Kategorie: Themen

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Unsere Human Works im neuen Erscheinungsbild

Psychische und mentale Gesundheit zu stärken ist eine der wichtigsten und auch größten Herausforderungen dieser Zeit – sowohl für Arbeitgeber:innen als auch Arbeitnehmer:innen. Die aktuelle Ausgabe unserer Human Works in neuem Format beschäftigt sich aber neben der mentalen und psychischen Gesundheit auch mit Themen wie der Gleichstellung von Frauen, Klimaschutz, Mitarbeiter:innen-befragungen sowie der Widerstandsfähigkeit von Teams, der sogenannten Resilienz. Das Best Practice Beispiele sind BUWOG und Siblik Elektrik. Viel Vergnügen beim Lesen.

Herzgesundheit im Fokus: Gesundheitstag am Campus Wien

Am 22. November 2023 organisierte IBG einen Gesundheitstag mit dem Schwerpunktthema „Herzgesundheit“ für die UniCredit am Campus Wien. Vor Ort hatten die Mitarbeiter:innen der UniCredit die Möglichkeit an einer Vielzahl von Aktivitäten teilzunehmen. Insgesamt wurden acht Stationen von den Fachbereichen Arbeitsmedizin, Arbeitspsychologie und Ergonomie angeboten. So konnten die Teilnehmer:innen sich zu verschiedenen Gesundheitsthemen beraten lassen und diversen Checks wie dem MediCheck, Biofeedback oder MFT-S3-Check unterziehen.

Workshops

Zusätzlich umfasste das Programm Workshops zu Atem- und Achtsamkeitstechniken, Pilates, Rückenübungen, der Anwendung eines Defibrillators sowie ein Webinar zum Thema Ernährung bei Bluthochdruck.

Herz zu begreifen

Ein besonderes Highlight des Gesundheitstags war ein überdimensionales begehbares Herzmodell. Die Mitarbeiter:innen der UniCredit hatten so die Gelegenheit, das Modell zu „begreifen“ und wertvolle Einblicke in die Funktionsweise des Herzens und die Bedeutung der Herzgesundheit zu erhalten.

Es war ein gelungener Tag, an dem wieder viel Wissen vermittelt, Fragen beantwortet und viele Mitarbeiter:innen individuell beraten werden konnten, um ihre Gesundheit weiter zu verbessern und das Wohlbefinden zu stärken.

Winterblues: Wenn die dunkle Jahreszeit aufs Gemüt schlägt

Es ist kalt, nass und grau, die Tage werden kürzer, die Sonne lässt sich immer seltener blicken und es ist den größten Teil des Tages dunkel – das schlägt vielen Menschen aufs Gemüt und kann depressive Verstimmungen mit sich bringen. Auch die Arbeitswelt ist vom „Winterblues“ nicht ausgenommen, welcher sich negativ auf die Arbeitsatmosphäre und die Produktivität der Mitarbeiter:innen auswirken kann.

Wir unterstützen Ihr Unternehmen auch in der dunklen Jahreszeit dabei Arbeitsatmosphäre, Produktivität und Wohlbefinden zu erhalten und wiederherzustellen sowie Maßnahmen zum Gegensteuern zu treffen!

Inhalte:

  • Wie kommt es zum Winterblues / einer Winterdepression?
  • Symptome
  • Kurzer Selbst-Check
  • Unterschiede zur klassischen Depression
  • Tipps und praktische Übungen um gegenzusteuern

Unser Angebot:

  • Workshop oder Vortrag
  • Arbeitspsychologische Sprechstunde
  • Themenspezifische Meetings sowie Coachings
  • Handouts, Factsheets und Tipps
  • Q&A Sessions

Alle Angebote sind selbstverständlich auch online und auf Englisch möglich!

Nutzen für Ihr Unternehmen:

  • Entlastung der Belegschaft
  • Hilfe zur Selbsthilfe
  • Krisenprävention
  • Stärkung der Selbstfürsorge- und  organisatorischen Kompetenzen

Gerne erstellen wir für Sie ein unverbindliches und individuelles Angebot (auch im Rahmen der arbeitspsychologischen Einsatzzeit möglich!). Kontaktieren Sie dazu bitte unser Kundenservice unter kundenservice@ibg.at oder telefonisch unter 01/524 37 51-19.

Wir freuen uns, wenn wir Sie bei diesem Thema aktiv unterstützen dürfen!

Bild: Photosforyou_Pixabay

 

„Zukunft. Psychologie. Konferenz zu 70 Jahre BÖP„

Am Freitag, den 17. November 2023, kamen über 600 Mitglieder, Expert:innen und Interessierte im Austria Center Vienna zusammen, um das 70-jährige Bestehen des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP) zu feiern. Die Festkonferenz unter dem Titel „Zukunft. Psychologie. Konferenz zu 70 Jahre BÖP“ bot nicht nur einen beeindruckenden Rückblick auf die Erfolge des Berufsverbandes, sondern setzte auch wegweisende Impulse für die Zukunft der Psychologie in Österreich.

Unter der Moderation von Mag.a Sonja Kato fand eine eindrucksvolle Podiumsdiskussion zum Thema „Psychologie Interdisziplinär“ statt. Das Panel setzte sich aus den Expert:innen Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda (Präsident der Österreichischen Krebshilfe), Dr. Alexander Biach (stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Wien), Dr. Gerhard Klicka (Geschäftsführer IBG Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement), und BÖP-Vizepräsidentin Mag.a Christina M. Beran zusammen. Themen wie die psychologische Unterstützung im Gesundheitsbereich, psychologische Ansätze in der Wirtschaft und Innovationen im betrieblichen Gesundheitsmanagement standen im Mittelpunkt.

Fotos: Zsolt_Marton

Gewalt am Arbeitsplatz: Mit Prävention gegensteuern

Nicht nur in der Gesellschaft werden Themen wie Gewalt, Diskriminierung oder sexuelle Belästigung verstärkt aufgegriffen, auch am Arbeitsplatz machen sich immer mehr Unternehmen und Führungskräfte Gedanken dazu und überlegen sich auch entsprechende Präventionskonzepte.

Gerade auf Arbeitgeber:innenseite ist im Sinne der Prävention noch einiges zu tun. Je nach Umfrage berichten etwa ein bis zwei Drittel der befragten Personen, vor allem aber Frauen, von Übergriffen am Arbeitsplatz.

Neben gesellschaftlichen Faktoren, wie Rassismus oder Sexismus, können aber auch ein mangelndes Führungsverhalten, wie ein fehlendes Bewusstsein für Verantwortung und fehlendes Wissen für eine konstruktive Konfliktlösung, oder organisatorische Rahmenbedingungen, wie Zeit- oder Leistungsdruck und Intransparenz, zu Gewalt am Arbeitsplatz führen.

Wichtige Themen in der Präventionsarbeit

in Betrieben sind unter anderem das klare Benennen von sexueller Gewalt, von Gewalt allgemein, Diskriminierung und verwandter Formen, die Sensibilisierung für das Thema und eine klare Positionierung dazu von Seiten des Unternehmens sowie der Führungskräfte.

Das klare Benennen von Gewalt

umfasst beispielsweise die Definition, wo Gewalt beginnt, was überhaupt dazu gehört und auch das allgemeine Ansprechen des Themas, zum Beispiel durch Infomaterial für die Belegschaft, der Thematisierung in Mitarbeiter:innenversammlungen oder durch Fortbildungen.

Zur Sensibilisierung

spielen das Erkennen und Wahrnehmen eigener Grenzen eine wichtige Rolle, ebenso wie das Anerkennen von subjektiven Grenzen anderer. Ein Erfahrungsaustausch in der Belegschaft kann dabei helfen, die Solidarität und Empathie untereinander zu fördern. Durch Workshops können außerdem bestehende Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit sexueller Belästigung, Gewalt, Diskriminierung oder Ähnlichem bestärkt oder neue ergänzt werden.

Betriebsintern

kann es auch helfen, regelmäßige und verpflichtende Schulungen für Führungskräfte zu diesen Themen durchzuführen und eine Beschwerdestelle mit vertrauensvollen Ansprechpersonen einzurichten. DHL Express hat sich 2023 diesem Thema aktiv angenommen und gemeinsam mit der Arbeitspsychologie von IBG alle Führungskräfte hinsichtlich Erkennens und Umgang mit sexueller Belästigung sensibilisiert und geschult, aber auch was einen sorgsameren Umgang mit Sprache angeht. Als offizieller Abschluss und persönliche Feedbackschleife diente ein kurzer online Wissens-Check.

DHL Express ist es wichtig einerseits als Unternehmen eine klare Position zu diesen Themen einzunehmen sowie auch das Bekenntnis zu einem diskriminierungsfreien Arbeitsumfeld. Und andererseits die Führungskräfte hinsichtlich Wissens um Prävention und Intervention sowie ihrer Verantwortung im Erkennen wie auch im Umgang zu stärken und den Raum zu geben, konkrete Fragen und Unsicherheiten anzusprechen.

Transparenz

Weiters schafft auch ein transparenter und konkreter Ablauf im Anlassfall zusätzlich Unterstützung und Klarheit für Betroffene und reduziert die Hürden, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Nicht zuletzt können Unternehmen gerade beim Thema Diskriminierung auch durch die Förderung von Frauen oder durch allgemein mehr Diversität (Alter, Geschlecht, Kultur, Hautfarbe, etc.) in allen Führungsebenen zu einem offenen und wertschätzenden Betriebsklima beitragen.

AUTORIN: SARA SAMEK-KRENKEL

 

Zeitmanagement: Die ALPEN-Methode

Grob gesagt beschäftigt sich diese Methode mit der Planung eines Tages. Für die schriftliche Erstellung eines Tagesplans werden nur wenige Minuten benötigt. Dieses Tool hat den Vorteil, dass es leicht verständlich und nahezu auf jede Form der Planung angewendet werden kann. Die ALPEN-Methode besteht insgesamt aus fünf Schritten, die im Folgenden kurz erläutert werden.

  1. Aufgaben, Termine und Aktivitäten notieren – was genau möchte ich erledigen?
  2. Zeitliche Länge schätzen – Hier werden die voraussichtlichen Zeitspannen für die jeweiligen Aufgaben abgeschätzt. Wichtig hierbei sind eine realistische Zeiteinschätzung und das Setzen von Zeitlimits.
  3. Pufferzeiten einplanen – kein Arbeitsplatz und keine Person ist frei von Störungen und unvorhersehbaren Dingen. Deshalb genug freie Zeit zwischen den Aufgaben einplanen.
  4. Entscheidungen treffen – welche Prioritäten setze ich? Was kann ich delegieren? Bleiben Sie dabei stets konsequent und halten Sie sich an Ihren Plan.
  5. Nachkontrolle – Wie bin ich vorangekommen? Konnte ich meine zeitlichen Vorgaben umsetzen?
    Die Nachkontrolle ist wichtig, um sich bei zukünftigen Planungen noch besser einschätzen zu können.

Die ALPEN-Methode eignet sich vor allem dann, wenn Sie in Ihrem Beruf während des Arbeitstages vieles unabhängig planen können. Je mehr man in seinem Job von anderen anhängig ist, desto schwerer lässt sich diese Strategie umsetzen.

Foto von Vlada Karpovich: www.pexels.com

One apple a day…

Schon eine alte Weisheit besagt: »One apple a day keeps the doctor away!«

Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hat diese These nun unterstrichen. Es wird unter anderem davon ausgegangen, dass der regelmäßige Verzehr von Äpfeln das Darmkrebsrisiko senken kann. So enthalten die süßen Früchte bis zu 30 verschieden Polyphenole. Dies sind sogenannte Sekundäre Pflanzenstoffe mit einer guten antioxidativen Wirkung. Die Polyphenole in den Äpfeln sind dabei so ausgewogen und sinnvoll kombiniert, dass sie sich in ihrer Wirkung optimal ergänzen und diese positive Wirkung noch verstärken. Am besten sind frische Äpfel oder frischgepresste Apfelsäfte.

Darüber hinaus enthalten Äpfel noch:

  • Ballaststoffe
  • Vitamine und Mineralstoffe
  • und sie wirken sich günstig auf den Fettstoffwechsel aus und senken sogar den Cholesterinspiegel

Foto von Maria Lindsey Content Creator – www.pexels.com

Einblicke

IBG GF und Arbeitspsychologe Gerhard Klicka wurde für das Magazin „Einblicke“  in der Rubrik „Standpunkte“ zitiert. Dabei geht es um das Thema Personalmangel – was tun? Der aktuelle Engpass an Arbeitskräften macht auch vor den GBVs nicht Halt. Doch wie brisant ist die Lage tatsächlich und was können die Unternehmen tun, um geeignete Personen zu finden und zu halten? 

Experte: Gerhard Klicka

Zum Beitrag siehe Seite 9

Team-Resilienz

Krisenhafte Zeiten verlangen uns viel ab, hier ist Resilienz gefragt, aber nicht nur des Einzelnen, sondern des gesamten Teams. Resiliente Teams arbeiten auch in herausfordernden Zeiten gut zusammen und bewältigen krisenhafte Situationen konstruktiv und dadurch erfolgreich.

Team-Resilienz bezeichnet also die Fähigkeit eines Teams auch unter schwierigen Rahmenbedingungen, unter Druck oder im Falle von Rückschlägen ihre Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Teams mit einer ausgeprägten Resilienz verfügen über ein hohes Maß an Wir-Gefühl und psychologischer Sicherheit, welches es möglich macht auch Unangenehmes anzusprechen, sich Fehler einzugestehen, Rückschläge als Lernmöglichkeiten zu sehen und negative Erlebnisse gemeinsam zu reflektieren, aufzuarbeiten und nach Lösungen zu suchen.

Wir unterstützen Sie dabei, dass Ihr Team die Voraussetzungen erfüllt, um Team-Resilienz zu entwickeln!

UNSER ANGEBOT    

  • Workshop oder Webinar
  • Moderierte kollegiale Fallberatung
  • Q&A Sessions
  • Handouts, Factsheets und Tipps


ZIELE UND NUTZEN 

  • Verständnis und Einblick in die sechs wesentlichen Resilienzfaktoren eines Teams:
    Bedeutsamkeit, psychologische Sicherheit, Klarheit & Struktur, Teamwirksamkeit, Handlungs- & Lösungsorientierung und Teamlearning
  • Erkennen der eigenen Rolle zur Entwicklung von Team-Resilienz
  • Stärkung der Team-Resilienz


ZIELGRUPPE

Vorzugsweise Führungskräfte

Gerne erstellen wir für Sie ein unverbindliches und individuelles Angebot (auch im Rahmen der Einsatzzeit möglich!).
Kontaktieren Sie dazu bitte unser Kundenservice unter kundenservice@ibg.at oder telefonisch unter 01/524 37 51-19.

Wir freuen uns, wenn wir Sie bei diesem Thema aktiv unterstützen dürfen !

DiePresse.com

Krise. Kriege. Angst. Sorgen machen auch vorm Büro nicht halt. 

Manchen schlägt es auf den Magen, andere bekommen Migräne. Die Belastung durch die jüngsten Krisen macht auch vor den Büros nicht halt. Wie damit umzugehen ist schreibt Esther Reiserer in der Presse. Dabei wird auch IBG mit  folgenden fünf praktischen Empfehlungen zitiert.

  • Stress erkennen.
  • Auszeiten nehmen.
  • Reflexion nutzen.
  • Selbstfürsorge beachten. Halt geben.

Zum Beitrag nachzulesen für Presse-Abonnenten

Zeitumstellung: Warum wir die innere Uhr ernster nehmen müssen

Die kommende Umstellung auf die Winterzeit lenkt das Augenmerk regelmäßig auf die chronobiologischen Bedürfnisse der Menschen. IBG-Arbeitsmediziner Dr. Helmut Stadlbauer, Experte für gesundheitsoptimierte Arbeitszeitgestaltung, fordert eine höhere Flexibilität in der beruflichen und privaten Tageszeitgestaltung: Denn rund die Hälfte der Bevölkerung sei gezwungen, entgegen ihrer chronobiologischen Veranlagung zu leben. Für die „Eulen“ unter der Bevölkerung startet der Arbeits- und Schultag um mindestens eine Stunde zu früh. Nur flexible Beginnzeiten holen das volle Leistungsvermögen von MitarbeiterInnen und SchülerInnen ab.

  • Die periodisch wiederkehrende Diskussion um Winter- und Sommerzeit zeigt, dass der tägliche Tagesablauf aus gesundheitlicher Sicht nicht mit den biologischen Bedürfnissen des menschlichen Organismus übereinstimmt.
  • Chronobiologen teilen die Menschheit in Frühtypen oder Lerchen (zehn Prozent), Spättypen oder Eulen (40 Prozent) und Menschen mit gemischten Schlafeigenschaften (50 Prozent) ein. Die Veranlagung ist genetisch bedingt.
  • Lerchen diktieren mit den frühen Beginnzeiten den Alltag. Eulen hingegen kämpfen Tag für Tag mit “sozialem Jetlag” mit Schlafmangel und gesteigertem Krankheitsrisiko. Vor allem bei Jugendlichen verschiebt sich der Schlaftyp zu späteren Zeiten – damit verstärkt sich die Benachteiligung.

Permanenter Jetlag 

Die aktuelle Umstellung von Winter- auf Sommerzeit befeuert die Problematik der divergierenden Chronotypen: Der Konflikt zwischen biologischer Uhr und gesellschaftlicher Zeit führt häufig zu einem Schlafdefizit. Dieses wird durch die Zeitumstellung verstärkt: Denn Sommerzeit verleitet die Bevölkerung dazu, eine gesteigerte Zahl an Aktivitäten in die verlängerte Wachzeit zu packen. Daran wird Corona nur wenig ändern. Der daraus resultierende Schlafmangel vergrößert die Diskrepanz zwischen Lerchen- und Eulentypen. Dr. Helmut Stadlbauer plädiert daher für die Winterzeit als Normalzeit, »sofern die Arbeits- und Schulbeginnzeiten nach individuellen Veranlagungen flexibilisiert werden«.

Innere Uhr ist vorgegeben  


Die innere biologische Uhr bestimmt unseren Chronotypen. Diese Prägung ist genetisch vorgegeben. Es gibt sogenannte Lerchen (Frühtypen) und Eulen (Abendtypen). Der Großteil der Bevölkerung lässt sich irgendwo dazwischen definieren. Der Berufs- und Schulalltag nimmt dabei keinerlei Rücksicht auf die verschiedenen Eigenschaften. Dr. Helmut Stadlbauer ist ständig mit den Auswirkungen von festen Beginnzeiten und gestörten Schlafgewohnheiten konfrontiert :  »Hier werden in unserer Schul- und Berufswelt Ressourcen verbrannt, Krankheiten gefördert und Resignation erzeugt – ohne dass es den Entscheidungsträgern bewusst ist. Frühaufsteher werden bevorteilt, Eulen in den sozialen Jetlag  getrieben.«

Typen passen sich Lebensphasen an

Lerchen sind Morgenmenschen. Ihnen kommt der feste Schul- und Arbeitszeitbeginn entgegen. Eulenmenschen schlafen länger, werden abends dafür richtig munter. Diese Veranlagungs-Typologie verändert sich in den verschiedenen Lebensphasen:  Kleinkinder sind meist Frühaufsteher und werden – später – als Schulkinder eher zu Eulentypen. Ältere Menschen dagegen tendieren wieder zu Lerchen. Dr. Helmut Stadlbauer fordert aus gesundheitlichen Gründen eine deutlich stärkere Berücksichtigung dieser Eigenschaften. Die Beginnzeiten des beruflichen und schulischen Lebens müssen flexibler werden. Gesundheitliche Risikofaktoren wie Nikotinsucht, Alkoholkonsum und Übergewicht werden gefördert. »Auch Depressionen sind bei höherem sozialen Jetlag häufiger«, berichtet der Arbeitsmediziner.

Berufsleben und Gesundheit

Die »normalen« Beginnzeiten orientieren sich in Arbeit und Schule ausschließlich an den Bedürfnissen der ausgeprägten Frühtypen. Diese repräsentieren nicht einmal zehn Prozent der Bevölkerung. Leichte Frühtypen und Normaltypen, die zusammen etwa 50 Prozent der Bevölkerung stellen, müssen dabei etwa eine Stunde »sozialen Jetlag« täglich kompensieren. Eulen in unterschiedlicher Ausprägung sind in der Population zu rund 40 Prozent vertreten: Sie müssen zwei bis vier Stunden sozialen Jetlag jeden Arbeitstag wettmachen. Das volle Leistungsvermögen von Spättypen wird kaum genutzt.

Späterer Schulbeginn bringt bessere Leistungen

Jugendliche sind in der Mehrheit Eulentypen. Der in Österreich vorgegebene Schulbeginn um acht Uhr ist daher kontraproduktiv und leistungshemmend. IBG-Experte Dr. Helmut Stadlbauer hält es »für äußerst sinnvoll, die Schule der Chronobiologie von Jugendlichen anzupassen und sie eine Stunde später beginnen zu lassen«. Denn der frühe Start ist nicht gottgegeben: In Großbritannien beginnt die Schule allgemein um neun Uhr. Spätere Schulbeginnzeiten kennen auch Frankreich und Italien.