Wir alle fühlen uns gerne rundum wohl. Doch wer braucht was? Biologisches und „soziales Geschlecht“ (Gender) sind bestimmende Faktoren für unsere Gesundheit. Unterschiede zwischen Frauen und Männern zeigen sich in einer ungleichen Lebenserwartung, Sterblichkeit und Krankheitslast, aber auch in ungleichen Verhältnissen und unterschiedlichem Verhalten.
Frauengesundheit: Selbstbestimmung als Schlüssel zum Erfolg
Frauen haben eine höhere Lebenserwartung als Männer, verbringen aber weniger Jahre in guter Gesundheit. Im Fokus stehen Körper- und Selbstbilder, sexuelle Gesundheit und reproduktive Selbstbestimmung, Menstruationsgesundheit, die Wechseljahre, eine gute gynäkologische Versorgung, psychische Gesundheit, Mehrfachbelastung & Mental Load sowie Gewalt gegen Frauen und deren gesundheitliche Auswirkungen.
Tipps: Reflektieren Sie Ihre inneren Frauen-Bilder und jene der Außenwelt sowie deren Wirkung auf Sie. Informieren Sie sich zu Ihren gesundheitlichen Anliegen, um selbstbestimmt für Ihre Gesundheit eintreten zu können. Achten Sie auf sich und Ihre Bedürfnisse: Wenn Sie es nicht tun, wer dann? Zeigen Sie bei Grenzüberschreitungen Zivilcourage und holen Sie (sich) Hilfe.
Männer: Auf zu neuen Normen
Männer sind statistisch betrachtet risikofreudiger, gehen seltener zum Arzt, beschäftigen sich weniger mit gesundheitsbezogenen Infomationen und bemerken Symptome später. Gleichzeitig sind sie häufiger krank, reagieren auf Stress eher mit Rauchen, Alkohol oder Überernährung und ihre Selbstmordrate ist dreimal so hoch wie jene von Frauen.
Tipps: Gehen Sie zu Vorsorgeuntersuchungen und betrachten Sie das Fragen nach Informationen oder Unterstützung sowie das Anbieten von Hilfe als Zeichen von Stärke. Bleiben Sie authentisch, zeigen Sie ab und zu auch ihre verletzlichen Seiten. Auch für viele Männer sind langfristige Beziehungen am erfüllendsten, Wohlwollen und Zusammenarbeit stechen dabei Aggression und Kontrolle aus.
LGBTIQ+-Personen verzichten oft aus Angst vor Diskriminierung auf die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen. Insbesondere das psychische Wohlbefinden ist häufig durch Belastungen beeinträchtigt.
Tipps: Besonders in einem Coming-out- oder Transitionsprozess ist eine unterstützende Umgebung wichtig. Beratungsangebote und Broschüren finden Sie online und bei zahlreichen Anlaufstellen.
Tipps für ALLE:
Betreiben Sie Selbstfürsorge, am besten jeden Tag für kurze Zeit. Pflegen Sie Ihre persönlichen Netzwerke, suchen Sie sich fachliche Unterstützung. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf.
(c) Helena Lopes: www.pexels.com