Bei der Beurteilung von Mitarbeiter:innen kann es passieren, dass der Beurteiler aufgrund seines persönlichen Anspruchsniveaus oder aufgrund von Unsicherheit die Ergebnisse unbewusst verzerrt. Das kann zu unterschiedlichen Maßstabsproblemen führen:
- Tendenz zur Mitte: Der Beurteiler wählt überproportional häufig mittlere Urteilswerte, was dazu führt, dass schwache MA unangemessen gut und starke MA unangemessen schlecht beurteilt werden.
- Tendenz zur Milde: Möchte ein Beurteiler nicht zu „hart“ erscheinen, weichen seine Beurteilungen im Vergleich zu anderen Beurteiler:innen nach oben ab – das Anspruchsniveau ist niedriger und die Beurteilung fällt besser aus.
- Tendenz zur Strenge: Hier ist das Anspruchsniveau des Beurteilers zu hoch, was im Vergleich zu anderen Beurteiler:innen zu überproportional niedrigen Einstufungen führt.
Maßstabsproblemen bei Beurteilungen können Sie folgendermaßen begegnen:
- Seien Sie sich bei der Beurteilung von Mitarbeiter:innen der Tatsache möglicher Fehlerquellen und, dass niemand davor gefeit ist, bewusst.
- Überprüfen Sie Ihr persönliches Anspruchsniveau und reflektieren Sie, inwieweit dies bei Ihren Beurteilungen zum Tragen kommt und inwieweit die eigenen Ansprüche den Beurteilungskriterien entsprechen.