsservice steht unseren MitarbeiterInnen sowohl in beruflichen als auch bei privaten Notfällen (z.B. Überfall, Trauerbewältigung) zur Verfügung. In den letzten Jahren haben wir unter anderem Themen wie Stress, Umgang mit herausforderndem  Kundenservice und Rückenworkshops angeboten. Abgesehen davon sind uns individuelle Lösungen und Angebote für unsere MitarbeiterInnen besonders wichtig.

Warum haben Sie sich für die Evaluierung der psychischen Belastungen mittels Psychosozialem Belastungsmodul (PBM) entschieden?
Es war uns ein Anliegen ein Tool einzusetzen, das wissenschaftlich validiert und in der Praxis gut anwendbar ist. Wir haben die Evaluierung diesen Herbst abgeschlossen und arbeiten derzeit an Lösungen für die Optimierung der Arbeitsbedingungen. Mithilfe der Ergebnisse werden unsere Personalabteilungen der einzelnen Areas in der Lage sein gezielte Maßnahmen zu erarbeiten und den evaluierten psychischen Belastungen entgegenzuwirken.

Spielen körperliche Belastungen eine wesentliche Rolle in der Arbeit bei H&M?
In manchen Bereichen, vor allem im Lager, können körperliche Belastungen immer wieder Thema sein. Daher haben wir uns im Frühjahr dazu entschieden neben den psychischen auch die physischen Belastungen zu evaluieren. Gut gelungen ist das mit der Leitmerkmalmethode und der individuellen Analyse von Bewegungsabläufen. Auf Basis der Ergebnisse konnten wir so gezielte Sensibilisierungsmaßnahmen für die MitarbeiterInnen setzen, Bewegungsalternativen finden und entsprechende Bewegungsinputs und Übungsprogramme erstellen.

Foto: H&M

Daniele Wakefield, Hilton Hotel | IBG Referenzen

Hilton Hotels Österreich

Meinung von Außen:

Daniela Wakefield

Director of Human Resources der Hilton Hotels Österreich

Hilton Hotels Wien und Innsbruck haben sich in der Hotellerie einen Namen für stilvolle Gastlichkeit erworben, der zukunftsorientiert und weltweit führend ist. Über Bälle, Hollywood-Award-Galas bis hin zu Business Events und unvergesslichen Erlebnissen – Hilton ist der Ort, an dem Geschichten geschrieben und Geschäfte abgeschlossen werden.  Mehr als 510 MitarbeiterInnen schaffen ein Ambiente in Österreich, in dem sich jeder Gast umsorgt, geschätzt und respektiert fühlen kann und soll. Hiltons Vision: Die Welt mit dem Licht und der Wärme echter Gastfreundschaft zu erfüllen.

Um unseren Gästen in Österreich bestmögliche Performance bieten zu können, ist es uns ein Anliegen, dass unsere Belegschaft motiviert und engagiert bleibt. Denn unsere Kernkompetenz ist und bleibt das Service an unseren KundInnen. Als HR-Direktorin sehe ich es daher als meine Aufgabe und auch als Pflicht, unsere MitarbeiterInnen bestmöglich zu fördern und zu unterstützen, damit sie gerne und gut gerüstet für unser Unternehmen tätig sein können.

Im Rahmen der ASchG-Betreuung gibt es viele Möglichkeiten, die Gesundheit zu stärken und so wollen wir in Zusammenarbeit mit IBG möglichst viele unterschiedliche Themen in unseren Häusern in Wien und Innsbruck anbieten. Für dieses Jahr haben wir die Schwerpunkte auf Venenmessungen, Sehtests und Impfaktionen gelegt. Die ergonomischen Aspekte sollten zudem Teil unseres Jahresplans sein. So haben wir aufgrund der vielen Bildschirmarbeitsplätze regelmäßige Untersuchungen mittels medimouse aber auch eine Bewegungsberatung eingeführt, um gerade dem für ein Hotel so wichtiges Thema „Heben und Tragen“ ausreichend Raum zu geben.

Die Belegschaft ist unser Kapital
Nicht nur um dem Gesetz Genüge zu tun, sondern auch um möglichst alle Bereiche der Gesundheit berücksichtigen zu können, war es uns wichtig auch die psychosoziale Ebene miteinzubeziehen. Die für heuer geplante Evaluierung der psychischen Belastungen soll uns dabei helfen zu prüfen, ob arbeitsbedingte physische und psychische Belastungen vorliegen, die zu Fehlbeanspruchungen führen können. Derzeit befinden wir uns mitten in der Erhebungsphase.

Die mittels Online-Fragebogen ermittelten Ergebnisse werden anschließend in Kombination mit den Erfahrungen aus den arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Begehungen die Basis für neue Themen im kommenden Jahr bilden und ins Betreuungsprogramm 2016 einfließen.

Foto: Hilton Austria

Pflege

Projekt »Pflege-Kraft«

Gemeinsam aktiv und gesund
Betriebliches Gesundheitsförderungsprogramm der ARGE »PFLEGE-KRAFT«

Ausgehend von dem mit dem 1. Preis für Betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichneten »Modellprojekt in der mobilen Pflege und Betreuung« bei der Volkshilfe Wien wurden die erprobten und gelungenen BGF Maßnahmen auf die teilnehmenden Organisationen des Projektes Pflege-Kraft transferiert und durch die Gewinnung von Lerneffekten auf hohem Level weiterentwickelt. Erfahrungen und Ergebnisse aus weiteren Projekten wie z.B. aus dem IBG-Projekt »Meisterhafte Pflegekunst – Gesundheitsgerechte Karriere im Pflegeberuf« flossen in die Projektkonzeption ein.

Teilnehmende Organisationen: Caritas Wien (Betreuen und Pflegen), ESRA, Wiener Hilfswerk, Care Systems, SMIR
Externe BeraterInnen: IBG und Gruppe FIT-VITAL
Fördergeber: Fonds Gesundes Österreich und finanzielle Selbstbeteiligung der teilnehmenden Organisationen
Projektzeitraum: Sept 2011 bis August 2014

Projektvorhaben
Im Sommer 2011 wurde die ARGE PFLEGE-KRAFT gegründet, die als Projektträger das Gesundheitsförderungsprojekt »Gemeinsam aktiv und gesund« für die Organisationen Caritas Wien Betreuen und Pflegen, Care Systems, Wiener Hilfswerk, ESRA und SMIR durchführte.
In jeder Organisation wurde von September 2011-August 2014 ein Gesundheitsförderungsprojekt durchgeführt, sowie betriebsübergreifend an gemeinsamen Maßnahmen und Strategien gearbeitet.

Zielgruppe
2.500 MitarbeiterInnen der 5 teilnehmenden Organisationen

Zentrale Projektbausteine
1.    Sensibilisierung, Workshops zum Thema »Gesundes Führen«
2.    Quantitative und qualitative Datenerhebung (MA-Befragung, Kennzahlen, Gesundheitszirkel, Interviews)
3.    Verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen auf Unternehmensebene als auch Organisations-übergreifend
(insgesamt wurden 113 Maßnahmen umgesetzt!)
4.    Implementierung einer funktionierenden Struktur zur Weiterführung der BGF in jeder Organisation

Erfolgreiche Zielerreichung

  • Erhalt der Arbeitsfähigkeit der MitarbeiterInnen
  • Positive Veränderung der Mehr- und Überstunden im Projektverlauf
  • Signifikante Verbesserung um 5% der Dimension Führung (Pflegehilfen)
  • Verbesserung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz
  • Besserer Umgang mit den hohen psychosozialen Belastungen
  • Sicherstellung einer langfristigen Ausübung des Pflege-Berufes
  • Übertragung von vorhandenen BGF-Erfahrungen
  • Schaffung eines verbesserten Berufsbildes in der Selbstwahrnehmung und in der Öffentlichkeit

Auszeichnung
Alle 5 teilnehmenden Organisationen wurden im Frühjahr 2015 für ihre Leistungen im Gesundheitsförderungsprojekt »Gemeinsam aktiv und gesund« mit dem BGF-Gütesiegel ausgezeichnet.

Kontakt
IBG Ansprechpartner: Mag.(FH) Isabella Biegl
Projekthotline: 0676/6264881  |  Email: info@pflege-kraft.at
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