Arbeitswege neu gedacht: Chancen und Potenziale von betrieblichem Mobilitätsmanagement

Arbeitswege im Fokus des Verkehrsaufkommens in Österreich

Arbeitswege haben einen beträchtlichen Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen in Österreich. Laut einer Auswertung der Studie „Österreich Unterwegs 2013/14“ machen Arbeitswege an Werktagen 26% aller Wege aus – ein beachtlicher Anteil. Besorgniserregend dabei ist, dass etwa 60 % dieser Wege mit dem eigenen Pkw als Lenker:in zurückgelegt werden. Auch der Berufsverkehr, der etwa 5 % des gesamten Verkehrsaufkommens ausmacht, wird überwiegend mit dem Pkw zurückgelegt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, innovative Ansätze zur Optimierung dieser Mobilitätssituation zu entwickeln.

Betriebliches Mobilitätsmanagement als wichtiger Beitrag zum Wandel

Ein möglicher Lösungsansatz ist das betriebliche Mobilitätsmanagement. Mit seinen Maßnahmen können Unternehmen und Organisationen aktiv dazu beitragen, den Anteil der Pkw-Nutzung für Arbeits- und Dienstwege zu reduzieren und neben dem Klima auch das Gesundheitsbewusstsein und -verhalten der Mitarbeiter:innen positiv beeinflussen.

  • Entlastung der Infrastruktur:
    Weniger Pkw-Nutzung bedeutet weniger Nachfrage zu Stoßzeiten und weniger Flächenbedarf für Parkmöglichkeiten und damit mehr Bewegungs- und Erholungsraum für Menschen – sowohl im öffentlichen Raum als auch auf Firmengeländen.
  • Erreichbarkeit von Unternehmensstandorten: Mobilitätsalternativen wie Jobtickets, Mitfahrbörsen oder die Förderung von (E-)Fahrrädern unterstützen die aktive Mobilität. Gleichzeitig braucht es Infrastrukturmaßnahmen, um die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere für Personen ohne Pkw-Verfügbarkeit, wie z.B. Lehrlinge, zu verbessern.
  • Kostensenkung für Arbeitnehmer:innen: Arbeitnehmer:innen profitieren durch den zeit- oder streckenweisen Tausch vom Pkw auf öffentliche und aktive Mobilitätsformen direkt durch einen persönlichen Gesundheitsnutzen sowie Kosteneinsparungen und können unterstützende Angebote wie Fahrgemeinschaften oder vergünstigte Mobilitätslösungen in Anspruch nehmen.

Ein starkes Instrument für umweltfreundliche Verkehrsstrategien

Wenn die Interessen von Infrastrukturbetreibern, Unternehmen und Arbeitnehmer:innen gezielt zusammengeführt werden, entsteht ein starker Hebel für die Ökologisierung des Berufsverkehrs. Durch klare, gebündelte Maßnahmen wird nicht nur die Verkehrsnachfrage nachhaltiger gestaltet, sondern auch das Pendlerleben für Mitarbeitende verbessert.

Diskutieren und lernen: Fachtagung Betriebliches Mobilitätsmanagement 2025

Diesen Themen widmet sich das diesjährige Seminar zum betrieblichen Mobilitätsmanagement, das in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) und der Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr (FSV) veranstaltet wird. Die zweitägige Veranstaltung, bei der auch IBG-Expertin Ina Lukl zum Thema Mobilitätsmanagement aus Sicht der Betrieblichen Gesundheitsförderung referiert, bietet:

  • Impulsvorträge zu innovativen Ansätzen, Unterstützungsangeboten und aktuellen Umsetzungsbeispielen.
  • Workshops und Gruppendiskussionen, um gemeinsam Ideen für die Praxis zu entwickeln.
  • Netzwerkmöglichkeiten, um von Expert:innen und Teilnehmenden aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und weiteren Bereichen zu lernen.

Termin vormerken:

📅 3. und 4. April 2025

📍 Seehotel Rust

Im offiziellen Programm und darüber hinaus wird es zahlreiche Gelegenheiten geben, Wissen auszutauschen, innovative Lösungen zu erkunden und die Zukunft des betrieblichen Mobilitätsmanagements aktiv mitzugestalten.

Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein und mit uns an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten!